Corona-Verdachtsfall: Seehofer bleibt nach Innenministertreffen zu Hause

Das Coronavirus breitet sich weiter aus. In Deutschland gibt es derzeit mehr als 1100 bestätigte Corona-Fälle und zwei Todesfälle. Weltweit sind es bereits über 110.000 Infizierte. Mehr als 3.800 Todesopfer weltweit hat Covid-19 bislang gefordert. Hier finden Sie alle Informationen zum Coronavirus-Ausbruch im News-Ticker auf FOCUS Online.

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Corona-Verdachtsfall: Seehofer bleibt zu Hause

Topmeldung (22.10 Uhr): Bundesinnenminister Horst Seehofer ist zu Beginn der Woche nicht nach Berlin gekommen, weil ein Teilnehmer des EU-Innenministertreffens vergangene Woche Kontakt zu einem Coronavirus-Infizierten gehabt haben soll. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Steve Alter, sagte am Montag, Seehofer und alle Mitglieder der deutschen Delegation seien nach der Reise negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden. Man wolle jedoch auch das Testergebnis der Kontaktperson noch abwarten. Der Minister bleibe deshalb vorerst an seinem Wohnort in Ingolstadt.

Auf Twitter erklärte der Sprecher, Seehofer und die Kontaktperson hätten sich im Rahmen einer Besprechung im selben Raum aufgehalten. Die Innenminister der EU hatten am vergangenen Mittwoch bei einem Sondertreffen in Brüssel über die angespannte Lage an der türkisch-griechischen Grenze beraten.

Italien weitet Sperr-Maßnahmen auf ganzes Land aus

Topmeldung (21.47 Uhr): Die italienische Regierung weitet Sperrungen und Einschränkungen der Bewegungsfreiheit wegen der Coronavirus-Krise auf das ganze Land aus. Das sagte Premierminister Giuseppe Conte am Montag. Es gebe keine Zeit zu verlieren.

Am Wochenende hatte die Regierung die Lombardei und andere Gegenden in Norditalien zu Sperrzonen erklärt. Aus ihnen hinaus und in sie hinein darf man nur mit triftigen Gründen – zum Beispiel aus Arbeitsgründen. Das Land kämpft gegen eine rapide steigende Zahl von Infizierten und Toten durch die Covid-19-Lungenkrankheit. Mittlerweile haben sich fast 10.000 Menschen angesteckt, mehr als 460 sind gestorben. Die neue Regelung soll ab Dienstag gelten.

Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus hatte die italienische Regierung zuvor am Montag die Schließung aller Skiorte des Landes beschlossen. Der Skibetrieb soll nach Angaben der Regierung bereits am Dienstag eingestellt werden. Aus mehreren italienischen Gefängnissen wurden unterdessen Proteste von Gefangenen gemeldet, bei denen es Medienberichten zufolge auch Tote gab. Nach Angaben des Zivilschutzes erhöhte sich die Zahl der Todesopfer in Italien binnen 24 Stunden um 97 auf insgesamt 463. dpa Vom Corona-Virus stark betroffene Provinzen und gesperrte Gebiete

 

Zwei Coronavirus-Todesfälle in Deutschland

Topmeldung (18.41 Uhr): In Deutschland sind im Zusammenhang mit dem Coronavirus zwei Menschen gestorben. Das haben der Kreis Heinsberg und die Stadt Essen am Montag mitgeteilt. In Essen starb eine 89-jährige Frau, bei der das Virus am vergangenen Dienstag festgestellt worden sei. Seit Anfang März sei sie in der dortigen Universitätsklinik behandelt worden. Sie sei an einer Lungenentzündung in Folge der Coronavirus-Infektion gestorben.

Landrat Stephan Pusch hat in einer Pressekonferenz um 18.30 Uhr weitere Informationen zum Todesfall im Kreis Heinsberg bekanntgegeben. Bei dem Toten handelt es sich demnach um einen 78-jährigen Mann aus Heinsberg. Dieser habe sich am vergangenen Freitag in Behandlung in ein Krankenhaus in Geilenkirchen gegeben. Der Mann habe berichtet, seit einigen Tagen Symptome wie Durchfall, Fieber und Husten gehabt zu haben und dass er eine Karnevalsveranstaltung in Gangelt besucht hatte.

