Die Corona-News des Tages

WHO empfiehlt weitere Entzündungshemmer für Corona-Patient:innen / Leitlinien sollen bei Diagnose von COVID-Spätfolgen helfen / RKI registriert 985 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,1 / EU-Gesundheitsbehörde: 2.500 Corona-Fälle in Verbindung mit EM / Scholz: Impfkampagne lässt auf normalen Schulunterricht hoffen / Spahn und Lambrecht: Maske in Innenräumen für alle weiter sinnvoll

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie überschlagen sich an manchen Tagen die Nachrichten zu COVID-19. 

Um Ihnen den Überblick zu erleichtern, bietet DAZ.online Ihnen hier einen Überblick über die wichtigsten Corona-News des Tages – direkt aus dem News-Kanal der Deutschen Presse-Agentur. 

Mi, 07.07.2021

8:51

Spahn: Maskenpflicht wird in einigen Bereichen noch länger gelten

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass auch im kommenden Herbst und Winter in einigen Bereichen Maskenpflicht gelten wird. „Die Maske im Innenraum, insbesondere wenn mehrere in einem Innenraum sind im Herbst und Winter, die wird es auch wieder brauchen, das ist sehr klar“, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ARD-„Morgenmagazin“. „Ich finde aber, im Vergleich zu allen Einschränkungen ist das Masketragen noch die harmloseste“, so Spahn weiter.

Der Gesundheitsminister machte in dem Interview deutlich, dass es bei den Corona-Maßnahmen, wie schon jetzt, auch weiterhin Vorteile für Geimpfte geben wird. „Aber wir werden sicherlich die Basismaßnahmen, die AHA-Regeln, und dazu gehört auch die Maske, in bestimmten Bereichen noch eine ganze Zeit brauchen“, erklärte Spahn. Die Abkürzung AHA steht für Abstand, Hygiene und Alltag mit Maske.

Wer in den kommenden Monaten wieder viel unternehmen wolle, sollte sich impfen lassen, machte Spahn deutlich. „Wer viel wieder machen können will, vom Stadion bis zur Party bis zum Familientreffen bis zum Berufsalltag mit viel Sicherheit, der sollte sich impfen lassen und viele davon überzeugen.“

5:20

EU-Gesundheitsbehörde: 2.500 Corona-Fälle in Verbindung mit EM

Berlin (dpa) – Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat im Zusammenhang mit der Fußball-EM bislang mehr als 2.500 Corona-Infektionen gezählt. In der dritten Turnierwoche der Europameisterschaft sei ein erheblicher Anstieg im Vergleich zur Woche davor zu verzeichnen gewesen, bestätigte die EU-Agentur auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Infektionsfälle in sieben Ländern ließen sich mit der EM in Verbindung bringen, sagte die zuständige Direktorin Vicky Lefevre. Schottland sei mit 1.991 Fällen dabei am weitaus stärksten betroffen.

Die schottische Mannschaft trug ihre EM-Gruppenspiele in Glasgow und im Londoner Wembley-Stadion aus. In Großbritannien breitet sich die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus stark aus. 436 Fälle seien zuletzt in Finnland registriert worden, vor allem, nachdem Finnlands Fußballer in St. Petersburg spielten und Fans offensichtlich das Virus aus Russland mitbrachten. Einige Fälle wurden auch aus Dänemark, Frankreich, Schweden, Kroatien und den Niederlanden gemeldet. In Deutschland sind demnach keine Corona-Infektionen direkt im EM-Zusammenhang festgestellt worden.

Nicht sicher ist, wo sich die betroffenen Fans angesteckt haben. Dies könne sowohl in Stadien als auch in Fanzonen, bei der Reise wie auch bei privaten Treffen im Umfeld der Spiele passiert sein. Die Entwicklung sei angesichts der Corona-Lage „nicht unerwartet“, sagte Lefevre. Großveranstaltungen mit Menschenmassen seien weiter mit Risiken behaftet. Zudem verwies sie darauf, dass die Delta-Variante noch nicht „auf der Bildfläche“ gewesen sei, als die Planungen für die EM-Spiele mit zehntausenden Zuschauern festgezurrt worden waren.

Für das ECDC prüfen täglich mindestens zwei Experten das Infektionsgeschehen rund um die Fußball-EM. Die Untersuchungen begannen eine Woche vor Turnierbeginn und enden eine Woche nach dem Endspiel an diesem Sonntag.

4:14

RKI registriert 985 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz bei 5,1

Berlin (dpa) – Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 985 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Mittwochmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.11 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 808 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit bundesweit 5,1 an (Vortag: 4,9; Vorwoche: 5,2).

Deutschlandweit wurde nach den neuen Angaben binnen 24 Stunden 48 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 56 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.732.549 nachgewiesene Infektionen mit SARS-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.631.500 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit SARS-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.110.

