In nur wenigen Minuten: Sanfter Stressabbau durch Mantra-Meditation

Eine Meditation kann je nach Lebenssituation und emotionaler Verfassung an das momentane Bedürfnis angepasst werden und den Alltag spirituell bereichern.

Dementsprechend gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten, Meditationen zu gestalten – die sogenannte Mantra-Mediation ist eine davon.

Ein Mantra manifestieren

Wie der Name schon verrät, liegt der Fokus bei dieser Meditation auf einem bestimmten Mantra.

Das Wort „Mantra“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet soviel wie Spruch, Lied oder Hymne und beschreibt im traditionellen Sinn eine heilige Silbe, ein Wort oder sogar einen ganzen Satz.

Leise im Geist wiederholt, geflüstert, gesprochen oder auch laut gesunden, kann ein Mantra spirituelle Kraft transportieren und sich durch häufige Wiederholung im Geist manifestieren.

In der Lehre des Yoga sowie des Ayurveda sind Mantras schon sehr lange ein fester Bestandteil, wurden bis heute übertragen und haben noch immer einen hohen Stellenwert.

Mantras können im modernen Sinn als eine Art Leitspruch gesehen werden, welcher eine wichtige Kernaussage, Wünsche sowie positive Glaubenssätze beinhaltet.

Grundsätzlich kann jede Silbe, jedes Wort oder jeder Satz, der in einer bestimmten Situation stimmig erscheint, als ein persönliches Mantra verwendet werden.

Natürlich gibt es aber auch einige weit verbreitete Mantras, die in der Yoga-Lehre eine tiefe Bedeutung haben.

OM – das heiligste aller Mantras

Das wohl bekannteste Mantra ist OM (A-U-M gesprochen). Bei diesem Klang handelt es sich um eine heilige Silbe, welche dem Urklang entspricht, aus dessen Vibration das Universum entstanden sein soll.

OM ist ein fester Bestanteil vieler Philosophien und Glaubensrichtungen – im Hinduismus gilt es als das Heiligste aller Mantras.

Ein passendes Mantra wählen

Zunächst muss ein Matra festgelegt werden, welches zur aktuellen Lebenssituation passt. Wer Lust darauf hat, kann sich natürlich auch ein eigenes Mantra kreieren.

In den meisten Fällen eignet es sich wunderbar, die Worte „Ich bin…“ zu nutzen und eine wichtige Eigenschaft oder einen Zustand, den man erstreben möchte, am Ende zu ergänzen.

Entsprechende Mantras könnten lauten:

  • „Ich bin glücklich“
  • „Ich bin genug“
  • „Ich bin stark“

Wichtig ist, dass die Formulierung gegenwärtig ist. Denn so vermittelt das Gehirn dem Körper die Botschaft, dass der gewünschte Zustand bereits eingetreten ist – und er reagiert darauf mit der Ausschüttung entsprechender Botenstoffen.

Durch die Kraft der Gedanken kann man sich also in diesen Zustand versetzen, Stress und Ängste hinter sich lassen und mit Zuversicht und positiver Energie nach vorne blicken.

Verständnis für das Mantra

Wer ein Mantra auf Sanskrit wählt, sollte sicher sein, den Inhalt auch wirklich zu verstehen. Denn nur so kann sich die Wirkung der Worte im Körper entfalten.

So Ham – Ich bin

Dieses Mantra auf Sanskrit lässt sich hervorragend mit dem Ein- und Ausatmen verbinden: „So“ beim Einatmen und „Ham“ beim Ausatmen.

Auch dieses Mantra wirkt sehr beruhigend und kann helfen, sich auf den Moment zu konzentrieren und zu verinnerlichen: Ich bin genug, genau so, wie ich gerade bin.

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Längere Mantras abspielen

Bei einem komplexen und längeren Mantra kann es helfen, wenn dies während der Meditation im Hintergrund leise mitläuft, damit man sich entspannt konzentrieren kann, ohne zu verkrampft auf jede Silbe achten zu müssen.

Lokah Samastah Sukhino Bhavantu für mehr Achtsamkeit

Übersetzt bedeutet dieses Mantra: „Mögen alle Lebewesen frei und glücklich sein. Und möge ich mit meinen Gedanken, Worten und Taten auf bestmögliche Weise dazu beitragen.“

Damit beinhaltet das Mantra eine essentielle Kernphilosophie der Yoga-Lehre: Alle Lebewesen sind eins; alles Leben ist miteinander verbunden.

Damit soll das Mantra daran erinnern, dass jeder durch seine Worte und Taten zum Gemeinwohl beitragen kann. Achtsamkeit und Mitgefühl sind die Grundeigenschaften, die dabei vermittelt werden sollen.

Erst die Atmung, dann das Mantra

Wurde ein passendes Mantra ausgesucht, kann die Mediation beginnen. Sie sollte an einem ruhigen, ungestörten Platz in einer bequemen Sitzhaltung durchgeführt werden.

Konzentriere dich zu Beginn der Meditation zunächst für einige Momente auf deine Atmung. Beobachte, wie die Luft tief in deine Lungen strömt und durch den Mund wieder entweicht.

Lasse sie frei und tief fließen und spüre dabei, wie deine Atemzüge nach und nach ruhiger werden und sich dein Körper mit jedem Heben und Senken der Bauchdecke mehr entspannt.

Ist der Körper tiefenentspannt, ist es Zeit für die Rezitation des Mantras. Auf welche Art und in welcher Lautstärke du dies wiederholst, bleibt dir überlassen.

Du kannst es im Stillen in deinen Gedanken wiederholen, es leise vor dich herflüstern oder summen, es singen oder laut aussprechen. Wichtig ist nur, dass du die Weise wählst, die sich für dich am besten anfühlt.

Dankbarkeit verinnerlichen

Für die Mantra-Meditation ist keine bestimmte Länge vorgesehen. Wenn du dich in dieser Tiefenentspannung schnell verlierst, kannst du einen Timer setzen, der dich wieder zurückholt.

Die Meditation wird mit ein paar tiefen, bewussten Atemzügen beendet, während denen du noch einmal dein Mantra wiederholst und all den wunderbaren Menschen, Chancen und Wegen dankst, die dir in deinem Leben bereits begegnet sind.

Diese Dankbarkeit erfüllt den Körper nicht nur mit Glücksgefühlen, sondern kann helfen, nach Beendigung der Meditation nicht wieder von negativen Emotionen wie Stress und Unausgeglichenheit übermannt zu werden.

Cornelia Bertram

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