Mann besuchte Karnevalsveranstaltung

Ob es sich um die gleiche Karnevalsveranstaltung handelt, die auch ein infiziertes Ehepaar aus Heinsberg besucht hatte, was wiederum zu umfangreichen Quarantänemaßnahmen geführt hatte, ist derzeit noch unklar.

Der Patient, der Vorerkrankungen wie Diabetes und auch Herzerkrankungen aufwies, sei schließlich stationär im Krankenhaus aufgenommen worden und heute gegen 14 Uhr an Herzversagen gestorben, teilte Pusch mit.

Am Sonntag war bereits ein Feuerwehrmann aus Hamburg in Ägypten am Coronavirus gestorben. Der erste bestätigte Fall in Nordrhein-Westfalen wurde am 25. Februar bekannt. Dann breitete sich das Virus weiter aus. Nachgewiesen wurde es zuerst bei einem 47-Jährigen Mann aus Gangelt im Kreis Heinsberg und seiner 46-jährigen Frau. Beide wurden in die Uniklinik Düsseldorf verlegt. Der Mann war zwischenzeitlich in einem sehr ernsten Zustand. Beide hatten zuvor eine Karnevalssitzung in ihrem Heimatort besucht. Die Ehefrau ist außerdem Erzieherin in einem örtlichen Kindergarten.

Zuletzt lag die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in NRW am Montag (Stand: 10.00 Uhr) bei 515. Das waren 31 mehr als am Vortag, wie aus den Angaben des NRW-Gesundheitsministeriums hervorging. Mit einem weiteren Anstieg wurde gerechnet.

Wer sich vor dem Coronavirus – vor allem aber auch anderen, in Deutschland nach Experteneinschätzung deutlich wahrscheinlicheren Infektionen der Atemwege schützen will, sollte allgemeine Hygieneregeln einhalten. Diese sind bei allen Atemwegsinfekten gleich.

  • Häufig Händewaschen mit Wasser und Seife. Antimikrobielle Zusätze sind in der Regel nicht notwendig. Auch die Temperatur des Wassers spielt keine Rolle.
  • Mindestens 20 Sekunden Händewaschen.
  • Nach dem Waschen die Hände gründlich abtrocknen.
  • Abstand halten zu Menschen, die niesen oder husten und selbst Einwegtaschentücher benutzen. Nach dem Husten, Niesen und Naseputzen sollte man sich zudem möglichst umgehend die Hände waschen.

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Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf über 1100

Baden-Württemberg: 204

Bayern: 256

Berlin: 48

Brandenburg: 6

Bremen: 4

Hamburg: 17

Hessen: 26

Mecklenburg-Vorpommern: 10

Niedersachsen: 38

Nordrhein-Westfalen: 484 (2 Todesfälle/Landkreis Heinsberg besonders betroffen)

Rheinland-Pfalz: 17

Saarland: 6

Sachsen: 12

Schleswig-Holstein: 9

Thüringen: 2

Gesamt: 1139

Quelle: Robert-Koch-Institut (Stand: 9. März, 15.00 Uhr)

dpa Wie der Coronavirus-Test funktioniert

 

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Wichtige Telefonnummern bei Covid-19-Verdacht

Die Regierung empfiehlt: Bei Coronavirus-Symptomen ist es besser anzurufen, statt im Wartezimmer zu sitzen.

  • 116 117: Ärztlicher Bereitschaftsdienst
  • 115: Einheitliche Behördennummer
  • 0800 011 77 22: Unabhängige Patientenberatung Deutschland
  • 030 346 465 100: Bürgertelefon des Bundesgesundheitsministeriums
  • “ target=“_blank“ class=“ps-tracking-comlinks ps-trackingname_FOLJAM_11741568 externalLink“ title=“Hier geht es zur kostenlosen Videosprechstunde beim Arzt“ rel=“nofollow“>Coronavirus-Verdacht? Hier geht es zur kostenlosen Videosprechstunde beim Arzt

Alles Weitere zum Ausbruch des Coronavirus lesen Sie hier im Ticker von FOCUS Online

Frankreichs Kulturminister mit Coronavirus infiziert

21.52 Uhr: Frankreichs Kulturminister Franck Riester hat sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Er sei nicht im Krankenhaus, sondern zu Hause und habe kaum Symptome, sagte Frankreichs Gesundheitsminister Olivier Véran am Montagabend im Fernsehen. Wie bei jedem anderen, der an Covid-19 erkrankt sei, untersuche man nun, mit wem der 46-jährige Riester engen Kontakt hatte.

