Coronavirus Deutschland: 30.354 Pandemie-Tote, Einschränkungen auch 2021 möglich

Die Coronavirus-Pandemie hält Deutschland weiterhin fest im Griff. Das Niveau der Neuinfektionen und der Todesfälle bleibt erschreckend hoch – trotz Impfstart. Auch weltweit werden die Corona-Regeln härter. Alles Wichtige zur Coronavirus-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zur Coronavirus-Pandemie an Neujahr 2021

  • Lauterbach: "Stehen vor schlimmsten drei Monaten der gesamten Pandemie" (09.02 Uhr)
  • Ärztegewerkschaft fordert bundesweite Verlängerung des Lockdowns (07.08 Uhr)
  • Thüringer Ministerin: Frühere Hotspot-Strategie "hat sich nicht bewährt" (22.12 Uhr)
  • 18.645 Neuinfektionen und mehr als 500 Todesfälle in Deutschland (20.38 Uhr)

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Fachärzte rechnen erst im Sommer mit Entspannung der Lage auf Intensivstationen

09.55 Uhr: Die deutschen Intensivmediziner sagen für ihren Fachbereich noch viele schwierige Monate voraus. "Ich rechne damit, dass wir erst im Sommer von einer nachhaltigen Entspannung auf den Intensivstationen sprechen können", sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens, der "Rheinischen Post" vom Samstag. "Im ersten Quartal wird die Anzahl der Patienten mit Covid-19 sicher noch über der Marke von 4000 liegen."

Janssens betonte, dass sich erst noch zeigen werde, wie die Feiertage die Lage beeinflusst haben. "Wir werden erst Ende kommender Woche in den Krankenhäusern sehen, wie stark Weihnachten zur Verbreitung von Covid-19 beigetragen hat. Die Effekte von Silvester dann noch deutlich später."

Das Divi-Intensivregister, das bundesweit Daten zur Belegung der Intensivstationen sammelt, hatte am Freitag 5598 Corona-Patienten in intensivmedizinischer Betreuung gemeldet. 3111 von ihnen mussten demnach beatmet werden. Insgesamt waren 21.639 Intensivbetten in Deutschland belegt und 4836 frei. dpa/Kay Nietfeld/dpabild Uwe Janssens, Präsident der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin).

Lauterbach: "Stehen vor schlimmsten drei Monaten der gesamten Pandemie"

09.02 Uhr: Bevor es im Frühjahr zu einer Verbesserung der Pandemie-Lage in Deutschland kommt, erwartet SPD-Politiker Lauterbach "die schlimmsten drei Monate der gesamten Pandemie mit hohen Infektions- und Todeszahlen". Das erklärte Lauterbach gegenüber der "Rheinischen Post". Danach sei aber ein "Licht am Ende des Tunnels" zu erkennen. Grund dafür sei einerseits das bessere Wetter ab April sowie der Impfstoff, der dann mehr verfügbar sei. "Ich bin zuversichtlich, dass das Jahr 2021 deutlich besser werden wird", sagte Lauterbach.

Trotzdem warnt er: Nur bei einem bundesweiten Inzidenzwert von unter 25 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gewinne man wieder Kontrolle über die Pandemie. "Lockern wir früher, etwa wie jetzt offiziell angestrebt bereits bei einer Inzidenz von 50, riskieren wir unmittelbar den nächsten Lockdown", so Lauterbach. Er sei sicher, dass die Weihnachtsfeiertage zu einer deutlichen Zunahme der Infektionszahlen beigetragen haben. "Ob es auch ein Superspreading-Event war, kann man noch nicht sagen."

Zudem kritisierte Lauterbach, dass Deutschland zu wenig Impfdosen bestellt habe und appellierte deswegen, auch den Impfstoff von der University of Oxford und AstraZeneca zu zulassen. "Gelingt es uns, eine Herdenimmunität herzustellen, bevor das Virus Varianten bildet, gegen die die Impfstoffe nicht wirken, bleibt eine dritte Welle aus" sagte Lauterbach.

imago-Images/gettyimages SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert den Aufbau von Covid-Rehazentren.

