Christiansen: E-Rezept bietet Chance für Landapotheken

„Herdamit und zwar schnell“ sagt Dr. Kai Christiansen, Präsident derApothekerkammer Schleswig-Holstein, über das elektronische Rezept. Denn esbiete Landapotheken die Chance, sich von den Standorten der Ärzte unabhängig zumachen und die Menschen dort zu versorgen, wo sie leben. Außerdem fordertChristiansen mit Blick auf das EU-Vertragsverletzungsverfahren, dieSubsidiarität zu sichern.

Beider Eröffnung des Fortbildungskongresses der Apothekerkammer Schleswig-Holsteinam Samstag im Ostseebad Damp beschrieb Christiansen die Apotheken als Vorreiterder Digitalisierung im Gesundheitswesen. Dies habe das Securpharm-Projektgerade erst wieder gezeigt. Doch die Apotheker stünden weiterhin vor großenAufgaben. Dabei müsse die freie Apothekenwahl der Patienten erhalten bleiben. 

Unabhängigkeitvom Standort der Ärzte

Christiansenbetonte die Chancen der Digitalisierung. „Ich verbinde mit dem elektronischenRezept die Hoffnung, dass die Apotheke sich ein Stück weit unabhängig macht vonden Standorten der Ärzte“, erklärte Christiansen, der selbst in einer sehrländlichen Region tätig ist. Von vier Ärzten am Ort sei nur noch einer übrig.Mit dem elektronischen Rezept könne es ihm vielleicht ein Stück weit egal sein,wo „seine“ Patienten zum Arzt gingen, solange er sie versorge, meintChristiansen. „Das elektronische Rezept könnte die Apotheken das schaffenlassen, was den Ärzten kaum noch gelingt, nämlich die Sicherstellung derVersorgung auf dem Land“, erklärte Christiansen. Wenn Apotheken damitunabhängig von Arztpraxen dort existieren könnten, wo Menschen leben, dann „herdamit und zwar schnell“, forderte Christiansen.

Deckelungbei Grippeimpfstoffen „inakzeptabel“

Außerdembekräftigte Christiansen die politischen Forderungen seines Amtsvorgängers GerdEhmen. Die Apotheken bräuchten endlich eine Honoraranpassung, müssten über neueHonorierungssysteme nachdenken und ruinösen Preiswettbewerb mit Höchstpreisenfür Rx-Arzneimittel verhindern. Wegen des Aufwandes bei der Versorgung mitGrippeimpfstoffen sei auch die vorgesehene Deckelung der Honorierung für dieseImpfstoffe nicht akzeptabel. Christiansen betonte, dass für Grippeimpfstoffe keinKontrahierungszwang besteht. Dazu ergänzte er: „Stell Dir vor, es istGrippesaison und kein Impfstoff ist in den Praxen.“

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