Véran betonte, dass sich seit zwei Wochen während der Regierungssitzung niemand mehr die Hand gegeben habe. Dazu, wann Riester zuletzt mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Kontakt hatte, gab es zunächst keine Informationen. In der Nationalversammlung waren bereits fünf weitere Abgeordnete positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Nach Coronavirus-Verdacht bis zu 2250 Menschen isoliert

20.58 Uhr: Nach dem Coronavirus-Verdacht in Neustadt/Dosse befinden sich nach aktuellen Schätzungen bis zu 2250 Menschen in häuslicher Quarantäne. Das teilte der Landkreis Ostprignitz-Ruppin am Abend mit. Die isolierten Menschen sind demnach über mehrere Landkreise Brandenburgs und weitere Bundesländer verteilt. Der Landkreis distanzierte sich damit zugleich von zuvor genannten deutlich höheren Zahlen. Der Amtsdirektor der Kleinstadt hatte von 4000 bis 5000 Menschen in häuslicher Quarantäne gesprochen. Jörg Carstensen/dpa

Um Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern: Bayern will Veranstaltungen verbieten

18.10 Uhr: In Bayern sollen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus ab dieser Woche alle Veranstaltungen ab einer Größe von tausend Teilnehmern von den Behörden untersagt werden. Die Spitzen von CSU und Freie-Wähler einigten sich darauf, die Empfehlungen von CDU-Bundesgesundheitsminister Jens Spahn konsequent umzusetzen, wie der Parlamentarische Geschäftsführer der Freien-Wähler-Fraktion Fabian Mehring der „Augsburger Allgemeinen“ sagte.

Der bayerische Koalitionsausschuss habe sich am Montagabend unter anderem darauf geeinigt, dass das Veranstaltungsverbot am Dienstagvormittag im Kabinett beschlossen wird, sagte Mehring. „Die Verordnung soll zunächst bis Karfreitag gelten“, betonte der Freie-Wähler-Politiker. „Dann muss eine Neubewertung der Lage unter den dann gegebenen Umständen vorgenommen werden.“ Damit wolle die Regierungskoalition vor allem  den Veranstaltern Sicherheit geben. Für Veranstaltungen unter 1000 Besuchern will man in Zusammenarbeit mit dem Robert-Koch-Institut einen Kriterienkatalog erstellen.

Viele Berliner Patienten infizierten sich bei Clubbesuch mit Coronavirus

17.27 Uhr: Von den 48 bekannten Coronavirus-Infektionen in Berlin hängt nach Einschätzung der Behörden ein großer Teil mit einem Abend in einem Club zusammen. Nach einem positiven Test bei einem Gast des Clubs "Trompete" im Stadtteil Tiergarten seien 16 weitere Infektionen bei Menschen nachgewiesen worden, die am gleichen Abend in dem Lokal waren, hieß es am Montag aus der Senatsverwaltung für Gesundheit. Es sei möglich, dass noch weitere, bisher nicht bekannte Fälle hinzukommen.

Nach Bekanntwerden der Infektion bei dem Mann aus Reinickendorf hatte die Gesundheitsverwaltung in der vergangenen Woche Clubbesucher, die wie der Infizierte am 29. Februar vor Ort waren, vorsorglich gebeten, zu Hause zu bleiben. Sie sollten sich zudem beim Gesundheitsamt Mitte melden. Wie die Berliner Polizei mitgeteilt hatte, sind unter den Infizierten aus dem Club auch zwei Polizisten.

Coronavirus-Verdacht in Brandenburg: Bis zu 5000 Menschen isoliert

16.54 Uhr: Nach einem Coronavirus-Verdacht an einer Brandenburger Schule befinden sich 4000 bis 5000 Menschen in häuslicher Quarantäne. Das sagte der Amtsdirektor der Kleinstadt Neustadt/Dosse, Dieter Fuchs, am Montag der dpa. Zuvor hatte der rbb berichtet.

