11.585 neue Covid-Infektionen in Deutschland gemeldet – Zahl der aktiven Fälle sinkt stark

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiter fest im Griff – dennoch werden die Rufe nach einem Ende des Lockdowns in Deutschland immer lauter. Die Gesundheitsämter haben am Sonntag 7269 Neuinfektionen und 185 Todesfälle gemeldet. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top Corona-News am 8. Februar 2021

  • Aufnahmestopp in BaWü-Klinik nach Dutzenden Infektionen (23.31 Uhr)
  • CSU-General geht auf Nachbarn los: "Österreich und Tschechien gefährden unsere Erfolge" (09.30 Uhr)
  • 492 weitere Corona-Todesfälle in Deutschland – deutlich weniger Neuinfektionen als in der Vorwoche (20.23 Uhr)

Corona-News im Überblick:

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Bundeswehrverband warnt vor Schwächung der Truppe durch Corona-Einsätze

04.15 Uhr: Der Deutsche Bundeswehrverband hat vor einer Schwächung der Einsatzfähigkeit der Bundeswehr durch die Corona-Hilfseinsätze von Soldaten gewarnt. Verbandschef André Wüstner nannte es in der Düsseldorfer "Rheinischen Post" vom Montag "einen Wahnsinn", dass die Bundeswehr als nicht zuständige Organisation seit mehr als einem Jahr ununterbrochen innerhalb Deutschlands im Kampf gegen die Pandemie aushelfe, "weil es andere schlichtweg nicht gebacken kriegen".

Daran zeige sich, dass die Strukturen zur Katastrophenbewältigung systematisch vernachlässigt worden seien. Wüstner sprach von einem "Staatsversagen". Es räche sich jetzt, dass die Gesundheitsämter und andere Institutionen personell und materiell "völlig unzureichend" ausgestattet seien. dpa/Julian Stratenschulte/dpa Soldaten der Bundeswehr helfen der Region Hannover bei der Nachverfolgung von Infektionsketten.

Auf Dauer könne die Bundeswehr nicht 25.000 Soldaten für die Amtshilfe abstellen, weil sie dann Gefahr laufe, in einen "schleichenden Verlust" der Einsatzfähigkeit abzudriften, warnte der Verbandschef. Die Verbindung von Amtshilfe und eigenen Hygienevorkehrungen führe dazu, dass bei der Bundeswehr Ausbildung und Übung "vielerorts ausfallen", beklagte der Oberstleutnant.

Das Bundeswehr-Einsatzkontingent "Hilfeleistung gegen Corona" war im März 2020 aufgestellt worden. Im Dezember wurde es von 15.000 auf 20.000 Soldatinnen und Soldaten verstärkt, zuletzt dann weiter auf 25.000 Einsatzkräfte.

Debatte um Isolation Tirols wegen Südafrika-Mutante geht weiter

00.29 Uhr: Das österreichische Bundesland Tirol hat sich zunächst nicht auf eine Isolierung einzelner Bezirke wegen der dort aufgetretenen Südafrika-Variante des Coronavirus festgelegt. Nach einer beinahe ganztägigen Debatte zwischen Bundesgesundheitsminister Rudolf Anschober und Tirols Regierungschef Günther Platter wurde eine Entscheidung am späten Sonntagabend vertagt. Weitere Details seien am Montag zu erwarten, verlautete nach Angaben der Agentur APA aus Teilnehmerkreisen.

Platter hatte zuvor die Verhältnismäßigkeit der Maßnahmen angemahnt. Zuletzt meldeten sich viele Vertreter des politischen Tirols zu Wort, die sich mit größter Vehemenz gegen eine mögliche Isolierung aussprachen.

Die Virologin Dorothee von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck hatte zuvor gefordert, zumindest über die besonders betroffenen Gebiete zwischen Innsbruck und der deutschen Grenze eine Quarantäne zu verhängen. Mit Samstagabend gab es in Tirol 165 bestätigte Fälle der südafrikanischen Coronavirus-Mutation. Zudem gab es zahlreiche weitere Verdachtsfälle, die noch abgeklärt werden mussten. Besonders betroffen waren der Bezirk Schwaz und Umgebung.

Bereits im Frühjahr 2020 gab es Einschränkungen für alle 279 Tiroler Gemeinden. Ischgl galt im März 2020 als Corona-Hotspot Europas. Tausende Infektionen sollen auf den bekannten Wintersportort zurückzuführen sein. Eine unabhängige Kommission hat zwischenzeitlich festgestellt, dass es im Krisenmanagement zu Fehlern und Fehleinschätzungen gekommen war. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Nach Corona-Ausbruch: Aufnahme-Stopp in Kliniken Calw

23.31 Uhr: Nach einem Corona-Ausbruch nehmen die Kliniken Calw vorerst keine Patienten mehr stationär auf. Lediglich die ambulante Notfall- und Erstversorgung vor Ort bleibt bestehen, wie der Klinikverbund Südwest am Sonntagabend mitteilte. Damit reagieren die Verantwortlichen darauf, dass 53 Mitarbeiter und zehn Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Mitarbeiter am Standort Calw, die am Freitag oder Samstag im Dienst waren, werden demnach in eine sogenannte Pendlerquarantäne versetzt. Sie dürfen sich nur noch zu Hause oder bei einem negativen Testergebnis an ihrem Arbeitsplatz aufhalten. Auch Patienten, die Stand Freitag in den Kliniken sind oder waren, unterliegen demnach einer neuen Allgemeinverfügung, die die Stadt in Baden-Württemberg erlassen hat. Die Maßnahmen sollen eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern.

