Britischer Tourist kämpft in Thailand um sein Leben

291 Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus seit Beginn des Ausbruchs im Dezember infiziert. Allein am Dienstag seien 77 neue Fälle gemeldet worden, teilte Chinas Nationale Gesundheitskommission in Peking mit. 900 Menschen stünden wegen einer möglichen Infektion unter Beobachtung. Sechs Menschen sind bereits an dem Virus, das mitunter lebensgefährliche Atemwegserkrankungen verursacht, gestorben. Weitere Infektionen wurden aus Taiwan, Thailand, Japan und Südkorea gemeldet. Alle Betroffenen waren zuvor in Wuhan, haben sich also sehr wahrscheinlich in China angesteckt. Je ein Verdachtsfall wird in Australien und auf den Philippinen geprüft. Auch ein Brite kämpft in Thailand aufgrund einer Atemwegsinfektion um sein Leben. Die Symptome sprechen dafür, dass auch er sich mit dem Virus angesteckt haben könnte. 

Wie die „Daily Mail“ berichtet, liegt der 32-Jährige aus dem englischen Lancashire seit rund einem Monat in einem Krankenhaus auf der Insel Phuket. Weil seine Lunge kollabiert war, musste er mit einem Wasserflugzeug dorthin transportiert werden, da er keine Flüge in großer Höhe mehr bewältigen konnte. Er soll sich in einem kritischen Zustand befinden. 

Eltern starten Spenden-Aufruf

Die Ärzte stellten dem Bericht nach fest, dass seine Symptome mit dem chinesischen Coronavirus übereinstimmten. Eine offizielle Bestätigung gäbe es jedoch noch nicht, heißt es. Inzwischen seien die Eltern des jungen Mannes nach Thailand gereist, um ihrem Sohn beizustehen. Auf der Spendenplattform „Go fund me“ haben sie einen Aufruf gestartet, um ihm so schnell wie möglich nach Hause zu bringen.

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Der Brite hatte nach einer gescheiterten Beziehung sein Haus in England verkauft, um durch Südostasien zu reisen. Eine Woche nach dem Abflug, am 19. Dezember, habe er sich auf Ko Phi Phi in ein Krankenhaus einweisen lassen. Als sich sein Zustand verschlechterte, brachte man ihn nach Phuket. Zwei Kilogramm Flüssigkeit sollen die Ärzte dem 32-Jährigen aus dessen kollabierter Lunge abgesaugt haben. Inzwischen sei der 1,82 Meter große Mann von 88 Kilogramm auf 57 Kilogramm abgemagert.

Experte hält Coronavirus-Infektion für unwahrscheinlich

Der Vater erklärte der britischen „Sun“, die Lage sei sehr ernst. „Er stand zwei Tage vor seinem Tod“, wird der Vater zitiert. Nach einer erfolgreichen Operation hätten sich seine Überlebenschancen inzwischen jedoch erhöht. „Wenn er vorher nicht so fit und gesund gewesen wäre, wäre er jetzt nicht bei uns.“ Er würde jedem raten, der nach Asien reist, eine Maske zu tragen, da jeder eine Maske tragen würde und es überall Leute gäbe, die husten.“ 

Ob sich der Brite tatsächlich mit dem Coronavirus angesteckt hat, ist jedoch nicht klar. Ein Experte der London School of Hygiene and Tropical Medicine erklärte der „Daily Mail“, es gäbe bisher keinen Beweis für eine Übertragung dieses Virus in Thailand. Daher erscheine es eher unwahrscheinlich. Die Symptome könnten auch auf eine andere Atemwegsinfektion hindeuten.

Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden war das neuartige Coronavirus zuerst im Dezember auf einem Fisch- und Geflügelmarkt von Wuhan aufgetreten. Einzelne Fälle wurden aus Thailand, Taiwan, Japan und Südkorea gemeldet. Je ein Verdachtsfall wird derzeit in Australien und auf den Philippinen geprüft. Alle Infizierten und Verdachtsfälle im Ausland hatten sich zuvor in Wuhan aufgehalten.

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Das neue Virus stammt aus der Erregerfamilie, zu der auch der tödliche Sars-Erreger gehört. An der Sars-Epidemie waren in den Jahren 2002 und 2003 knapp 350 Menschen in Festlandchina sowie knapp 300 weitere in Hongkong gestorben. 

Inzwischen wurde bestätigt, dass das neue Virus auch von Mensch zu Mensch übertragen wird. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will sich am Mittwoch in einem Krisentreffen mit der neuartigen Krankheit befassen.

Quellen: „Daily Mail“, „The Sun“, „Gofundme“, DPA, AFP

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