Die Corona-News des Tages

Lesen Sie heute in den Corona-News: AstraZeneca verfehlt Studienziel mit Corona-Prüfmedikament / Kassenärzte fordern mehr Impfstoff / Datenanalyse: Impfung verhindert Klinikaufenthalt bei Delta-Variante / Infektiologe: Keine Maskenpflicht draußen und für kleinere Kinder

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

9:39 Uhr

Datenanalyse: Impfung verhindert Klinikaufenthalt bei Delta-Variante

London (dpa-AFX) – Ein vollständiger Impfschutz mit zwei Dosen der Mittel von Biontech/Pfizer oder AstraZeneca verhindert einer britischen Datenanalyse zufolge sehr gut schwere Krankheitsverläufe bei der Delta-Variante des Coronavirus. Die Effektivität sei in etwa so hoch wie bei der zuvor dominierenden Alpha-Variante, teilte die Behörde Public Health England (PHE) am späten Montagabend mit.

Das Risiko für eine Krankenhauseinweisung wurde bei den vollständig Geimpften jeweils um mehr als 90 Prozent verglichen mit dem von Ungeimpften verringert. Die Untersuchung bestätige, wie wichtig es sei, die zweite Impfung zu erhalten, sagte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock. Vor allem beim AstraZeneca-Impfstoff fiel die Schutzwirkung nach der ersten Dosis der Auswertung zufolge noch merklich geringer aus.

Für die PHE-Studie wurden zwischen dem 12. April und dem 4. Juni insgesamt 14.019 symptomatisch Infizierte mit der Delta-Variante in England berücksichtigt, von denen 166 in Krankenhäusern behandelt wurden. Zuvor hatte bereits eine im Fachjournal „Nature“ veröffentlichte Studie ergeben, dass der Impfstoff von Biontech und Pfizer vor der zuerst in Indien aufgetretenen Corona-Variante Delta (B.1.617.2) gut schützt.

9:03 Uhr

AstraZeneca verfehlt Studienziel mit Corona-Prüfmedikament

Cambridge (dpa-AFX) – Der britisch-schwedische Pharmakonzern AstraZeneca muss einen Rückschlag in der Forschung an einem Corona-Medikament hinnehmen. Das auf einem Antikörper beruhende Prüfmittel AZD7442 habe in einer Studie nicht den primären Endpunkt erreicht, teilte das Unternehmen am Dienstag in Cambridge mit.

AstraZeneca hatte ungeimpfte Probanden, die Kontakt zu bereits infizierten Patienten mit COVID-19 hatten, mit dem Mittel behandelt, um den Ausbruch der Krankheit nachträglich zu verhindern. Das Medikament habe jedoch nur in 33 Prozent der Fälle dafür gesorgt, dass die Probanden keine Symptome entwickelten. Dies sei keine statistisch relevante Verbesserung im Vergleich zur Kontrollgruppe, die ein Placebo erhalten habe, hieß es weiter.

7:47 Uhr

Infektiologe: Keine Maskenpflicht draußen und für kleinere Kinder

Berlin (dpa) – Die Maskenpflicht kann nach Ansicht des Bonner Infektiologen Dr. Peter Walger im Freien überall entfallen. Dagegen müsse es für Innenräume eine differenzierte Diskussion geben, etwa die Abhängigkeit von der Personenzahl, sagte der Experte von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene am Dienstag im ZDF-„Morgenmagazin“. Die Maske sei eine der effektivsten Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen.

Mit Blick auf die Schulen hält Walger eine sofortige Beendigung der Maskenpflicht bei allen Kindern unter zehn Jahren für machbar. Bei älteren Kindern müsse man differenzierter schauen. Daten belegten, dass die Dominanz der Übertragung des Coronavirus auf Kinder eindeutig von Erwachsenen ausgehe. „Die Schule ist insgesamt ein relativ sicherer Ort für Kinder, sicherer als das private Milieu. Und dem sollten wir endlich Rechnung tragen“, sagte der Infektiologe.

