Zigaretten zerstören Herz und Gefäße: Wie Sie Ihr Risiko ohne Rauch-Stopp senken

Dass Rauchen oft zu Krebs führt, ist bekannt. Weniger bewusst ist vielen, wie stark das Rauchen auch das Risiko für Gefäßkrankheiten und damit Herzinfarkt, Schlaganfall und Hirnschäden erhöht. Was dabei im Körper passiert – und warum E-Zigaretten und Erhitzer weniger schädliche Alternativen sind.

Rauchen ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Krankheiten. Wer raucht, verdoppelt damit sein Risiko für einen Schlaganfall. Die Gefahr, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, ist sogar bis zu viermal erhöht im Vergleich zu einem Nichtraucher.

Unter dem Begriff Herz-Kreislauf-Krankheiten fassen Mediziner verschiedene Krankheiten zusammen wie

  • Bluthochdruck

  • Herzinfarkt

  • koronare Herzkrankheit

  • Herzrythmusstörungen

  • Herzschwäche und mehr.

Sie alle drohen Rauchern in besonderem Maße. Ursache dafür ist in der Regel Arteriosklerose, umgangssprachlich auch Gefäßverkalkung genannt. Dabei verhärten und verdicken sich die Arterien im Körper nach und nach. Das Blut kann dann schlechter durchfließen, Blutpfropfen können sich bilden und die Gefäße verstopfen.

Gefäße altern bei Rauchern viel schneller

Arteriosklerose ist auch schuld an der genannten periveren AVK; also der arteriellen Verschlusskrankheit der Extremitäten. Sie betrifft vor allem Beine, aber auch Arme und Hände. Besser bekannt ist das Krankheitsbild unter dem Begriff Schaufensterkrankheit – mit Schmerzen und Krämpfen in den Beinen beim Gehen, Raucherbein mit nicht heilenden Geschwüren und offenen Stellen.

Von Arteriosklerose bleibt vermutlich keiner von uns mit zunehmendem Alter verschont. Doch bei Rauchern beginnt der Prozess der sich aufbauenden Gefäßablagerungen sehr viel früher und schreitet viel schneller voran als bei Nichtrauchern. Der Zusammenhang zwischen Rauchen und der fortschreitenden Gefäßerkrankung ist eng. Denn wenn der Tabak in der Zigarette verbrannt wird, bilden sich durch die große Hitze von mehreren hundert Grad viele schädliche Stoffe – unter anderen Kohlenmonoxid (CO), Benzypren und Formaldehyd in großer Menge.

Das hat fatale Folgen für den Organismus:

  • Die Substanzen verändern unter anderem die Innenwand der Blutgefäße, das Endothel.

  • Dadurch kann sich das schädliche LDL-Cholesterin besonders gut anlagern.

  • Zusätzlich kommt es Umbauprozessen in der Gefäßwand und zu Entzündungen.

  • In der Folge verengen sich die Blutgefäße, ihre Elastizität nimmt nach und nach ab. Kohlenmonoxid besetzt die roten Blutkörperchen, die deshalb weniger Sauerstoff aufnehmen können.

  • Das führt zu Sauerstoffmangel im ganzen Körper.

  • Rauchen erhöht außerdem den Blutgerinnungsfaktor, macht das Blut also zähflüssiger. Damit steigt das Risiko für Gefäßverschluss und Verklumpung – und damit auch die Gefahr für eine Embolie, Thrombose, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Auch Passivraucher atmen Kohlenmonoxid ein

Was dabei nicht vergessen werden darf: Geschädigt wird durch die Zigaretten nicht nur der Raucher selbst. Auch Passivrauchen belastet.

Während der Raucher den sogenannten Hauptstrom inhaliert, muss der Passivraucher mit dem Nebenstrom ebenfalls schädliche Stoffe einatmen. Manche davon sollen im Nebenstrom sogar höher konzentriert sein als im Hauptstrom, etwa Kohlenmonoxid. Kurzfristige Folgen für Passivraucher sind

  • Atembeschwerden

  • Husten und

  • Kopfschmerzen.

Langfristig drohen auch Passivrauchern Gefäßerkrankungen und Krebs.

Seit Corona rauchen wieder mehr Menschen

Das Rauchen von Zigaretten schadet also weit mehr als vielen bewusst auch den Blutgefäßen – und zwar nicht nur beim Raucher selbst, sondern auch denen, die als Passivraucher betroffen sind. Der sofortige Rauch-Stopp ist deshalb der beste Weg, sofort gesünder zu leben und die beschriebenen Risiken abzustellen.

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Vielen gelingt genau das jedoch nicht, und das obwohl sie eigentlich aufhören möchten. Die Zahl der Menschen, die rauchen, ist dabei zuletzt sogar leicht angestiegen: Seit Beginn der Corona-Pandemie rauchen wieder etwas mehr Menschen in Deutschland, vor allem unter den 18- bis 24-Jährigen. Insgesamt raucht einer aktueller Studie zufolge fast ein Drittel der Deutschen.

Wenn Sie den Rauch-Stopp nicht schaffen, sind Zigaretten-Alternativen zumindest weniger schädlich

Eine Tatsache, die sich bei dieser Problematik nutzen lassen könnte: Es gibt inzwischen zumindest weniger schädliche E-Varianten zur klassischen Verbrennerzigarette wie Verdampfer oder Tabakerhitzer, zum Beispiel von IQOS. Dabei wird der Tabak nicht verbrannt, sondern nur erhitzt. Die besonders krankmachenden Schadstoffe sind in den Ersatzprodukten folglich nicht enthalten. Die für die E-Alternativen nötigen Temperaturen betragen weniger als die Hälfte, die fürs Rauchen nötig sind.

Auf diese Weise entsteht beim Rauchen auch kein Rauch. Es bildet sich lediglich ein Aerosol, das zwar den Suchtstoff Nikotin enthält, aber deutlich weniger schädliche Stoffe als Zigarettenrauch – und zwar bis zu 95 Prozent weniger. Das kommt auch dem Umfeld des Rauchers zugute.

Rauchen an sich soll damit nicht schön geredet werden. Am besten für den Körper ist es immer noch, erst gar nicht zur Zigarette zu greifen oder sofort aufzuhören. Wer es allerdings einfach nicht schafft, dem Rauchen komplett abzuschwören, der hat mit dem Umstieg auf Erhitzer oder Verdampfer aber wenigstens die Chance, sein Gesundheitsrisiko zu reduzieren.

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