Self-Care: 9 Tipps, um die Corona-Krise zu überstehen

Die Corona-Krise stellt viele Menschen vor ungeahnte Herausforderungen – vor allem psychisch leiden nicht Wenige unter sozialer Isolation und Kontaktverbot.

Self-Care-Coach und Autorin Sina Weneit („Ich pass auf mich auf“) gibt neun wertvolle Tipps für mehr Achtsamkeit, die helfen, die Krise zu meistern.

1. Den Druck rausnehmen

Die aktuelle Situation ist so noch nie dagewesen und für alle ungewohnt. Da ist es völlig normal, dass Alltag und Gefühlszustand gerade eher einem Chaos gleichen.

Niemand erwartet, dass man jetzt besonders produktiv ist und das Extra an “freier Zeit” nutzt, um die viel zitierte beste Version von sich selbst zu werden. Energetisch ist gerade sehr viel los – das macht müde und raubt Antrieb.

Statt Selbstkritik ist es hilfreicher, geduldig mit sich zu sein und sich nicht unter Druck zu setzen.

Offen mit anderen Menschen über Gefühle und vermeintliche Schwächen zu sprechen, macht zudem deutlich, dass alle die gleichen Sorgen haben.

2. Social Media mit Vorsicht genießen

Auf Instagram und Co. hat es oft den Anschein, die ganze Welt hätte ihr Leben trotz Corona-Krise problemlos im Griff, macht sogar mehr Sport als sonst und renoviert nebenbei die Wohnung, während man selbst mittags – noch im Schlafanzug – um den Kühlschrank schleicht.

Es hilft, sich immer wieder klarzumachen, dass man auf Social Media nur einen kurzen, gefilterten Ausschnitt aus dem Alltag sieht. Und dass die Person, der man folgt, eventuell ihr Geld damit verdient, ihr Leben ein wenig glamouröser darzustellen, als es ist.

Für alle Accounts, die einem ein ungutes Gefühl geben, gibt es den Unfollow-Knopf. Gerade jetzt darf man wählerisch sein und sich einen reinen Feel-Good-Feed zusammenstellen.

3. Morgens das Haus verlassen – auch ohne Ziel

Auch wenn der Arbeitsweg für viele aktuell ausfällt, kann eine Runde an der frischen Luft den ganzen Tag positiv beeinflussen. Wer gerne joggt, hat es leicht.

Alle anderen können einfach so tun, als ob sie zur Arbeit gehen – und spazieren durch die Nachbarschaft.

Wer schlecht schläft, profitiert hiervon besonders. Morgensonne hilft, die innere Uhr zu kalibrieren und abends Einschlaf-Hormone freizusetzen. Das Vitamin D stärkt zudem das Immunsystem und hebt die Stimmung.

4. Positives hervorheben

Angst, Überforderung oder Traurigkeit sind gerade ganz normale Emotionen. Selbst wenn es einem im Vergleich zu anderen wirklich gut geht. Deshalb ist Jammern und frustriert sein mal erlaubt. Man sollte aber darauf achten, das Positive überwiegen zu lassen.

Eine einfache, aber wirksame Übung ist es, zweimal täglich eine Positiv-Liste zu führen. Das dauert nur jeweils fünf Minuten.

Dazu schreibt man morgens fünf kleine Glücksmomente auf, auf die man sich am Tag freuen kann. Am Abend schreibt man fünf Dinge auf, für die man dankbar ist.

Das rückt die Perspektive gerade und man nimmt die kleinen Freuden im Alltag wieder wahr.

5. Self-Care einplanen

Viele können momentan dank Homeoffice die Gesichtsmaske auflegen, während sie E-Mails beantworten. Das ist aber bei weitem nicht so entspannend, wie eine bewusste Auszeit zu nehmen.

Ob alleinlebend oder im völligen Familienchaos, Me-Time sollte mindestens einmal am Tag drin sein. Auch wenn es nur zehn ungestörte Minuten im Bad sind.

Self-Care verdient einen Platz auf der To-Do-Liste und im Kalender, denn sie hilft gerade jetzt, zur inneren Mitte zu finden.

Ein Tipp, um schneller in den Entspannungsmodus zu schalten: auf Düfte setzen. Der Geruchssinn ist sehr stark mit Emotionen und Erinnerungen verbunden.

