Apotheker blicken mit Sorge in die Zukunft

Die Apotheker in Deutschland sorgen sich um die Zukunft ihrer Branche. 74 Prozent erwarten eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage in den nächsten zwei bis drei Jahren. Dies zeigt der Apothekenklima-Index‘ 2020, einer repräsentativen Meinungsumfrage im Auftrag der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

"Die Stimmung in den Apotheken bleibt in diesen wechselvollen Corona-Zeiten von großer Skepsis geprägt. Mit einer Aufhellung wird wohl erst zu rechnen sein, wenn das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz seine positive Wirkung entfaltet, pharmazeutische Dienstleistungen etabliert sind und das E-Rezept in geordneten Bahnen eingeführt ist", sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.

Schon jetzt sei absehbar, dass die Pandemie die Prioritäten und Problemperspektiven der Apotheken verändert hat. So habe der Fokus auf bestimmte Themen wie pharmazeutische Freiräume in der Patientenversorgung (45,0 Prozent) stark zugenommen. Aber auch Planungssicherheit (83,6 Prozent), Bürokratieabbau (72,2 Prozent) und Nachwuchsgewinnung (43,4 Prozent) bleiben für die Apotheker weiterhin wichtig.

Die kritische Einschätzung der Apothekeninhaber wird durch die sinkende Apothekenzahl bestätigt. Mit 18.854 öffentlichen Apotheken (minus 221 im Vergleich zu 2019) ergibt sich zum Ende des dritten Quartals 2020 der tiefste Stand seit Mitte der 1980er Jahre.

Für den Apothekenklima-Index werden seit 2016 jedes Jahr 500 Apothekeninhaber in ganz Deutschland befragt. Die diesjährige Befragung im Juli spiegelt die Situation nach der ersten Pandemiewelle und vor Verabschiedung des Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetzes wider.

ABDA/NK

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