DZ Bank: Geldvermögen auf Rekordhoch von mehr als 7 Billionen

07.29 Uhr: Die Menschen in Deutschland haben im Corona-Jahr wie die Weltmeister gespart und sind dadurch in Summe so reich wie nie. Nach Berechnungen der DZ Bank, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen, dürfte das Geldvermögen der privaten Haushalte im Jahr 2020 um 393 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 7,1 Billionen Euro zugenommen haben.

Den üppigen Zuwachs von 5,9 Prozent zum Vorjahr erklärt DZ-Bank-Ökonom Michael Stappel zum überwiegenden Teil mit einer historisch hohen Sparquote. Aus Sorge vor Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit hielten viele Menschen ihr Geld zusammen, zudem bremsten die zeitweisen Schließungen im Einzelhandel den Konsum.

Die DZ Bank geht für das Jahr 2020 von einer Sparquote auf Rekordniveau von 16 Prozent aus, der Bankenverband BVR hatte Anfang Dezember sogar einen Wert von rund 17 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht legten die privaten Haushalte in Deutschland diesen Berechnungen zufolge von 100 Euro verfügbarem Einkommen 16 beziehungsweise 17 Euro auf die hohe Kante. Die bislang höchsten Sparquoten in Deutschland wurden nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes 1991 und 1992 mit jeweils 12,9 Prozent gemessen. 2019 waren es 10,9 Prozent.

Lauterbach: Kitas und Grundschulen könnten Mitte Januar öffnen

07.21 Uhr: Kitas und Grundschulen könnten nach Ansicht des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach ab Mitte des Monats wieder öffnen. „Ich kann mir vorstellen, dass es epidemiologisch vertretbar wäre, Kitas und Grundschulen in der zweiten Januarhälfte zu öffnen“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe).

Voraussetzung wäre, dass alle anderen Klassenstufen geteilt würden und wechselnd Präsenz- und Digitalunterricht erhalten oder der Präsenzunterricht ganz ausgesetzt werde. Wenn dagegen alle Schulen wieder aufmachten, „laufen wir Gefahr, dass wir selbst den Inzidenzwert von 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner und Woche trotz Lockdown gar nicht erst erreichen werden“, warnte Lauterbach.

Die Kultusminister beraten am Montag über die Situation der Schulen. Sie halten vor allem die Öffnung der Kitas und Grundschulen für vorrangig, weil eine digitale Betreuung nicht möglich ist und jüngere Schüler für Digitalunterricht selbst bei vorhandener Technik noch zu unselbstständig sind. Kay Nietfeld/dpa

Ärztegewerkschaft fordert bundesweite Verlängerung des Lockdowns

Samstag, 02. Januar 2021, 07.08 Uhr: Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund fordert angesichts der Lage in den Krankenhäusern eine Verlängerung des harten Lockdowns. Die Belastung durch die Versorgung von Covid-19-Patienten sei auch über die Feiertage weiter angestiegen, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Susanne Johna den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Die Kliniken hätten keine Atempause. 

"Das Gesundheitssystem braucht dringend eine Entlastung, die nur durch eine Verlängerung der Maßnahmen zur Kontaktbeschränkung zu erreichen ist. Anders werden wir die Lage nicht in den Griff bekommen", sagte Johna. Hinzu komme, dass immer mehr Patienten auf den Intensiv- und Infektionsstationen mit immer weniger Personal versorgt werden müssten, weil sich auch Krankenhauspersonal mit dem Virus infiziere. Diese extreme Arbeitslast sei dauerhaft nicht zu schultern.  -/Marburger Bund Bundesverband / Susanne Johna, erste Vorsitzende des Marburger Bundes.

Sie wünsche sich von der Konferenz der Ministerpräsidenten am kommenden Dienstag daher eine "möglichst einheitliche Verlängerung der Kontaktbeschränkungen", sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende. Hoffnungen auf eine rasche Entspannung der Lage wegen des Corona-Impfstarts dämpfte Johna: "Bei allem Optimismus muss uns klar sein, dass durch die Impfung zumindest in den ersten drei Monaten des neuen Jahres kaum Entlastung für das Infektionsgeschehen zu erwarten ist."