Mit einer Duftkerze, ätherischen Ölen (Orangenöl wirkt stimmungshebend) oder Palo-Santo-Holz transportiert man sich ganz schnell von Stress zu Zen.

6. Auf das Hier und Jetzt fokussieren

Momentan müssen die meisten Menschen mit Ungewissheit und Veränderungen umgehen. Da kann man schnell ins Grübeln verfallen.

Sich stattdessen mit Achtsamkeitsübungen auf das zu konzentrieren, was ist, beruhigt. Um das Gedankenkarussell zu stoppen, einfach in Dreierschritten von Hundert rückwärts zählen.

Oder sich fragen: Was sind gerade fünf Dinge, die ich sehe, vier Dinge, die ich höre, drei Dinge, die ich fühle, zwei Dinge, die ich rieche und eine Sache, die ich schmecke?

Auch gut: Mehrmals am Tag ein paar ganz tiefe Atemzüge mit geschlossenen Augen nehmen und ein Mantra wiederholen, etwa: “So wie es jetzt ist, ist es in Ordnung”.

7. Das virtuelle Miteinander zelebrieren

Besonders für Alleinlebende sind diese Wochen der sozialen Isolation einsame Zeiten. Fehlende soziale Kontakte wirken sich schnell negativ auf die mentale Gesundheit aus.

Mit etwas Kreativität lässt sich ein Gefühl der Verbundenheit aber auch über Distanz herstellen. Videoanrufe sind sicher kein heißer Tipp mehr. Aber manchmal gibt es gar nichts zu erzählen – und man sehnt sich trotzdem nach Gesellschaft.

Dann kann man Freunde und Familie auch einfach per Video auf dem Laptop oder Smartphone “neben sich setzen”, während man arbeitet, kocht, etwas malt oder liest.

Auch die Mittagspause kann man virtuell zusammen verbringen oder einen gemeinsamen Spaziergang machen. Je mehr verschiedene Aktivitäten man virtuell zusammen verbringt, desto normaler fühlt sich die Isolation an.

8. Bewegung, die guttut

Den Morgenspaziergang direkt mit einem Workout zu verbinden, ist doppelt gut für die Quarantäne-Stimmung. Aber auch hier gilt: den Druck rausnehmen.

Intensive Workouts sind Stress für den Körper, auch wenn man sich dabei gut fühlt. Zusammen mit psychischem Stress kann das schlauchen und bei Frauen sogar das Hormongleichgewicht stören.

Ein- bis zweimal Cardio-Training die Woche ergänzt mit sanfteren Workouts wie Yoga und Pilates sind eine gute Kombi für Gestresste.

Das Wichtigste dabei: Auf den eigenen Körper hören und sich nicht vom Pensum anderer unter Druck setzen lassen.

9. Diät, nein danke!

Gesunde Ernährung kann gerade besonders herausfordernd sein. Mit ständigem Zugriff auf den Kühlschrank und mehr Langeweile als sonst wird man schnell zum Dauer-Snacker.

Daher sollte man den Diätdruck rausnehmen. Diese Zeiten sind schon hart genug, da darf man sein Essen ruhig genießen und sollte sich nicht geißeln.

Statt Lebensmittel zu streichen und Kalorien zu reduzieren, lieber darauf achten, welche gesunden Lebensmittel man ergänzen kann.

Das fühlt sich nicht nur genussvoller an, man hilft dem Körper auch dabei, Glückshormone zu produzieren und den Blutzucker zu stabilisieren, um Stimmungsschwankungen zu vermeiden.

Immer gute Ergänzungen: mehr Nüsse und Samen ins Müsli geben, vollfetten statt fettarmem Joghurt essen, Olivenöl und Avocado zu Pasta oder Salat, extra Gemüse auf die Pizza, Eier oder Lachs zur Stulle.

SinaWeneitPortraitBuch

Sina Weneit lebt, arbeitet und bloggt in Berlin. Als zertifizierter Selfcare-Coach begleitet sie ihre Klienten auf der ganzen Welt und gibt Workshops.

Ihre Self-Care-Box „Ich pass auf mich auf“ hilft dabei, achtsamer durch den Alltag zu gehen und so Stress zu reduzieren.

Auch auf ihrem Instagram-Kanal gibt sie wertvolle Tipps für mehr Selbstliebe und Achtsamkeit.

Sina Weneit

*Der Beitrag „Self-Care: 9 Tipps, um die Corona-Krise zu überstehen“ wird veröffentlicht von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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