Generell müsse man aber wachsam bleiben, mahnte Walger. Den Sommer sollte man nutzen, die Erfahrungen der dritten Infektionswelle zu analysieren. Der Experte verwies auf die sich in Großbritannien ausbreitende Delta-Variante des Virus. Dort sei der Fehler gemacht worden, möglichst früh vielen Menschen eine Erstimpfung zu geben und die Zweitimpfung weit rauszuschieben. Das habe eine Lücke im Impfschutz verursacht. Diesen Fehler habe man im Deutschland aber nicht gemacht.

4:00 Uhr

Mäßiges Infektionsgeschehen im Sommer erwartet

Jülich (dpa) – Für die kommenden Monate ist eine entspanntere Corona-Lage zu erwarten. „Für den aktuellen Sommer rechnen wir nach den aktuellen Daten ähnlich wie im letzten Jahr mit einem mäßigen Infektionsgeschehen“, erklärte Dr. Jan Fuhrmann vom Forschungszentrum Jülich, der mögliche Pandemieverläufe berechnet. „Einerseits sind die mittlerweile vorherrschenden Virusvarianten ansteckender als im vergangenen Sommer, andererseits ist ein zunehmender Anteil potenziell infizierbarer Personen durch Impfung geschützt.“

Der rasche Rückgang der Inzidenzwerte der vergangenen Wochen werde sich aber notgedrungen verlangsamen, selbst wenn es noch eine Weile bei exponentiell fallenden Zahlen bleibt. Ein exponentieller Abfall beginne rasant und werde immer langsamer. Zudem gingen mit sinkender Inzidenz Öffnungsschritte einher, die wiederum zusätzliche Kontakte und damit mögliche Übertragungswege zur Folge hätten. „Da mit einer vollständigen Ausrottung des Virus in absehbarer Zeit nicht zu rechnen ist, wird aber auch der exponentielle Trend selbst im günstigsten Fall früher oder später abbrechen, und die Inzidenz wird um ein niedriges Niveau schwanken“, so Fuhrmann.

Prognosen für den Herbst sind noch nicht möglich. „Das wäre pure Spekulation“, betont Fuhrmann. Zu viele Rahmenbedingungen seien noch unbekannt. Wie viele Personen werden beispielsweise bis dahin geimpft sein? Wie lange behält der Impfschutz seine maximale Wirksamkeit? Welche neuen Virusvarianten werden sich entwickeln? Werden einzelne Hygienemaßnahmen weiterhin beibehalten, ob durch Vorschriften oder durch individuelles Verhalten? „Mit einem gewissen Anstieg der Fallzahlen ist also zu rechnen, aber ob dieser mit den Werten des vergangenen Herbstes vergleichbar sein wird, ist vollkommen unklar.“

3:30 Uhr

Kassenärzte fordern mehr Impfstoff

Berlin (dpa) – Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert von Bund und Ländern Schritte für steigendes Tempo beim Impfen und für eine Rückkehr zu mehr Freiheiten. Er erwarte entsprechende „klare Signale“ von der Gesundheitsministerkonferenz an diesem Mittwoch, sagte Gassen der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

„Es müssen mehr Impfstoffe in die Praxen“, sagte Gassen. „Solange Impfstoffe leider immer noch knapp sind, appelliere ich an die Patientinnen und Patienten, Geduld zu haben.“ Jeder werde geimpft werden, der geimpft werden möchte. Aber nicht sofort und gleich alle auf einmal.

„Trotzdem ist schon jetzt klar: Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte machen aus dem Impffortschritt erst einen Impfturbo“, sagte Gassen. In diesem Zusammenhang sei auch zu klären, wie lange es Sinn mache, die teuren Impfzentren noch aufrecht zu erhalten. „Die nächsten Wochen sollten wir zwar noch an allen Fronten impfen, aber es ist klar, dass wir die Impfzentren dauerhaft nicht brauchen werden.“

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