Vorschläge, die Corona-Strategie zu ändern und nur noch Risikogruppen zu schützen, wies die Medizinerin zurück: "Die mehr als 20 Millionen Menschen in hohem Alter oder mit Vorerkrankungen lassen sich nur konsequent schützen, wenn die Übertragung des Virus in der gesamten Bevölkerung abnimmt."

Thüringer Ministerin: Frühere Hotspot-Strategie "hat sich nicht bewährt"

22.12 Uhr: Heike Werner (Linke). Gesundheitsministerin von Thüringen, hat die frühere Strategie der lokalen Lockdowns in Corona-Hotspots für gescheitert erklärt. "Man muss jetzt feststellen, dass sich diese Hotspot-Strategie mit den Inzidenzstufen 35 und 50 nicht bewährt hat", sagte Werner der Deutschen Presse-Agentur. Dieses Vorgehen sei vor dem starken Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter auch von einigen Experten empfohlen worden.

Es habe damals die Gefahr bestanden, dass etwa strenge Kontaktbeschränkungen oder Ausgangssperren in Kommunen mit sehr geringen Infektionszahlen nicht mitgetragen worden wären. Sie sei froh, dass die jetzigen Maßnahmen von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert und umgesetzt würden.

"Im Nachhinein wäre es vielleicht gut gewesen, wenn sich die Länderchefs darauf verständigt hätten, früher in den Lockdown zu gehen", sagte Werner. Allerdings sei zu dieser Zeit nicht absehbar gewesen, wie explosionsartig sich das Infektionsgeschehen entwickeln würde.

18.645 Neuinfektionen und mehr als 500 Todesfälle in Deutschland

20.38 Uhr: In Deutschland haben sich nach Angaben der Bundesländer vom 1. Januar 18.645 weitere Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der positiv getesteten Menschen seit Pandemiebeginn stieg somit am Freitag auf 1.753.884. Besonders stark war der Anstieg bei den Neuinfektionen erneut in Bayern (+3743) und Nordrhein-Westfalen (+3696).

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 242.729 (+1857), 4893 Todesfälle (+54)
  • Bayern: 328.755 (+3743), 6766 Todesfälle (+52)
  • Berlin: 97.649 (+207), 1277 Todesfälle (+6)
  • Brandenburg: 46.633 (+903), 1125 Todesfälle (+30)
  • Bremen: 13.708 (+25), 201 Todesfälle (+5)
  • Hamburg: 37.297 (+308), 653 Todesfälle (+118)
  • Hessen: 138.378 (+1801), 2887 Todesfälle (+42)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 12.365 (+194), 173 Todesfälle (+1)
  • Niedersachsen: 109.474 (+1603), 2005 Todesfälle (+12)
  • Nordrhein-Westfalen: 396.871 (+3696), 6631 Todesfälle (+80)
  • Rheinland-Pfalz: 73.377 (+583), 1453 Todesfälle (+12)
  • Saarland: 20.476 (+138), 469 Todesfälle (+3)
  • Sachsen: 136.622 (+1669), 3287 Todesfälle (+47)
  • Sachsen-Anhalt: 31.041 (+562), 679 Todesfälle (+15)
  • Schleswig-Holstein: 25.236 (+113), 436 Todesfälle (+9)
  • Thüringen: 43.273 (+1243), 1012 Todesfälle (+17)

Gesamt (Stand 01.01.2021, 20.35 Uhr): 1.753.884 (+18.645), 33.947 Todesfälle (+503)

Vortag (Stand 31.12., 20.35 Uhr): 1.735.239 (+28.895), 33.444 Todesfälle (+778)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Hinweis: Am 1. Januar 2021 veröffentlicht das Robert Koch-Institut keinen Lagebericht.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.328.200 (Stand 31.12.)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 373.595 (Stand 31.12.)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 31.12.): 0,74 (Vortag: 0,54)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5598 (-41)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 3111 (-1)

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stieg am Freitag um 503. Insgesamt sind bislang 33.947 Menschen an den Folgen einer Erkrankung mit dem Virus gestorben.

Da das Robert Koch-Institut am Freitag keinen neuen Situationsbericht veröffentlicht hat, gibt es weder zum R-Wert noch zu der Zahl der Genesenen neue Angaben.