Rund 7300 Corona-Neuinfektionen in Deutschland – 185 Todesfälle binnen 24 Stunden

21.33 Uhr: Die deutschen Gesundheitsämter haben am Sonntag 7269 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet, mehr als 2000 weniger als am Samstag. Heute vor einer Woche lag die Zahl der Neuinfektionen bei rund 8944 und damit um 1600 höher als am heutigen Sonntag. 185 Menschen starben innerhalb der letzten 24 Stunden an oder mit einer Covid-19-Erkrankung. Ein sehr niedriger Wert. Allerdings fallen die Zahlen am Wochenende häufig geringer aus, weil nicht alle Gesundheitsämter Rückmeldung geben.

Trotz der fallenden Werte schätzt das RKI aufgrund der anhaltend hohen Fallzahlen die Gefährdung für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt weiterhin als "sehr hoch" ein.

Der Höchststand von 1244 neuen gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert gemeldet worden – darin waren jedoch 3500 Nachmeldungen enthalten.

Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Sonntagmorgen bei 75,6. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Die meisten Bundesländer verzeichnen laut RKI weiterhin sinkende Sieben-Tages-Inzidenzen.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 300.575 (+457), 7404 Todesfälle (+4)
  • Bayern 412.975 (+1355), 11.116 Todesfälle (+24)
  • Berlin 122.603 (+156), 2470 Todesfälle (+4)
  • Brandenburg 70.917 (+276), 2625 Todesfälle (+7)
  • Bremen 16.546 (+47), 293 Todesfälle (+2)
  • Hamburg 47.706 (+116), 1143 Todesfälle (+3)
  • Hessen 176.931 (+793), 5165 Todesfälle (+17)
  • Mecklenburg-Vorpommern 21.288 (+82), 553 Todesfälle (+9)
  • Niedersachsen 148.402 (+899), 3578 Todesfälle (+14)
  • Nordrhein-Westfalen 499.410 (+1788), 11.538 Todesfälle (+43)
  • Rheinland-Pfalz 95.703 (+289), 2730 Todesfälle (+5)
  • Saarland 26.897 (+39), 793 Todesfälle (+3)
  • Sachsen 184.738 (+455), 6784 Todesfälle (+31)
  • Sachsen-Anhalt 54.889 (+190), 2000 Todesfälle (+8)
  • Schleswig-Holstein 37.972 (+92), 1016 Todesfälle (+4)
  • Thüringen 68.446 (+235), 2357 Todesfälle (+7)

Gesamt (Stand 07.02.2021, 20.21 Uhr): 2.285.998 (+7269), 61.565 Todesfälle (+185)

Vortag (Stand 06.02.2021, 20.14 Uhr): 2.278.727 (+9633), 61.380 Todesfälle (+492)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.029.200  (+8.300). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 256.798 (+60.351).

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (4-Tage-R-Wert): 1,03 (Vortag: 0,97)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 3933 (Vergleich zum Vortag: -32)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2202 (Vergleich zum Vortag: -20)

Den R-Wert gab das RKI laut Lagebericht von Sonntag mit 1,03 an. Das bedeutet, dass durchschnittlich 100 Infizierte 103 weitere Menschen anstecken. Am Vortag lag der R-Wert noch bei 0,97. Um die Pandemie abflauen zu lassen, muss die Reproduktionszahl unter 1 liegen.

Insgesamt gab es 2.285.998 bestätigte Corona-Fälle in Deutschland. 61.565 Todesfälle sind zu beklagen. Die Zahl der aktiven Fälle ist wieder gestiegen auf nun 256.798.

Dafür sinkt die Zahl der Intensivpatienten weiter. 3933 Menschen werden intensivmedizinisch behandelt, das sind 32 weniger als am Samstag. 2202 von ihnen müssen invasiv beatmet werden.

Söder plädiert für Verlängerung des Corona-Lockdowns: "Es hat keinen Sinn, jetzt einfach abzubrechen"

19.59 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat sich vor dem Bund-Länder-Gipfel in der kommenden Woche für eine Verlängerung des Lockdowns ausgesprochen. "Grundsätzlich wird der Lockdown erstmal verlängert werden müssen. Es hat ja keinen Sinn, jetzt abzubrechen einfach", sagte Söder am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

"Ja, wir haben eine Priorität, was Erleichterungen begrifft, wenn die Zahlen weiter sinken." Dies gelte vor allem für Schulen und Kitas. Auf der anderen Seite sei insbesondere wegen der neuen und hochansteckenden Coronavirus-Varianten weiter Vorsicht geboten. "Ich rate dringend dazu, dass wir jetzt nichts überstürzen, dass wir nichts verstolpern", betonte Söder. Es müsse eine Perspektive für stufenweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen entwickelt werden, dabei müsse aber die Sicherheit der "oberste Maßstab" sein.  dpa/Hannibal Hanschke/Reuters-Pool/dpa Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nimmt an einer Pressekonferenz teil.

Söder plädierte in der Debatte über Lockerungen für eine regionale Differenzierung, warnte zugleich aber vor einem "Flickenteppich". Es sei weiterhin Geduld nötig, um dann "wirklich guten Gewissens freiheitliche Entscheidungen zu treffen", sagte der CSU-Politiker.

Der derzeitige harte Corona-Lockdown ist vorerst bis zum 14. Februar befristet. Bei einer Konferenz am kommenden Mittwoch wollen Bund und Länder über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Corona-Infektionszahlen in Deutschland gehen seit Wochen zurück, allerdings ist die Furcht vor einer Ausbreitung hochansteckender Virus-Varianten in Deutschland groß.

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