Lehrer einer Gesamtschule hatten Kontakt mit einer mit dem Coronavirus infizierten Berlinerin. Daraufhin ordnete das Gesundheitsamt die häusliche Isolation an. Das betrifft laut Behörde die Schüler der Gesamtschule, Lehrer, Verwaltungsmitarbeiter und die Angehörigen. An der Schule lernen Schüler aus dem gesamten Bundesgebiet und der Region.

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Reichstagskuppel wird wegen Coronavirus geschlossen

16.53 Uhr: Als Maßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus wird ab Dienstag die Kuppel auf dem Reichstagsgebäude bis auf weiteres geschlossen bleiben. Das erfuhr der Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) aus Bundestagskreisen. Den Entschluss hat das Parlamentspräsidium am Montagnachmittag getroffen. Außerdem sollen die Abgeordneten ab der kommenden Woche keine Besuchergruppen mehr aus ihren Wahlkreisen empfangen. Der aktuelle Sitzungsbetrieb sei davon aber zunächst nicht betroffen, heißt es. Plenum und Ausschüsse sollen nach wie vor tagen.

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Merkel: Wirksamstes Mittel gegen Coronavirus ist "Faktor Zeit"

16.19 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die bisher ergriffenen Maßnahmen gegen das Coronavirus verteidigt. Keine Hygiene- oder Quarantänemaßnahme zur Unterbrechung der Infektionsketten sei vergebens, sagte Merkel am Montag beim deutsch-griechischen Wirtschaftsforum in Berlin. In der aktuellen Lage sei "das wirksamste Mittel der Faktor Zeit", betonte sie.

Es gehe gerade auch darum, eine Überlastung von Ärzten und Krankenhäusern zu vermeiden, "die entstehen würde, wenn innerhalb kürzester Zeit sehr viele Menschen gleichzeitig wegen Corona zu behandeln wären", sagte die Kanzlerin. Das wirksamste Mittel gegen das Virus sei, seine Ausbreitung zu verlangsamen, sie also über einen längeren Zeitraum zu strecken.

"Wir erarbeiten uns also wertvolle Zeit", sagte sie. Diese werde gebraucht für die Forschung an Medikamenten und einem Impfstoff. In der Zeit könnten auch Staat und Politik dazu beitragen, den in den kommenden Monaten benötigten zusätzlichen Bedarf an Schutzanzügen zu decken und die intensivmedizinische Bettenausstattung in den Krankenhäusern aufzustocken. Michael Kappeler/dpa

Wegen Corona-Gefahr: Bundestag schließt Reichstagskuppel

16.14 Uhr: Angesichts der Ausbreitung des Corona-Erregers wird die Kuppel des Reichstagsgebäudes bis auf weiteres für Besucher geschlossen. Das bestätigten Bundestagskreise dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Die Kuppel, die ein Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt ist, soll ab dem morgigen Dienstag nicht mehr zugänglich sein.

Corona-Krise: Diskussion über kostenfreie Live-Übertragungen der Geisterspiele

15.55 Uhr: Hinter den Kulissen wird über kostenfreie TV-Übertragungen bei möglichen Geisterspielen der Fußball-Bundesliga diskutiert. Eine Entscheidung ist aber noch nicht gefallen. Sky erklärte dazu am Montag auf dpa-Anfrage: "Zu sämtlichen Themen im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind wir kontinuierlich in engem Austausch und in Abstimmung mit unserem langjährigen Partner DFL." Die Deutsche Fußball Liga war zu dem Thema zunächst nicht zu erreichen.

Der Pay-TV-Sender überträgt für seine Kunden die Partien am Samstag und Sonntag. Beim ebenfalls kostenpflichtigen Streamingdienst DAZN, der die Begegnung Fortuna Düsseldorf gegen SC Paderborn 07 am Freitag live zeigt, wird im Laufe des Montags beraten.

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hatte zuvor bei der "Bild" gesagt: "Wir würden am liebsten schon nächsten Spieltag mit Zuschauern spielen. Das ist aber leider nicht realistisch." Alles Weitere dazu lesen Sie hier.