Die Zahl der Patienten auf Intensivstation beträgt derzeit 5598 (-41), die Zahl der invasiv beatmeten Patienten liegt bei 3111 (-1).

Mehr als 20 Millionen Corona-Fälle in den USA

20.01 Uhr: Die USA haben am ersten Tag des Neuen Jahres die Schwelle von 20 Millionen Corona-Infektionen überschritten. Wie die Johns Hopkins Universität am Freitag errechnete, überstieg die Gesamtzahl der Corona-Fälle in dem Land um 7.149 die 20-Millionen-Marke. Insgesamt wurden demnach 346.408 Todesfälle infolge einer Corona-Infektion gezählt. Damit sind in den USA mit Abstand die meisten Corona-Infektionen und Todesfälle weltweit registriert.

Die Zahl der Neuinfektionen hat sich in den USA in den vergangenen Wochen massiv beschleunigt, was unter anderem auf die Familienfeiern und Reisen zu Thanksgiving Ende November sowie die Feiern zu Weihnachten zurückgeführt wird. Bislang erhielten in den USA fast drei Millionen Menschen eine erste Impfdosis – weitaus weniger als die von US-Präsident Donald Trump bis zum Jahresende versprochenen 20 Millionen. Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/

Nächtliche Ausgangssperre in Frankreich beginnt am Samstag vielerorts schon um 18 Uhr

19.57 Uhr: Die zur Eindämmung des Coronavirus in Frankreich geltende nächtliche Ausgangssperre soll in besonders betroffenen Gebieten ab Samstag bereits um 18.00 Uhr beginnen. Betroffen von der verschärften Regel sind insgesamt 15 Regionen. In ihnen dürfen die Menschen von 18.00 bis 6.00 Uhr nicht mehr auf die Straße, bisher galt die Ausgangssperre ab 20.00 Uhr.

Betroffen von der strengeren Ausgangssperre ist unter anderem das Départment Alpes Maritimes einschließlich Nizza. Die anderen betroffenen Regionen liegen vorwiegend im Osten des Landes, Paris bleibt von der Neuregelung vorerst ausgenommen. Regierungssprecher Gabriel Attal hatte die Verschärfung am Freitag damit begründet, dass sich das Coronavirus immer weiter ausbreite. Zugleich schloss er eine ursprünglich geplante mögliche Wiedereröffnung von Theatern, Kinos und Konzertsälen am 7. Januar aus.

Britische Ärzte-Verbände warnen vor Burnout des Krankenhaus-Personals

18.56 Uhr: Britische Mediziner-Verbände haben angesichts der extrem angespannten Corona-Situation in Großbritannien vor einer Überlastung des Krankenhaus-Personals gewarnt. "Wir sind quasi auf Gefechtsstationen", sagte der Vize-Präsident des Royal College of Emergency Medicine dem Sender BBC am Freitag. "Es gibt große Sorgen wegen Burnouts." Zwar sei das Personal auf den Nofall- und Intensivstationen auf harte Zeiten vorbereitet, aber die Ärztinnen und Pfleger seien müde, frustriert und ausgelaugt, so wie jeder andere auch.

An Neujahr meldeten die Behörden mehr als 53.000 neue Corona-Fälle in Großbritannien sowie 613 Todesfälle. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie mehr als 82.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. Durch eine neue und womöglich sehr ansteckende Virus-Variante, die sich vor allem in London und im Süden Englands derzeit sehr stark ausbreitet, steht Großbritannien besonders unter Druck. dpa/Jon Super/AP/dpa Schutzkleidung in diesem Maße gibt es nicht für jeden Mitarbeiter in England.

Notfall-Krankenhäuser werden bereits auf ihren Einsatz vorbereitet, da die Intensivstationen unter anderem in London überlastet sind.