3:00

Leitlinien sollen bei Diagnose von COVID-Spätfolgen helfen

Berlin (dpa) – Luftnot, Haarausfall und Ohrenschmerzen – das Spektrum der Symptome für Folgeerscheinungen der Infektion mit dem Coronavirus ist groß. Angesichts dieser Vielfalt ist es schwierig für Hausärzte, Probleme ihrer Patienten auf COVID-19 zurückzuführen, zumal wenn etliche Wochen seit der Infektion ins Land gegangen sind.

Dem soll jetzt abgeholfen werden. „Wir wollen den Medizinern Leitlinien an die Hand geben, die es ihnen erleichtern, Infektionsfolgen zu identifizieren“, sagt Andreas Rembert Koczulla von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) in Berlin. Die Handreichung, die er in Kürze veröffentlichen will, dient einer möglichst strukturierten Diagnostik und daran ausgerichteten Therapien. Die Zahl der Menschen mit Langzeitfolgen liegt nach Angaben des Chefarztes der Schön Klinik Berchtesgadener Land bei bundesweit 550.000. „Von den als genesen Erklärten haben noch etwa 15 Prozent mit den unterschiedlichsten Symptomen zu kämpfen.“

Hans-Michael Mühlenfeld von der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) weist darauf hin, dass das Thema Spätfolgen bereits in der DEGAM-Leitlinie zur Pandemie-Bekämpfung integriert ist. Er sieht das Vorhaben der GDP kritisch: „Die wissen ja nicht, was bei uns los ist.“

1:00

Lambrecht: Maske in Innenräumen für alle weiter sinnvoll

Berlin (dpa) – Bundesjustizministerin Christine Lambrecht spricht sich im Kampf gegen das Coronavirus weiter für eine Maskenpflicht in Innenräumen aus. „Auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Weitergabe des Virus, wie sich zuletzt an der Ausbreitung der Delta-Variante in einigen Ländern gezeigt hat“, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Einige Vorsichtsmaßnahmen bleiben daher vorerst auch für geimpfte Personen sinnvoll, wie zum Beispiel das Tragen einer Maske in Innenräumen.“

Diese grundlegenden Hygienemaßnahmen greifen aus Sicht der Justizministerin nur in relativ geringem Umfang in die Grundrechte ein. „Es wäre auch kaum praktikabel, zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr oder im Supermarkt zwischen geimpften und ungeimpften Personen zu unterscheiden“, sagte Lambrecht.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ergänzte gegenüber den Funke-Zeitungen: „Schaffen wir es, 85 Prozent der Erwachsenen zu impfen, oder schaffen wir das nicht? Davon wird viel abhängen. Wenn wir es nicht schaffen, dann wird die Abschaffung der Maskenpflicht nicht funktionieren.“

0:30

Scholz: Impfkampagne lässt auf normalen Schulunterricht hoffen

Berlin (dpa) – Vizekanzler Olaf Scholz rechnet für das kommende Schuljahr mit einem normalen Unterricht. „Die Fortschritte bei der Impfkampagne stimmen mich optimistisch, dass normaler Schulunterricht möglich sein wird“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Nach anderthalb Jahren ist es höchste Zeit, wieder in einen halbwegs normalen Schulalltag zurückzukehren.“

Um möglichst viel Präsenzunterricht zu ermöglichen, fordert die Bundesschülerkonferenz ein Impfangebot für alle Jugendlichen in den Sommerferien. „Gerade wenn es um den Schulstart nach den Ferien geht, sind Impfungen ein Schlüsselfaktor für sicheren Unterricht“, sagte Generalsekretär Dario Schramm dem RND. „Jeder Schüler ab zwölf Jahren muss in den Sommerferien ein Impfangebot bekommen.“

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Auch ohne generelle STIKO-Empfehlung sind Kinder und Jugendliche ab zwölf in die deutsche Impfkampagne eingebunden, können also unabhängig von Vorerkrankungen geimpft werden. Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es bislang keinen zugelassenen Impfstoff.

Di, 06.07.2021

23:26

WHO empfiehlt weitere Entzündungshemmer für Corona-Patient:innen

Genf (dpa) – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat weitere Entzündungshemmer in die Medikamentenpalette zur Behandlung von COVID-19 aufgenommen. Die UN-Organisation in Genf sprach am Dienstagabend eine Empfehlung für Tocilizumab und Sarilumab aus. Die zwei Wirkstoffe, die ursprünglich für rheumatische Gelenksentzündungen entwickelt wurden, seien für schwer kranke Corona-Patienten lebensrettend, hieß es.

 

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„Der Großteil der Welt hat jedoch keinen Zugriff auf IL-6-Rezeptor-Blocker, weil sie nicht leistbar sind“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die WHO rief Pharmafirmen dazu auf, die Preise dieser teuren Medikamente zu senken und sie an ärmere Länder zu liefern, die ohnehin schon mit einem Mangel an COVID-Impfstoffen zu kämpfen haben. Außerdem sollten Lizenzen zur Herstellung in möglichst vielen Ländern erteilt werden.

Im September hatte die WHO den Einsatz von Steroiden als Entzündungshemmer bei schweren COVID-19-Verläufen empfohlen, um extreme Reaktionen des Immunsystems zu bekämpfen.

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