Tote bei Aufständen in italienischen Gefängnissen

15.23 Uhr: In zahlreichen Gefängnissen in Italien ist es inmitten der Coronavirus-Krise zu Protesten mit mehreren Toten gekommen. In Modena seien sechs Häftlinge gestorben, mehrere wurden schwer verletzt, wie Medien am Montag unter Berufung auf die Gefängnisverwaltung berichteten. Mehr als 50 hätten dort versucht, zu fliehen. Die Gewerkschaft der Gefängnispolizei sprach von Aufständen in 27 Haftanstalten im ganzen Land.  

Medien zeigten Videos von einem Aufstand in einem Gefängnis in Mailand. Zu sehen ist, wie Häftlinge auf einem Dach stehen und "Freiheit" skandieren. In dem Gebäude brennt es. In der Stadt Foggia sollen mehrere Häftlinge geflüchtet sein. Laut Gesundheitsbehörde der Region Latium gab es auch im großen römischen Gefängnis Rebibbia Aufstände.  

Grund für die Proteste seien Maßnahmen gegen das Coronavirus, sagte Susanna Marietti von der Organisation Antigone, die sich für die Rechte von Gefangenen einsetzt. Dabei seien Besuche in Gefängnissen ausgesetzt worden. Sportliche und kulturelle Aktivitäten seien ausgesetzt worden. "Die Häftlinge waren dann nur in ihren Zellen und es gab keine Kommunikation über die gesamte Lage." Von einer Haftanstalt im Land hätten sich die Proteste dann fortgesetzt. Unklar sei, ob die Häftlinge in Modena an einer Überdosis von Medikamenten gestorben seien. Antonio Calanni/AP/dpa Die Insassen des San-Vittore-Gefängnis rebellieren auf Grund der Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus.

Spahn: "Jeder kann und sollte mithelfen, das Coronavirus zu verlangsamen"

14.09 Uhr: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat noch einmal alle Bürger dazu aufgerufen, sich aktiv mit dem Coronavirus auseinander zu setzen. "Wir können alle etwas tun", so Spahn auf einer Pressekonferenz. "Jeder sollte mithelfen, es zu verlangsamen. Zum Schutz derer, die gefährdet sind wie ältere Menschen und chronisch Kranke." Es sei zudem wichtig, das Virus zu verlangsamen, damit das deutsche Gesundheitssystem die Herausforderungen gut bewältigen könne. Um mitzuhelfen, solle jeder sich fragen, "auf was kann ich verzichten und auf was nicht". Also beispielsweise könne man derzeit auf den Besuch von Großveranstaltungen oder nicht übermäßig wichtiger Treffen im privaten Umfeld verzichten. Des Weiteren helfe der gleiche Schutz wie bei einer Grippe oder einer Erkältung. "Das ist unser Vorteil", so Spahn.

Zum Eindämmen der Coronavirus-Epidemie hält der Bundesgesundheitsminister auch das Absagen von Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern für sinnvoll – wenn das Infektionsrisiko hoch ist. "Die Zahl 1000 heißt ja nicht: Alles da drunter ist per se ok und alles da drüber ist per se nur problematisch", sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin.

Die Größenordnung 1000 Teilnehmer begründete Spahn damit, dass sie ein stückweit europäischer Standard geworden sei. "Es gab ein Bedürfnis danach, das habe ich gespürt in vielen Gesprächen, mal ein Parameter zu haben", fügte er hinzu. Spahn kritisierte zudem, dass es in den vergangenen Tagen aus seiner Sicht in bestimmten Regionen Deutschlands und bei bestimmten Ereignissen zu zaghaft zu Absagen gekommen sei. Mit dem Festlegen der Zahl habe er auch denjenigen den Rücken stärken wollen, die solche Entscheidungen zu treffen haben.

Drosten: Die Lage in Deutschland ist "absolut ernst" – aber wir sind "gut aufgestellt"

14.04 Uhr: Das Frühjahr und der Sommer mit wärmeren Temperaturen dürften die Ausbreitung des Coronavirus aus Expertensicht nicht sehr stark verlangsamen. Es sei wohl damit zu rechnen, "dass wir direkt in eine Epedemiewelle hineinlaufen", sagte der Direktor des Instituts für Virologie an der Charité, Christian Drosten, am Montag in Berlin. Der saisonale Effekt auf diese Viren dürfte voraussichtlich nicht so groß sein wie auf einige andere Erkältungsviren. Drosten verwies auf entsprechende verfeinerte Modellrechnungen einer Studie aus den USA.

