Dutzende Fälle gemeldet: Sind blaue Flecken an Zehen ein Hinweis auf Coronavirus?

Von Fällen, die auf eine Verbindung zwischen den blauen Flecken und einer Infektion mit Sars-CoV-2 hinweisen, wird aus Italien, Spanien, Frankreich, Thailand und den USA berichtet.

Blaue Flecken zwei Tage vor klassischen Covid-19-Symptomen

So berichtet der internationale Verband der Podologen – Fachärzte für Fußerkrankungen – von einem 13-jährigen Jungen aus Italien, bei dem am 8. März 2020 an zwei Zehen rot-violette Flecken mit 5 bis 15 Millimeter Durchmesser auftauchten.

Der Jugendliche nahm keine Medikamente und fühlte sich gut. Zwei Tage später setzten klassische Covid-19-Symptome wie Fieber und Muskel- und Kopfschmerzen ein, zudem begannen seine Fußläsionen stark zu jucken – an einem Zeh hatte sich inzwischen eine Blase entwickelt.

Schwester und Mutter erkrankt

Die Ärzte vermuteten, dass er von einer Geigenspinne gebissen worden sei. In dem Zeitraum wurde allerdings in sozialen Medien und einem Fachforum von einigen entsprechenden Fällen bei Kindern und Jugendlichen berichtet, weshalb sich der Verband bei der Familie erkundigte.

Es stellte sich heraus, dass sowohl bei seiner Mutter als auch bei der Schwester das Coronavirus festgestellt worden war, beide hatten Fieber und Husten. Der Junge selbst war nicht getestet worden, bis zur Veröffentlichung des Berichts lag noch kein Ergebnis vor.

Studie: Ein Fünftel hat Hautirritationen

Eine erste Studie zu möglichen Hautirritationen ergab, dass 18 von 88 Covid-19-Patienten (20,4 Prozent), die in den vorangegangenen 15 Tagen kein Medikament eingenommen hatten, Veränderungen zeigten.

Dabei handelte es sich meist um rötlichen, juckenden Hautausschlag am Rumpf, einmal auch um Nesselsucht.

Dutzende Fälle gemeldet

Speziell zu rötlichen/blauen Flecken bei jungen Patienten gibt es noch keine Untersuchung. Dem Verband zufolge wurden allerdings allein in Italien einige Dutzend Fälle gemeldet, nachdem am 29. März 2020 ein erster Bericht darüber veröffentlicht worden war.

Die Läsionen treten demnach bei Kindern und Jugendlichen auf, die (zunächst noch) bei guter Gesundheit sind. Sie betreffen hauptsächlich die Füße und dort wiederum die Zehen, manchmal auch die Hände bzw. Finger.

Anfangs haben sie eine rötlich-violette oder bläuliche Farbe; sie können eine Blase oder auch nach ein paar Tagen eine schwärzliche Kruste bilden, sind in der Regel schmerzhaft und entwickeln sich nach etwa zwei Wochen wieder zurück.

Fall in Thailand

In Thailand tauchte ein ähnlicher Fall eines Jugendlichen auf, wie das Fachmagazin "Jaad" berichtet.

Bei ihm lautete die Diagnose zunächst irrtümlich Dengue-Fieber, da die festgestellten Petechien – punktförmige Hautblutungen – und geplatzten Blutgefäße bei Dengue häufig vorkommen.

Fälle in Spanien und den USA

Auch beim spanischen Verband der Podologen gehen Meldungen über Hautirritationen insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ein, die ebenfalls als violett beschrieben werden und Windpocken, Masern oder Frostbeulen sehr ähnlich seien.

Dort wie in den USA wird nun ein Register möglicher Covid-19-Fälle eingerichtet, in dem Fußläsionen dokumentiert werden.

Möglicher Zusammenhang noch unklar

Wie hoch das Aufkommen derartiger Hautveränderungen ist, ist noch unklar – genauso wie die Hintergründe über mögliche Zusammenhänge. "In der dermatologischen Literatur finden sich erst gerade erste Berichte", sagt Sarah Young, Dermatologin an der Cleveland Clinic.

Verschluss von Blutgefäßen unter der Haut?

Die Ausprägungen werden unterschiedlich beschrieben. Young berichtet von Covid-19-Patienten, die eine netzartige, bläulich-violette Zeichnung der Haut (Livedo reticularis) oder Flecken entwickelten. Das weise auf einen Verschluss von Blutgefäßen in Hautnähe hin.

Es gebe so eine Vielfalt an Ausprägungen, "und die Ausschläge, von denen berichtet wird, können bei einer Vielzahl anderer Krankheiten beobachtet werden", sagt die Spezialistin. In keinem einzigen Fall habe man einen klaren Rückschluss auf Covid-19 ziehen können.

Kein Zusammenhang mit Krankheitsverlauf erkennbar

Ähnlich sieht es Adam J. Friedman, Interim-Lehrstuhl für Dermatologie an der George Washington University School of Medicine. Befragt, ob es sicher einen Zusammenhang gibt, verneint er. Vielmehr sei noch mehr Forschungsarbeit nötig.

Was er sagen könne, sei, dass es bis jetzt keine Korrelation zwischen den Hautausschlägen und der Schwere der Krankheit gegeben habe.

Im Zweifelsfall Arzt konsultieren

Der Dermatologe Harold Lancer aus Beverly Hills rät, im Zweifelsfall bei neu auftretenden Hautirritationen den Arzt aufzusuchen. Viel hänge von der persönlichen Krankheitsgeschichte ab.

Neige jemand beispielsweise zu Nesselsucht, habe ein Ausschlag wohl nichts mit einer Virusinfektion zu tun. Tritt die Anomalie erstmals auf, solle man mit dem Arzt die Möglichkeit einer Infektion besprechen.

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