Das Streben nach Glück ist das, was uns Menschen eint. Viele wollen glücklich und zufrieden sein und die meisten wünschen sich ein langes Leben.
Dass weder Glück noch die Lebensdauer vom reinen Zufall abhängig sind, das wissen wir. Aber wie genau kann man Einfluss nehmen?
Eine weltweit einzigartige Studie der Universität Harvard hat sechs Faktoren ermittelt, auf die es zu achten gilt. Nachzulesen sind diese in dem englischsprachigen Buch ‚Aging Well: Surprising Guideposts to a Happier Life from the Landmark Study of Adult Development‘.
Harvard-Forscher beobachten Probanden mehrere Jahrzehnte
Die Studie der Harvard Medical School ist aus zwei Gründen etwas Besonderes in der Geschichte der Forschung: Zum einen dauerte der Untersuchungszeitraum sechs bis acht Jahrzehnte und zum anderen konzentrierte sich die Untersuchungen auf gesunde Menschen und nicht auf kranke.
Die 814 Teilnehmer waren in drei Gruppen eingeteilt. Gruppe A (268 Harvard-Absolventen, geboren um 1920) bildete die längste prospektive Studie über körperliche und geistige Gesundheit aller Zeiten.
Gruppe B (456 gesellschaftlich benachteiligte, städtische Männer, um 1930 geboren) bildete weltweit die längste Studie über „Arbeiter-Erwachsenen-Entwicklung“.
Gruppe C (90 mittelständische und intellektuell begabte Frauen, um 1910 geboren) bildete weltweit die längste prospektive Studie über die Entwicklung der Frau.
Aus den Ergebnissen leiteten die Harvard-Forscher sechs Faktoren für ein glücklicheres und längeres Leben ab.
1. Bildung – ein Glücksfaktor
Die Männer aus Gruppe A und Gruppe B waren im Alter von 70 Jahren gleich gesund. Der IQ an sich spielt also keine Rolle für ein gesundes, glückliches Leben.
Es geht vielmehr um das Streben nach mehr Bildung, das bessere Angewohnheiten nach sich zieht.
„Je mehr Bildung die urbanen Männer erlangten, desto wahrscheinlicher hörten sie mit dem Rauchen auf, aßen vernünftiger und tranken Alkohol in Maßen“, schrieben die Experten.
2. Das sagt die emotionale Intelligenz aus
In allen drei Gruppen zeigte sich: Wenn der Umgang mit den Mitmenschen funktioniert, auch soziales Talent genannt, wird man glücklicher.
Dabei kommt es auf die Balance an: „Gelungenes Altwerden bedeutet, dass man freudig gibt und dankbar von anderen Menschen annimmt, sofern es nötig ist – und gierig genug ist, sich selbst dazwischen zu entwickeln.“
3. Glück in der Kindheit
Dieser Faktor ist der einzige, den wir nicht selbst beeinflussen können, schließlich ist unsere Kindheit schon vorbei. Trotzdem hilft es, zu wissen, dass sie mitentscheidend ist für ein späteres langes und glückliches Leben.
Hier kommt es nicht darauf an, wie reich Kinder beschenkt wurden: „Das beste Anzeichen für ein hohes Einkommen war nicht der soziale Status der Eltern, sondern wie viel Liebe ihnen ihre Mutter gegeben hat.“
4. Wie gut ist die Bewältigungskompetenz?
Wie gut kommt man mit Stress, Rückschlägen und Katastrophen klar? Diese sogenannte ausgereifte Abwehr spielt eine Rolle für ein glückliches und langes Leben.
Laut der Harvard-Forscher sind die vier entscheidenden Faktoren hierbei Nächstenliebe, Sublimierung, Humor und Verdrängung – wobei Verdrängung nicht meint, die Augen vor der Realität zu verschließen, sondern für Geduld und Durchhaltevermögen steht.
5. Großzügig handeln
Sie ahnten es vielleicht schon: Wer gibt, ist glücklich. „Unter allen drei Gruppen waren großzügige Männer und Frauen im Alter drei bis sechs Mal häufiger unter den ‚Glücklich-Gesunden‘ als unter den ‚Traurig-Kranken’“.
Dabei beziehen sich die Forscher nicht nur darauf, großzügig mit seinem Geld umzugehen, sondern auch mit der eigenen Zeit, dem eigenen Wissen und Können.
„Abhängig von den Möglichkeiten, die die Gesellschaft zur Verfügung stellt, kann das bedeuten, als Berater, Leiter, Mentor oder als Trainer für junge Erwachsene in der großen Gesellschaft zu dienen. Recherchen zeigen, dass im Alter zwischen 30 und 45 unser Bedarf nach Erfolgen zurückgeht und unser Bedarf nach Gesellschaft und Zusammengehörigkeit steigt.“
6. Finger weg von Alkohol und Zigaretten
Der letzte Punkt ist der am wenigsten überraschende: Wer vor dem 50. Lebensjahr kein starker Raucher war und moderat Alkohol konsumiert hat, altert gesünder.
Unter den Studierten war das starke Rauchen (30 Jahre lang mehr als eine Schachtel am Tag) zehn Mal öfter in der Gruppe ‚Frühzeitig gestorben‘ als in der Gruppe ‚Glücklich-Gesund‘ zu beobachten.
In Bezug auf den Alkohol gaben die Forscher an, dass „Alkoholmissbrauch mehr eine Ursache als eine Folge von erhöhtem Stress im Leben, Depressionen und dem sozialen Abstieg ist […]. Alkoholmissbrauch – ohne Bezug zu einer unglücklichen Kindheit – sagte durchweg eine missglückte Alterung voraus, teilweise weil Alkoholsucht soziale Unterstützung zerstörte.“
Das Original zu diesem Beitrag „Sechs einfache Dinge lassen Sie länger und glücklicher leben“ stammt von FitForFun.
Quelle: Den ganzen Artikel lesen