Deutschland habe das Virusgeschehen sehr früh erkannt und sich damit einen extremen Vorsprung in der Erkennung der Epidemie gesichert, erläuterte der Virologe. "Das hat dazu geführt, dass wir jetzt sehr hohe Fallzahlen in den Statistiken haben, ohne relevant große Zahlen von Todesfällen berichten zu müssen." Hintergrund sei, dass viele Labore in der Fläche hierzulande sehr früh aktiv geworden seien und dies kein nationales Institut Tests allein für sich reklamiere. Damit hätten andere Länder einen Monat oder mehr an Zeit verloren. Drosten machte mit Blick auf zu erwartende Todesfälle zugleich deutlich: "Auch bei uns wird sich das ändern, wir sind da keine Ausnahme."

Coronavirus: Deutsche Botschaft in Nordkorea vorerst geschlossen – Mitarbeiter ausgeflogen

12.41 Uhr: Die deutsche Botschaft in Nordkorea ist angesichts von dortigen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus vorerst geschlossen worden. Das Personal sei am Montagmorgen aus der Hauptstadt Pjöngjang über Wladiwostok ausgeflogen worden, teilte das Auswärtige Amt am Montag in Berlin mit. Ein Sprecher verwies darauf, dass Nordkorea seit Wochen alle Zug- und Flugverbindungen ins Ausland eingestellt und alle Ausländer unter Zwangsquarantäne gestellt habe. Wegen dieser "unverhältnismäßigen" Maßnahmen, die noch Monate dauern sollten, sei ein normaler Betrieb der Botschaft bis auf weiteres nicht mehr möglich. Sobald sich die Lage normalisiere, solle er aber wieder aufgenommen werden. Die Schließung sei keine politische Maßnahme.

Wie die russische Botschaft in Pjöngjang auf ihrer Facebook-Seite schrieb, wurden am Montag etwa 80 Menschen mit einem Flugzeug der nordkoreanischen Staatslinie Air Koryo nach Wladiwostok im äußersten Osten Russlands ausgeflogen. Unter den Insassen seien auch diplomatische Vertreter Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz gewesen, die vorübergehend ihre Arbeit in Pjöngjang eingestellt hätten, sowie polnische, rumänische, mongolische, ägyptische Diplomaten und ihre Familien.

Baden-Württembergs Gesundheitsminister empfiehlt Absage größerer Veranstaltungen

12.07 Uhr: Wegen des neuartigen Coronavirus empfiehlt auch der baden-württembergische Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne), Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. Sein Sprecher sagte am Montag in Stuttgart, Lucha schließe sich einem Appell von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an.

Auch Elite-Universität betroffen: Mehrere US-Unis unterrichten wegen Coronavirus online

Montag, 9. März, 10.25 Uhr: Wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus findet der Unterricht an mehreren US-Universitäten ab dem heutigen Montag nur noch online statt. Unter anderem teilten die University of Washington, Stanford University und Seattle University an der Westküste der Vereinigten Staaten am Wochenende auf ihren Webseiten mit, dass der persönliche Unterricht auf dem Universitätsgelände als Vorsichtsmaßnahme vorerst eingestellt werde.

Die Rice University in der texanischen Metropole Houston sowie die Columbia University in New York bereiten nach eigenen Angaben ebenfalls eine Umstellung auf Online-Unterricht vor. An der Rice University war demnach in der vergangenen Woche ein Forscher positiv auf das Coronavirus getestet worden. Ein Mitglied der Columbia University, der dem Virus ausgesetzt gewesen sei, befinde sich derzeit in Quarantäne, hieß es.

Unter anderem in den Bundesstaaten New York sowie in Kalifornien und Washington an der Westküste der USA wurde bereits der Notstand verhängt. In den USA gibt es nach Angaben der "New York Times" derzeit mehr als 500 bestätigte Infektionen.

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