EMA prüft Zusammenhang zwischen Impfstoff von Johnson & Johnson und Blutgerinnseln

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA sieht einen Zusammenhang zwischen Astrazeneca-Impfung und Thrombosen, empfiehlt das Vakzin aber weiterhin. Unterdessen räumt der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca erneut Verzögerungen bei der Lieferung seines Corona-Impfstoffs in die EU ein. Curevac hält eine europäische Zulassung seines Impfstoffes noch im Mai oder Juni für möglich. Alle Meldungen rund um den Corona-Impfstoff und das Impfen in Deutschland lesen Sie im Ticker von FOCUS Online.

Informationen zur Coronavirus-Impfung vom 10. April 2021

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Curevac hofft auf EU-Zulassung im Mai

Samstag, 10. April 2021, 07.05 Uhr: Der Tübinger Impfstoffhersteller Curevac hält eine europäische Zulassung seines Corona-Impfstoffes angesichts von Fortschritten in den erforderlichen Studien noch im Mai oder Juni für möglich. "Wir sind bereits sehr fortgeschritten in der dritten klinischen Testphase und erwarten die Daten für das finale Zulassungspaket", sagte Curevac-Sprecher Thorsten Schüller der "Augsburger Allgemeinen". Die Virus-Varianten hätten die Komplexität für die laufende klinische Studie drei erhöht. Curevac plane weiter mit der Produktion von bis zu 300 Millionen Impfdosen in diesem Jahr. Auch Bayer werde den mRNA-Impfstoff produzieren.

Foto: Sebastian Gollnow/dpa/Archivbild Das Tübinger Unternehmen Curevac.  

Astrazeneca räumt erneut Verzögerungen bei Lieferung in EU ein

22.30 Uhr: Der britisch-schwedische Hersteller Astrazeneca hat erneut Verzögerungen bei der Lieferung seines Corona-Impfstoffs in die EU eingeräumt. Eine von zwei Lieferungen, die für diese Woche geplant gewesen seien, verzögere sich, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP. Als Grund gab er eine erforderliche Überprüfung der Impfdosen an. Die Lieferzusage für das zweite Quartal werde aber trotz der Verzögerung eingehalten.

Wie die "Financial Times" berichtete, kann Astrazeneca den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Island und Norwegen in dieser Woche nur 1,3 Millionen Impfdosen liefern – erwartet wurden 2,6 Millionen Impfdosen. Der Ausfall soll demnach gleichmäßig auf alle Länder verteilt werden.

Die EU-Kommission hat im Auftrag der Mitgliedstaaten bisher bis zu 2,6 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff bei sechs Herstellern geordert. Zugelassen sind bereits die Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson.

Biontech und Pfizer wollen Impfstoff bei Kindern ab 12 Jahren einsetzen

20.27 Uhr: Die Hersteller Pfizer und Biontech wollen ihren Corona-Impfstoff in den USA künftig auch bei Jugendlichen ab zwölf Jahren einsetzen. Ein Antrag auf die Erweiterung der bestehenden Notfallzulassung für den Impfstoff sei bei der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) eingereicht worden, erklärte der US-Pharmakonzern Pfizer am Freitag. Ähnliche Anträge sollen "in den kommenden Tagen" weltweit auch bei anderen Zulassungsbehörden eingereicht werden, hieß es weiter. Bislang ist der Einsatz des Impfstoffs in den USA erst ab 16 Jahren zugelassen.

Eine klinische Studie in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren habe eine Wirksamkeit von 100 Prozent gezeigt, hieß es unter Berufung auf Ende März veröffentlichte Ergebnisse. Die Impfung sei gut vertragen worden. Die Nebenwirkungen hätten jenen in der Altersgruppe von 16 bis 25 Jahren entsprochen, erklärten die Unternehmen.

Die Gesundheit der knapp 2300 Teilnehmer der Studie in den USA würden aus Sicherheitsgründen noch bis zu zwei Jahre nach dem Erhalt der ersten Impfdosis beobachtet, hieß es weiter. Bei den Jugendlichen, die im Rahmen der Studie eine Placebo-Impfung erhielten, wurden demnach 18 Corona-Erkrankungen festgestellt, aber keine einzige bei den 1131 mit dem Biontech/Pfizer-Präparat geimpften Personen.

