Corona-Ausbrüche in Deutschland: Wo genau kommt es überhaupt zu Infektionen?

Zwar wird fast täglich über neue Corona-Ausbrüche im gesamten Land berichtet, jedoch bleibt stets die Fragen offen, wo sich tatsächlich die meisten Menschen in Deutschland infizieren. Einen Überblick erhalten Sie hier:

Am Montag (20. Oktober 2020) veröffentlichte das Robert-Koch-Institut einen neuen Bericht zur Corona-Lage in Deutschland. Das Ausbruchsgeschehen hat seit Beginn der Pandemie einen merklichen Wandel erlebt. Der private Haushalt rückt nach und nach in den Fokus.

Es wurden dabei nur Ausbruchsgeschehen von fünf oder mehr Fällen betrachtet. Sie machen etwa 16,25 Prozent aller gemeldeten Covid-19-Infektionen aus.

April: Unzählige Tote und Infizierte in Pflegeheimen

Noch ganz zu Beginn, zwischen den Kalenderwochen 13 und 18, verbreitete sich das Virus vor allem in Krankenhäusern, Flüchtlingsheimen und ganz besonders in Alten- und Pflegeheimen. Ende März warnte der deutsche Virologe Alexander Kekulé vor möglichen "Corona-Hotspots" in solchen Heimen.

Wenig später kam es bereits zu verheerenden Ausbrüchen, beispielsweise im Hanns-Lilje-Altenpflegeheim in Wolfsburg mit insgesamt 47 Toten oder dem kompletten Kollaps des Pflegeheims St. Monika in Nordrhein-Westfalen. In kürzester Zeit fielen dort fast die Hälfte aller Pfleger und Pflegerinnen und damit einhergehend auch der Betrieb aus. Der Katastrophenschutz war damals vor Ort. Robert Koch-Institut Das RKI hat einen neuen Lagebericht veröffentlicht: Darin ist auch zu sehen, wo überhaupt Corona-Ausbrüche geschehen.

In den Folgewochen galt der eigene Arbeitsplatz als wahrscheinlichstes Infektionsumfeld. Auch die Zahl der Infektionen in privaten Haushalten stieg deutlicher. Doch wie sieht die Lage momentan aus?

RKI: Ausbrüche halten Einzug in den Alltag

Um die Kalenderwoche 25 schossen die erfassten Corona-Ausbrüche plötzlich rapide in die Höhe, der Tönnies-Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück wurde zum bislang größten Hotspot in Deutschland. Weltweit wurde dort sogar der größte Ausbruch in einer Fleischfabrik dokumentiert. Insgesamt konnten diesem Ausbruch 2119 Fälle direkt zugeordnet werden. Tote gab es glücklicherweise nicht. dpa/David Inderlied/dpabild Außenansicht des Firmengeländes vom Fleischwerk Tönnies in Rheda-Wiedenbrück.

Deutschlandweit werden inzwischen die meisten Ausbrüche in privaten Haushalten verzeichnet. Ein großer Teil aller gemeldeten Infektionen stammt zudem aus bisher nicht erfassten Kategorien. Auch die Rückkehr an den Arbeitsplatz hat vermutlich einen negativen Effekt mit sich gebracht. Ab Kalenderwoche 38 nahmen auch hier die Ausbruchsgeschehen zu.

Alten- und Pflegeheime erfahren indes erneut einen Anstieg. Sollte sich die Lage weiterhin zuspitzen, könnte es dort bald die meisten Corona-Infektionen geben. Eine Gefahr, die hinsichtlich der vielen Risikopatienten und den vergangenen Fällen zügig eingedämmt werden sollte. Auch Freizeitaktivitäten tragen nicht unerheblich zum Ausbruchsgeschehen bei.

Statistik sollte als Orientierung verstanden werden

Die Statistik scheint angesichts aktueller Corona-Ausbruchsgeschehen, vorwiegend in privaten Haushalten und Seniorenheimen, nachvollziehbar. Dennoch sollte sie vorsichtig interpretiert werden: Eine genaue Abgrenzung der tatsächlichen Infektion gestaltet sich als äußerst schwierig.

Den Gesundheitsämtern fehlen für eine lückenlose Erfassung aller Ausbrüche die Kapazitäten. Zudem bleiben viele Kontaktpersonen von Infizierten oftmals unerkannt und werden somit nicht verzeichnet. Die Statistik des RKI soll lediglich einen groben Überblick bieten.

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