Dutzende Corona-Todesfälle nach Nikolausfeier in belgischem Altenheim

16.35 Uhr: Tragische Folgen einer Nikolausfeier: Im belgischen Mol sind nach dem Besuch eines Weihnachtsmanns Anfang Dezember inzwischen mindestens 26 Bewohner eines Altenheims an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Dies bestätigte der Sprecher der zuständigen Gesundheitsbehörde, Joris Moonens, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei dem Darsteller des Nikolaus war nach dem Besuch im Heim in der Provinz Antwerpen eine Corona-Infektion festgestellt worden. Später wurden Ansteckungen mit demselben Virusstamm unter Bewohnern und Mitarbeitern in der Einrichtung mit 179 alten Menschen entdeckt, wie Moonens sagte. Die Nachrichtenagentur Belga berichtete von 85 positiven Coronatests unter den Bewohnern und 40 weiteren beim Personal.

Moonens sagte jedoch, es sei vermutlich nie zu klären, ob wirklich der Nikolaus-Darsteller die Menschen angesteckt habe oder ob er sich dort die Infektion geholt habe. Ob die allgemeinen Hygieneregeln bei der Veranstaltung eingehalten wurden, ist nach Worten des Sprechers ebenfalls ungeklärt. Es gebe dazu unterschiedliche Darstellungen und die Nachforschungen liefen noch. Aber: "Alle sind sich einig, dass es keine gute Idee war, eine solche Veranstaltung in einer so schwierigen Zeit zu organisieren", sagte Moonens.

Coronavirus: Vogtland und Kreis Meißen weiter bundesweite Hotspots

12.54 Uhr: Sachsen ist auch Anfang 2021 Negativ-Spitzenreiter in der Corona-Pandemie. Nach einer Übersicht des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitag gab es dort 334,5 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Der Vogtlandkreis und der Landkreis Meißen führen mit Sieben-Tage-Inzidenzen von 818,6 beziehungsweise 613,9 die Liste der Landkreise in Deutschland an. Der Durchschnittswert aller Bundesländer lag bei 141,9, die geringste Inzidenz hatte mit 26,3 die Stadt Rostock (Mecklenburg-Vorpommern).

Für den Freistaat Sachsen insgesamt wies das RKI-Dashboard (Stand: 1. Januar 2021 0.00 Uhr) 135 397 Corona-Infektionen seit Pandemie-Beginn im März 2020 aus. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion lag bei 3266. Nur noch Thüringen ist auf der RKI-Karte dunkelrot gefärbt, mit einer ausgewiesenen Inzidenz von 256,3. Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein haben indes einen Wert von unter 100.  
 
 

Coronavirus in Bayern: Bestatter und Krematorium ausgelastet

12.53 Uhr: Der städtische Bestattungsdienst in Nürnberg hat zurzeit so viel zu tun, dass er nicht mehr alle Aufträge annehmen kann. "Corona spielt eine Rolle. Wir haben ein erhöhtes Sterbeaufkommen", sagte der stellvertretende Leiter der Friedhofsverwaltung Gerhard Wellenhöfer am Mittwoch. Ein weiterer Grund seien die üblichen Verzögerungen über die Feiertage. Auch in Coburg ist das Krematorium voll ausgelastet.

Coronavirus: Kritik an Impfstrategie der Niederlande – 175.000 Dosen ungenutzt

10.11 Uhr: In den Niederlanden nimmt die Kritik an der Corona-Impfstrategie zu. Obwohl in einem Speziallager im Osten des Landes bereits rund 175.000 Impfdosen der Hersteller Pfizer und Biontech lagern, will das Land erst am 8. Januar als letztes Land in der EU die ersten Menschen impfen und am 18. Januar landesweit starten. Trotz der Kritik will die Regierung den Start der Impfkampagne nicht vorziehen. Das sei aus logistischen Gründen nicht möglich. Der Fahrplan werde vorerst nicht verändert, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag auf dpa-Anfrage in Den Haag.

