Bildschirmzeit als Risikofaktor für zahlreiche Gesundheitsbeschwerden – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Zusammenhang zwischen Bildschirmzeiten und Krankheitsrisiken

Bildschirme sind allgegenwärtig. Viele Menschen arbeiten vor Monitoren am Computer, schauen regelmäßig auf das Display ihres Handys und verbringen ihre Freizeit vorm Fernseher. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass die Zeit, die täglich vor solchen Bildschirmen insgesamt verbracht wird, als Risikofaktor für Gesundheitsbeschwerden genutzt werden könnte – insbesondere für Übergewicht, Bewegungsmangel und schlechte Ernährung.

Forschende der Arizona State University untersuchten, welche Art von Beziehung die Zeit, die wir vor dem Bildschirm verbringen, zu verschiedenen gesundheitlichen Faktoren hat. Dabei zeigte sich, dass diejenigen Personen, die die meiste Zeit vor Bildschirmen verbringen, am häufigsten ungesunde Lebensstile und riskante Gesundheitszustände aufweisen. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „BMC Public Health“ vorgestellt.

Bildschirmzeit muss insgesamt betrachtet werden

„Ein Großteil der mit der Bildschirmzeit zusammenhängenden Literatur hat sich in erster Linie auf das Fernsehen konzentriert“, berichtet Forschungsleiter Chris Wharton. Die moderne Technik ermögliche es aber, Bildschirme über den ganzen Tag hinweg zu nutzen. Das Team um Wharton fand einen Zusammenhang zwischen gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen und der Zeit, die insgesamt täglich vor Bildschirmen aller Art verbracht wird.

Bildschirmzeit korreliert mit Lebensstil

Unter über 900 untersuchten Probandinnen und Probanden wiesen diejenigen mit den meisten täglich verbrachten Stunden vor Bildschirmen (über 17,5 Stunden), die ungesündesten Lebensstile und Ernährungsmuster auf. Es wurden nur Menschen in die Studie aufgenommen, die mindestens zwei Geräte mit Bildschirmen besitzen. Bei der Auswertung wurden gesundheitlich relevante Faktoren wie Ernährungsgewohnheiten, Schlafdauer, Schlafqualität, Stresswahrnehmung, die Selbsteinschätzung der Gesundheit, körperliche Aktivität und der Body-Mass-Index mit einbezogen.

Unterschiede bei benutzten Geräten

Es zeigten sich aber auch Unterschiede in Abhängigkeit davon, welche Geräte am meisten genutzt wurden. Wurde die meiste Zeit vor Fernsehern und Smartphones verbracht, korrelierte dies mit den ungesündesten Lebensstilfaktoren und den auftretenden Gesundheitsrisiken. Zudem berichteten starke Nutzerinnen und Nutzer von Smartphones über die schlechteste Schlafqualität. Die lange Benutzung von Computern, Laptops und Tablets war im direkten Vergleich mit weniger schädlichen gesundheitsbezogenen Eigenschaften verbunden.

Smartphone-Bildschirmzeit unterschätzt?

„Wir lieben es, unsere Telefone anzuschauen und uns mit den Nachrichten zu beschäftigen“, betont Wharton. Das Smartphone wurde von vielen Teilnehmenden bis kurz vorm Schlafengehen benutzt und als erster Bildschirm am Morgen frequentiert. Die Forschenden empfehlen, das Smartphone zwei Stunden vor dem Schlafengehen wegzulegen, um die Schlafqualität zu verbessern.

Binge-Watching vorm Fernseher

Ein relativ neues Phänomen sei zudem das sogenannte Binge-Watching von Serien. Zahlreiche Streaming-Diensten ermöglichen das fortlaufende Gucken von Episoden einer Fernsehsendung in einer einzelnen Sitzung. Hiermit gehen häufig durch Fastfood-geprägte Ernährungsmuster und das Essen vor dem Fernseher einher. Menschen, die regelmäßig so einen Dauerkonsum durchführen, berichteten auch von einer erhöhten Stresswahrnehmung.

Ungesunde Bequemlichkeiten addieren sich

„Wir nutzen die Medien auf viele verschiedene Arten und auch mobil“, so Wharton. Die Nutzung umfasse dabei verchiedene Geräte und die Bequemlichkeit der Bildschirmnutzung scheine auch den Konsum ungesunder Lebensmittel zu beeinflussen.

Einschränkungen der Studie

Diese Studie zeigt derzeit nur einen Zusammenhang zwischen der Gesundheit und der täglichen Gesamt-Bildschirmzeit. Die Arbeit legt den Grundstein für zukünftige Forschungen, die diesen Zusammenhang näher beleuchten müssen. Zudem muss laut den Forschenden überprüft werden, wie sich entsprechende Interventionen auf den Zusammenhang auswirken. (vb)

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