Demenz: Feiertage mit Pflegebedürftigen richtig planen

Menschen mit Demenz oder Alzheimer und ihre pflegenden Angehörigen sind in den Feiertagen viel Stress ausgesetzt. Angepasste Erwartungen und ein gut vorbereiteter Besuch tragen dazu bei, dass es für die Familie ein schönes Fest wird.

Um Hilfe bitten

Ist ein Elternteil an Demenz erkrankt und wird zu Hause von seinem Partner gepflegt, kann die Planung der Familienfeier eine große Belastung sein kann. Wenn die Nächte unruhig verlaufen und die Kraft fehlt, neben der Pflege noch für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen, ist es zum Beispiel ratsam, auch die erwachsenen Kinder und andere Familienmitglieder in die Vorbereitungen zu involvieren und um Hilfe zu bitte.

Lieber kurze Besuche planen

Für eine Person mit Demenz ist Routine wichtig. Verwirrung durch eine große Familienfeier kann dazu führen, dass die Angehörigen mehr Aufwand mit der Pflege hat. Deshalb ist es in manchen Fällen besser, über mehrere Tage hinweg kurze Besuche von wenigen Gästen zu erhalten.

In der Pflegeeinrichtung feiern

Auch wenn viele ihren Partner oder Elternteil lieber nach Hause holen würden: Manchmal ist der Ortwechsel für demente Personen nicht einfach, und für beide Seiten kann es angenehmer sein, in der Pflegeeinrichtung zu feiern. Viele Einrichtungen haben geeignete Räume, in denen man den Festtag begehen kann. Geeignete Geschenke sind beispielsweise Identifikationsarmbänder, unkomplizierte Kleidung oder Lieblingsmusik.

Familie auf die Situation vorbereiten

Wenn Verwandte zu Besuch kommen, die den Zustand des Erkrankten nicht richtig kennen, ist es ratsam, schon im Vorfeld präzise Auskünfte über Veränderungen zu geben, die sich seit dem letzten Besuch ergeben haben: zum Beispiel "er redet nicht viel", "sie stellt möglicherweise immer wieder dieselben Fragen" oder wenn es Schwierigkeiten beim Essen gibt.

Der richtige Umgang

Einen Angehörigen mit Demenz bei einem Wiedersehen nach langer Zeit anzusprechen ist unter Umständen nicht einfach. Fragen Sie nicht: "Weißt du wer ich bin?", sondern stellen Sie sich mit Namen und Beziehung vor. Achten Sie auf die Körpersprache und erzwingen Sie nichts: Angehörige, die früher keinen Körperkontakt gesucht haben, könnten plötzlich ständig Ihre Hand halten wollen – oder umgekehrt.

Eine gute Zeit zusammen verbringen

Mit mitgebrachten Lieblingsspeisen, Malbüchern, Kunsthandwerk, Fotos oder Erinnerungsstücken kann man eine schöne Zeit miteinander verbringen, auch wenn eine Person nicht mehr sprechen kann oder sich nur an wenig erinnert. Selbst Menschen, die sich nicht mehr unterhalten können, können oft noch singen: Das gemeinsame Singen von Liedern ist eine wunderbare Möglichkeit, ein Erlebnis zu teilen, ebenso wie das Ansehen von Weihnachtskarten, Malen oder Plätzchen backen. Viele genießen es auch, am Tisch zu sitzen und bei solchen Aktivitäten zuzusehen. Wenn Demenzkranke kein Gespräch mehr führen können, sollten Gäste und Betreuer sie in ihre Unterhaltung einbeziehen, auch wenn sie nicht antworten. Man sollte sie aber nicht fragen, ob sie sich an etwas erinnern.

ZOU

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