Schlangenbisse töten jährlich bis zu 138.000 Menschen

Giftige Schlangen sind eine Gefahr für fast sechs Milliarden Menschen weltweit. Jeden Tag werden fast 7400 Menschen von giftigen Schlangen gebissen, 2,7 Millionen Menschen im Jahr. Das Gift kann nicht nur entsetzliche Schmerzen auslösen, sondern auch bleibende Schäden hinterlassen und töten, warnt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Bis zu 138.000 Menschen sterben demnach weltweit nach dem Biss von Giftschlangen. Die meisten Fälle ereignen sich in Afrika und Indien. Weitere 400.000 Menschen behalten bleibende Schäden, darunter Blindheit, Amputationen oder eine posttraumatische Belastungsstörung.

Heiler schulen, Menschen informieren, Gegengift produzieren

Die Weltgesundheitsorganisation hat jetzt eine Strategie erarbeitet, um die Todeszahlen bis 2030 zu halbieren. Gut 82 Millionen Dollar (73 Millionen Euro) sind nach ihren Berechnungen dafür nötig.

Ein Kernaspekt ist, die Menschen in gefährdeten Gebieten besser zu informieren. Schlangenbisse sind für Millionen Menschen weltweit eine tägliche Bedrohung. Kinder können auf dem Schulweg gebissen werden, Bauern auf dem Feld oder Frauen auf dem Gang zur Toilette. Wo möglich, könne das Tragen von Schuhen Schlangenbisse verhindern, so die WHO.

Weil Menschen vielerorts danach traditionelle Heiler aufsuchen, sollen diese außerdem geschult werden und die Patienten bei alarmierenden Symptomen in Kliniken schicken. In Dörfern sollen zudem Ersthelfer ausgebildet und Erste-Hilfe-Medikamente zur Verfügung gestellt werden. Die WHO will auch die bislang völlig unzureichende Produktion von Gegengift fördern.

Ein Problem ist, dass die meisten Mittel nur gegen das Gift bestimmter Schlangenarten wirken. Antiseren mit einem breiten Wirkspektrum sind selten. Auf dem afrikanischen Markt etwa sind mitunter asiatische Produkte im Umlauf, die bei den heimischen Giftschlangen nicht helfen. Die WHO hat Schlangenbisse aus diesem Grund 2017 auf die Liste der vernachlässigten tropischen Krankheiten gesetzt.

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