Diabetes: Kohlenhydratreiche Speisen erst einen Tag nach dem Garen essen – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Bei Diabetes Obst mit weniger Zucker wählen

Ein hoher Konsum von Gemüse und Obst verbessert den Gesundheitsstatus und kann das Risiko für zahlreiche Erkrankungen senken. Zudem hilft eine vornehmlich pflanzliche Ernährung bei der Gewichtsreduktion. Doch Abnehmewillige und auch Menschen mit Diabetes sollten besser Obst mit weniger Zucker wählen. Und es wird empfohlen, kohlenhydratreiche Speisen erst am Tag nach dem Garen zu verzehren.

Gerade jetzt im Spätsommer ist ein reichhaltiges Angebot an frischem Obst erhältlich. Früchte sind hervorragende Vitaminlieferanten und eine gute Alternative zu Süßigkeiten. Allerdings ist in Obst auch Frucht- und Traubenzucker enthalten. Menschen mit Diabetes, sowie denjenigen, die abnehmen möchten, Schwierigkeiten mit dem Gewichthalten haben oder deren Glukosespiegel oft zu hoch ist, wird daher von Fachleuten empfohlen, vorrangig Obstsorten mit weniger Zucker zu wählen.

Fünf Portionen pro Tag

Zahlreiche Studien bestätigen, dass ein hoher Konsum von Gemüse und Obst den Gesundheitsstatus verbessert und das Risiko für verschiedene Erkrankungen senken kann. Da hierzulande nicht genügend der pflanzlichen Lebensmittel verzehrt werden, weisen Fachleute immer wieder auf die Notwendigkeit eines größeren und häufigeren Konsums von Gemüse und Obst hin.

So erklärt etwa die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zur Gesundheitskampagne „5am Tag“: „Die zentrale Botschaft lautet: Täglich mindestens 5 Portionen Gemüse und Obst essen (3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst).“

„Eine Portion Obst entspricht dabei der Menge, die in eine Hand passt, zum Beispiel ein mittlerer Apfel, eine Banane oder eine Birne. Bei Beeren darf es auch die Menge sein, die in zwei Hände passt“, erläutert Dr. oec. troph. Astrid Tombek, Diabetesberaterin DDG, Oecotrophologin und Leiterin des Bereichs Ernährungsberatung am Diabetes Zentrum Mergentheim, in einer aktuellen Mitteilung der gemeinnützigen Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe.

Tiefkühlware als Alternative

Wie dort weiter erklärt wird, weisen Obstsorten mit einem hohen Ballaststoff- und Wassergehalt weniger Frucht- und Traubenzucker auf. „Das gilt im Allgemeinen zum Beispiel für Beeren und Äpfel. Bananen und Weintrauben hingegen enthalten viel Zucker. Sie lassen daher den Blutzucker schneller und stärker ansteigen“, sagt Tombek.

Je frischer die Früchte sind, desto mehr Vitamine enthalten sie. Sind bestimmte Obstsorten saisonal bedingt nicht frisch erhältlich, kann Tiefkühlware laut den Fachleuten eine gute Alternative sein: Denn Gemüse und Obst werden meist erntefrisch eingefroren.

Bei Obstmischungen versteckt sich aber manchmal zugesetzter Zucker. „Vorsicht auch vor in Dosen und Gläsern eingemachten Früchten sowie vor getrocknetem Obst“, so die Oecotrophologin: „Diese Produkte enthalten hochkonzentriert Zucker und zählen daher als Süßigkeit, die den Glukosespiegel rasch ansteigen lassen.“






Umwandlung zu “resistenter Stärke”

Der Expertin zufolge sind dafür auch stärkehaltige Lebensmittel wie Nudeln, Reis und Kartoffeln bekannt.

Lässt man diese Speisen jedoch nach dem Garen abkühlen und verarbeitet sie erst einen Tag später zu einer Mahlzeit weiter, wird ein Teil der in ihr enthaltenen Kohlenhydrate zu „resistenter Stärke“ in Form von Ballaststoffen umgewandelt, die den Glukosespiegel langsamer ansteigen lassen und unverdaut den Darm passieren.

„Dabei spielt es keine Rolle, ob sie kalt, etwa als Salat, verzehrt oder vor dem Essen wieder erwärmt werden“, erklärt Astrid Tombek.

Broteinheiten von Früchten

Auf der Webseite von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe, wird erklärt, dass Broteinheiten (BE) ein Maß für den Kohlenhydratgehalt eines Lebensmittels sind.

Insulinpflichtige Menschen mit Diabetes brauchen diese Angabe, um ihre Insulindosis zu berechnen, denn Kohlenhydrate (KH) lassen den Blutzuckerspiegel steigen. 1 BE entspricht demnach 12 Gramm Kohlenhydraten.

Eine dünne Scheibe Weißbrot (25 g) enthält genau 1 BE, daher auch der Name „Broteinheit“. Alternativ dazu gibt es auch die Kohlenhydrateinheit (KE), 1 KE entspricht 10 g Kohlenhydraten.

Die Organisation listet die Werte einiger verbreiteter Obstsorten auf:

  • Apfel: 11 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 1 BE/KE)
  • Banane ohne Schale: 20 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 2 BE/KE)
  • Birne: 12 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 1 BE/KE)
  • Heidelbeeren: 6 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 0,5 BE/KE)
  • Wassermelone mit Schale: 8 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 0,5 BE/1 KE)
  • Weintrauben: 15 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 1 BE/1,5 KE)
  • Pflaumen: 10 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 1 BE/KE)
  • Brombeere: 6 Gramm KH pro 100 Gramm Frucht (ca. 0,5 BE/0,33 KE)

Weitere Informationen zum Kohlenhydratgehalt von Lebensmittels sind auf der Webseite der gemeinnützigen Organisation erhältlich. (ad)

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