Diabetes-Durchbruch: Warum sich 420 Millionen Zuckerkranke freuen dürfen

Nierenversagen, Erblindung, Herzinfarkt, Schlaganfall. Die Liste der Folgeerkrankungen von Diabetes ließe sich problemlos verlängern. Auf 825 Milliarden US-Dollar schätzt die Weltgesundheitsorganisation WHO die Gesundheitskosten, die jedes Jahr im Zusammenhang mit der Volkskrankheit verursacht werden. Auch deshalb forschen Wissenschaftler weltweit seit vielen Jahren fieberhaft an Technologien, die neue Ansätzen für Therapien ermöglichen. Einem Team des Instituts für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) in Wien ist laut einem aktuellen Bericht im Fachmagazin „Nature“ nun etwas Bahnbrechendes gelungen.

Bessere Behandlungen für Krebs und Diabetes

Die Wissenschaftler schafften es zum ersten Mal, menschliche Blutgefäße aus Stammzellen im Labor zu entwickeln. Warum ist das wichtig? Blutgefäßerkrankungen wie Diabetes können damit ab sofort direkt an menschlichem Gewebe untersucht werden, heißt es in dem Bericht der Wissenschaftler. Wie sich Blutgefäße verändern und damit teils schwere Folgeerkrankungen verursachen, wurde bisher nur an Tieren erforscht. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse lassen sich Experten zufolge aber nicht immer auf den Menschen übertragen.

„Mit der Entwicklung dieser Blutgefäß-Organoide haben wir ein wichtiges Modellsystem für die Biomedizin geschaffen“, sagt Josef Penninger, Gründungsdirektor des IMBA und Letztautor der Studie. Es sei nun möglich, die Ursachen eines breiten Spektrums von Gefäßkrankheiten wie Diabetes und Schlaganfall bis hin zu Krebs noch gezielter zu erforschen und hoffentlich neue Behandlungen zu entwickeln, so Penninger.

Bahnbrechende Technologie, die Leben retten kann

Kapillaren, die kleinsten und feinsten Blutgefäße im Körper, haben einen Durchmesser von wenigen Mikrometern. Ihre Aufgabe ist lebenswichtig. Sie versorgen jede einzelne Zelle des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Im Fall von Diabetes ist die Membran um die Kapillare massiv vergrößert, was die Sauerstoffzufuhr im Gewebe stark einschränkt. Im Labor kann genau dieser Prozess nun „nachgespielt“ werden. Eine bahnbrechende Technologie, die vielen Diabetes-Patienten das Leben erleichtern oder gar retten kann.


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