Verdi warnt vor Gehe/Alliance-Zusammenschluss

Die beiden Großhändler Gehe (McKesson) und Alliance Healthcare (Walgreens Boots Alliance) wollen fusionieren. Ob das auch klappt, steht bis zu einer Bestätigung des Kartellamtes allerdings noch in den Sternen. Schon jetzt sorgt die Willensbekundung allerdings für viel Furore im Apothekenmarkt. Denn: Die beiden Konzerne wollen gemeinsam Kosten einsparen. Noch sind keine Stellen- oder Lagerstreichungen bekannt. Aber die Gewerkschaft Verdi ist trotzdem alarmiert und warnt vor weiteren Rabattschlachten.

Einen Zeitplan für das mögliche Joint Venture zwischen der Gehe und Alliance gibt es noch nicht. Allerdings gibt es bereits konkrete Pläne dazu, wie beide Unternehmen von einer Fusion profitieren wollen. Weil der Kostendruck und die Pflicht-Regularien für Großhändler seit Jahren zunehmen und das Honorar in der gleichen Zeit unverändert blieb, wollen Gehe und Alliance gemeinsam ihre Ausgaben senken. Nach Informationen von DAZ.online haben beide Unternehmen vier Bereiche identifiziert, in denen gespart werden könnte. Dazu gehören unter anderem die Lager und auch die Apotheken-Touren.

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Natürlich klingeln bei solchen Absichten nicht nur im Apothekenmarkt die Alarmglocken. Beide Unternehmen beschäftigen zusammen etwa 4.500 Menschen in Deutschland – dem Vernehmen nach haben Gehe und Alliance zusammen um die 40 Lagerzentren im Bundesgebiet. Weder über die Schließung der Standorte noch über mögliche Stellenstreichungen haben Gehe und Alliance bislang etwas mitgeteilt. Doch bei der Gewerkschaft Verdi ist man trotzdem alarmiert. In einer Mitteilung heißt es, dass man das geplante Joint Venture „mit Sorge“ betrachte.

„Die geplante Fusion ist das Ergebnis extremer Rabattschlachten. Die viel zu hohe Rabattgewährung an die Apotheken führt seit Jahren dazu, dass in diesem Geschäft für den Großhandel kaum noch Gewinne gemacht werden“, sagte Siegmar Roder, auf Verdi-Bundesebene zuständig für Alliance Healthcare Deutschland. „Das geplante Joint Venture wird diese Situation verschärfen. Die Unternehmen wiederum müssen ihrer sozialen Verantwortung für die insgesamt rund 4.500 Beschäftigten gerecht werden und im Falle einer Fusion Arbeitsplätze und Standorte sichern. Die Beschäftigten erwarten außerdem, dass sie umfassend, zeitnah und transparent über die weiteren Pläne informiert werden!“

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