Die Verbände der akuten medizinischen Versorgung hatten dringend an den Gesundheitsminister appelliert, bereits am kommenden Montag Pflegepersonal der Krankenhäuser und Intensivstationen gegen Covid-19 zu impfen. Dies könne schnell in den Krankenhäusern geregelt werden. Außerdem reichten die Vorräte an Impfdosen aus. Gesundheitsminister Hugo de Jonge will sich erst Anfang der kommenden Woche dazu äußern. Rob Engelaar/ANP/dpa

Coronavirus in Deutschland: Särge stapeln sich vor Wuppertaler Krematorium

08.31 Uhr: Erschreckende Berichte aus Wuppertal in Nordrhein-Westfalen: Das örtliche Krematorium ist ausgelastet, neu ankommende Särge stapeln sich einem Zelt vor dem Gebäude. „Um zusätzliche Flächen zu schaffen, hat die Stadt das Technische Hilfswerk gebeten, auf dem Gelände des Krematoriums ein Zelt aufzustellen, um dort die Särge abstellen zu können“, heißt es in einer Stellungnahme auf der Website der Stadt.

Wegen der Feiertage habe das Krematorium zuletzt seinen Betrieb zurückfahren müssen, hieß es, außerdem nehme die Stadt auch Särge aus umliegenden Gemeinden an. Seit Heiligabend sind nach offiziellen Angaben zwölf Menschen in Wuppertal am Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie hatte die Stadt 218 Todesopfer zu beklagen. Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dp

Berliner Amtsarzt zum Coronavirus: Lockdown bis zum Frühjahr nötig

Freitag, 01. Januar 2021, 07.56 Uhr: Der Berliner Amtsarzt Patrick Larscheid hält einen Lockdown bis zum Frühjahr für unausweichlich – nicht allein in der Hauptstadt. "Wir haben weiter irre hohe Infektionszahlen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Nach dem Silvesterwochenende werden wir den Effekt der Weihnachtstage sehen." Es sei zu vermuten, dass die Mobilität im zweiten Lockdown nicht so stark nachgelassen habe wie beim ersten im Frühjahr.

Larscheid ist Amtsarzt im Berliner Bezirk Reinickendorf und spürt die Folgen der Pandemie jeden Tag. Die Möglichkeit der Impfung sei eine ganz tolle Sache, betonte er. Doch bislang sei unklar, ob die Geimpften das Virus nicht trotzdem weitertragen könnten. "Wir müssen bitte noch ein paar Monate durchhalten", sagte Larscheid. "Man müsste jetzt einen Appell an die Bevölkerung richten, dass wir uns das alles zumuten müssen." Diesen Mumm sehe er im Moment zu wenig. "Aber wir haben den ethischen Konsens, dass wir die medizinischen Notwendigkeiten stärker gewichten wollen als die wirtschaftlichen", betonte er.

In Berlin sei die Pandemie mit den jetzigen Methoden nicht wirkungsvoll kontrolliert, urteilte Larscheid. Ein Effekt sei praktisch nicht sichtbar, weil sich das Verhalten nicht ändere. "Ich weiß auch nicht, wie man das den Leuten das klarmachen soll. Denn ich kann jeden verstehen, der sagt: Ich bin so müde von alldem", sagte der Amtsarzt. "Aber dann müssen wir schauen, was wir vielleicht alle gemeinsam nicht richtig machen. Und was müssen wir tun, damit wir alle aus dem Schlamassel schneller rauskommen?" Das sei auch gut für den Zusammenhalt im neuen Jahr. "Das ist für mich der einzig sinnvolle Vorsatz: Dass wir uns jetzt gemeinsam richtig anstrengen, um diese Mist-Krankheit wegzudrängen", ergänzte er.

Im Moment gebe es zum Beispiel in Berlin ein so hohes Infektionsgeschehen, dass es sich realistisch betrachtet ganz schwer kontrollieren lasse. "Natürlich wird es nach dem 10. Januar weitergehen mit einem Lockdown", sagte er. "Vernünftigerweise sollte die Politik jetzt schon sagen: Bis Ende März oder bis Ende April kann sich nichts ändern." Oder: "Kommt mal alle runter von dem Trip, dass wir jede Woche das Ganze aufheben können. Eine Rolle rückwärts ist nicht möglich." In Berlin seien nur noch zwei Drittel der Intensivbetten frei für das normale Geschehen. "Das geht gar nicht auf Dauer." Paul Zinken/dpa-Zentralbild/dpa Patrick Larscheid, Amtsarzt im Berliner Bezirk Reinickendorf.

