COVID-19: Vitamin B6 könnte Zytokinstürme unter Kontrolle halten – Heilpraxis

Vitamin B6 zum Schutz vor COVID-19?

Vitamin B6 scheint das Potenzial zu haben, Menschen vor einer schweren Erkrankung durch COVID-19 zu schützen. Vitamin B6 könnte dabei helfen, Zytokinstürme abzuschwächen und Blutgerinnsel zu lösen, welche mit der Letalität von COVID-19 in Verbindung gebracht werden.

Es scheint mit der Hilfe von Vitamin B6 möglich zu sein, die Wahrscheinlichkeit für eine schwere Erkrankung an COVID-19 zu reduzieren, so das Ergebnis einer Studienauswertung unter Beteiligung von Forschenden der Hiroshima University. Die Übersichtsarbeit wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Frontiers in Nutrition“ veröffentlicht.

Vitamin B6 und COVID-19/h2>
Es gibt bereits einige Forschungsarbeiten, welche sich mit den Vorteilen der Vitamine D und C und der Mineralien Zink und Magnesium bei der Stärkung der Immunantwort gegen COVID-19 befasst haben, auch wenn diese Untersuchungen teilweise zu widersprüchlichen Ergebnissen führten. Zu den Auswirkungen von Vitamin B6 auf das Risiko für COVID-19 liegen bisher jedoch weit weniger Erkenntnisse vor.

Das Forschungsteam um die Lebensmittelexpertin Professorin Thanutchaporn Kumrungsee von der Hiroshima University hat nun das Potenzial von Vitamin B6 bei der Senkung des Risikos für eine schwere Erkrankung an COVID-19 anhand der bisher verfügbaren wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema untersucht.

Corona löst Zytokinsturm aus

Coronaviren und Influenza gehören zu den Viren, die lebensbedrohliche Lungenerkrankungen verursachen und unter Umständen auch einen Zytokinsturm auslösen können. Zytokinstürme treten auf, wenn das Immunsystem gefährlich in den Overdrive geht und beginnt, sogar die gesunden Zellen anzugreifen, erläutert Professorin Kumrungsee. Zudem könnten Blutgerinnsel in Verbindung mit COVID-19 die Kapillaren blockieren und lebenswichtige Organe wie Herz, Lunge, Leber und Nieren schädigen, fügt die Expertin hinzu.

Vitamin B6 bilde einen bekannten Anti-Thrombose- und Anti-Entzündungs-Nährstoff. Ein Mangel an diesem Vitamin wird auch mit einer geringeren Immunfunktion und einer höheren Anfälligkeit für virale Infektionen in Verbindung gebracht, so Kumrungsee. Zudem sei der Spiegel von Vitamin B6 bei Menschen reduziert, die unter chronischen Entzündungen wie Fettleibigkeit, Diabetes und Herzkrankheiten leiden.

Gerade fettleibige Personen und Menschen mit Diabetes haben auch ein hohes COVID-19-Risiko, was auf eine mögliche Beteiligung von Vitamin B6 bei der Schwere von COVID-19 hindeuten könne, berichtet das Forschungsteam.

Schützt Vitamin B6 gegen Virusinfektionen?

„Es ist von großem Interesse zu untersuchen, ob Vitamin B6 einen Schutz gegen neuartige Virusinfektionen und Lungenentzündungen ausübt, die in Zukunft auftreten werden. Denn bisher gibt es nur wenige Informationen über die schützende Rolle von Nährstoffen gegen Lungenentzündung und Lungenkrankheiten”, erklärt die Expertin.

COVID-19: Ernährung eine erste Verteidigungslinien

Die Ernährung bildet eine der ersten Verteidigungslinien gegen Infektionen – „Lebensmittel sind unsere erste Medizin und die Küche ist unsere erste Apotheke”, so Professorin Kumrungsee in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen. Nach Ansicht der Studienleiterin sollte die Ernährung bei der Behandlung von Infektionskrankheiten (und auch bei anderen Erkrankungen) daher mehr Berücksichtigung finden.

Aus den ausgewerten Studien gehe hervor, dass Vitamin B6 eine schützende Wirkung gegen chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes hat, unter anderem indem es Entzündungen, Inflammosome, oxidativen Stress und Carbonylstress reduziert, betonen die Forschenden. Dies spreche auch für eine positive Wirkung bei COVID-19. (as)

Autoren- und Quelleninformationen

Quelle: Den ganzen Artikel lesen