Polizei löst Corona-Demo in Stuttgart auf

20.59 Uhr: Einige Menschen haben am Silvesterabend in Stuttgart gegen die Corona-Politik demonstriert und dabei gegen die Auflagen verstoßen. Eine Versammlung am Karlsplatz wurde aufgelöst, weil die Teilnehmer teils die Mindestabstände nicht einhielten und die daraufhin verhängte Auflage zum Tragen von Masken ignorierten, wie eine Polizeisprecherin sagte. Die Auflösung habe für Unmut gesorgt, als Reaktion habe sich eine Spontanversammlung mit etwa 100 Teilnehmern gebildet. Die Beamten kontrollierten am Abend Teilnehmer, die angaben, mit einem ärztlichen Attest von der Maskenpflicht befreit zu sein. Ansonsten habe es zunächst keine größeren Vorkommnisse gegeben, so die Sprecherin.

Verschiedene Veranstalter hatten mehrere Aktionen mit je 50 bis 100 Teilnehmern in der Innenstadt angemeldet. Unter anderem sollte es um "ein Silvester ohne Corona-Maßnahmen" und "die sterbende Gastronomie" gehen. Die Stadt hatte die Demos erlaubt, weil die Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg ausdrücklich solche Versammlungen als sogenannten triftigen Grund nennt, für den eine Ausnahme von der nächtlichen Ausgangsbeschränkung gemacht werden darf.

Mehr als 28.000 Neuinfektionen in Deutschland – Zwei Bundesländer mit drastischem Anstieg

20.37 Uhr: Die Zahl der Coronavirus-Fälle in Deutschland ist am Donnerstag um 28.895 gestiegen. Damit haben sich seit Pandemiebeginn insgesamt 1.735.239 Menschen mit dem Virus infiziert. Bislang sind 33.444 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben (+778 am Freitag). Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle derzeit bei 373.595.

Besonders stark war der Anstieg bei den Neuinfektionen in Bayern (+5780) und Nordrhein-Westfalen (+5748). Allerdings sind die Zahlen nach wie vor mit Vorsicht zu genießen, da es aufgrund der Feiertage zu Verzögerungen bei den Meldungen kommt.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 240.872 (+2895), 4839 Todesfälle (+51)
  • Bayern: 325.012 (+5780), 6714 Todesfälle (+130)
  • Berlin: 97.442 (+643), 1271 Todesfälle (+24)
  • Brandenburg: 45.730 (+1345), 1095 Todesfälle (+40)
  • Bremen: 13.683 (+108), 196 Todesfälle (+2)
  • Hamburg: 36.989 (+568), 535 Todesfälle (+26)
  • Hessen: 136.577 (+3102), 2845 Todesfälle (+134)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 12.171 (+149), 172 Todesfälle (+1)
  • Niedersachsen: 107.871 (+2107), 1993 Todesfälle (+29)
  • Nordrhein-Westfalen: 393.175 (+5748), 6551 Todesfälle (+101)
  • Rheinland-Pfalz: 72.794 (+769), 1441 Todesfälle (+13)
  • Saarland: 20.338 (+158), 466 Todesfälle (+4)
  • Sachsen: 134.953 (+2879), 3240 Todesfälle (+114)
  • Sachsen-Anhalt: 30.479 (+937), 664 Todesfälle (+51)
  • Schleswig-Holstein: 25.123 (+279), 427 Todesfälle (+2)
  • Thüringen: 42.030 (+1438), 995 Todesfälle (+38)

Gesamt (Stand 31.12., 20.35 Uhr): 1.735.239 (+28.895), 33.444 Todesfälle (+778)

Vortag (Stand 30.12., 20.30 Uhr): 1.706.344 (+25.746), 32.666 Todesfälle (+1079)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund ca. 1.328.200 (+25.600)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 373.595 (Vortag: 371.068)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand: 31.12.): 0,74 (Gestern: 0,54)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 5639 (-9)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 3112 (+49)

Der R-Wert stieg am Freitag leicht, von 0,54 auf 0,74. Somit stecken 100 Infizierte im Schnitt 74 weitere Personen an. Besonders stark war am Donnerstag auch die Zahl der invasiv beatmeten Corona-Patienten – um 49 auf 3112.

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