EU will weitere 1,8 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff bestellen

18.26 Uhr: Die EU-Kommission will bis zu 1,8 Milliarden weitere Dosen Corona-Impfstoff für die Mitgliedstaaten kaufen. Sie sollen für Auffrischungsimpfungen auch gegen neue Varianten des Coronavirus und Impfungen von Kindern einsetzbar sein, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag aus Kommissionskreisen erfuhr. Bestellt werden solle Impfstoff der neuartigen mRNA-Technik. Erste Dosen sollen ab diesem Jahr geliefert werden und der Rest 2022 und 2023.  Arne Immanuel Bänsch/dpa Flaggen der Europäischen Union wehen im Wind vor dem Berlaymont-Gebäude, dem Sitz der Europäischen Kommission. (Archivbild)

Konkret will die Kommission einen festen Vertrag über die Lieferung von 900 Millionen Dosen schließen. Zudem soll es eine Option für weitere 900 Millionen Dosen geben. Die Pläne wurden diese Woche bereits im Lenkungsausschuss der Mitgliedstaaten für die Impfstoffbeschaffung vorgestellt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe am Donnerstag zudem mit mehreren Staats- und Regierungschefs darüber gesprochen.

Die EU-Kommission hat bisher im Auftrag der Mitgliedstaaten bis zu 2,6 Milliarden Dosen Corona-Impfstoff bei sechs Herstellern geordert. Zugelassen sind bereits die Vakzine von Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson. Bei CureVac und Sanofi-GSK steht eine Zulassung noch aus. 

EMA untersucht Verbindung von Astrazeneca-Vakzin mit Clarkson-Syndrom

15.44 Uhr: Die europäische Arzneimittelagentur EMA untersucht eine mögliche Verbindung des Impfstoffs von Astrazeneca mit dem sogenannten Clarkson-Syndrom. Das gab die EMA am Freitag bekannt. Beim Clarkson-Syndrom handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung mit einem generalisiertem Ödem.

Es gehe um fünf Fälle der auch als Clarkson-Syndrom bekannten Gefäßerkrankung. Bei dem nur sehr selten auftretenden Leiden ist die Durchlässigkeit der Kapillargefäße zu hoch, so dass Plasma austritt und es zu Ödemen und einem Abfall des Blutdrucks kommt.

Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa Drei vorbereitete Spritzen mit dem Corona-Impfstoff Astrazeneca liegen bereit.  

EMA prüft Zusammenhang zwischen Impfstoff von Johnson & Johnson und Blutgerinnseln

14.38 Uhr: Nach Berichten über vier Thrombosefälle nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin des US-Herstellers Johnson & Johnson prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) einen möglichen Zusammenhang. Wie die EMA am Freitag mitteilte, wurden drei Thrombosefälle in den USA gemeldet und ein weiterer im Rahmen einer klinischen Studie an einem nicht näher genannten Ort. Einer der Fälle verlief demnach tödlich.

Die EU-Kommission hatte das Johnson-Mittel am 11. März zugelassen. In Deutschland soll er voraussichtlich ab Mitte April zum Einsatz kommen. Das Präparat, das von der Johnson-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt worden war, wird Erwachsenen ab 18 Jahren in einer Einzeldosis verabreicht. Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca entfalten ihre volle Wirkung erst nach der Verabreichung von zwei Dosen.

Spahn verkündet: Bundestagsabgeordnete über 60 bekommen Astrazeneca-Impfung angeboten

13.45 Uhr: Die Bundestagsabgeordneten, die über 60 Jahre alt sind, erhalten in der nächsten Woche das Angebot für eine Impfung mit dem Präparat von Astrazeneca. Das kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin an. Die Parlamentsärztin werde den knapp 200 Abgeordneten in der Altersgruppe über 60 ein Impfangebot mit dem Impfstoff von Astrazeneca unterbreiten, teilte ein Sprecher des Bundestags mit.

In Berlin, wo der Bundestag sitzt, wurde ebenso wie in anderen Bundesländern allen Menschen über 60 vorzeitig eine Impfung mit Astrazeneca angeboten, nachdem entschieden worden war, das Vakzin nicht mehr an Jüngere abzugeben. Hintergrund sind einige Fälle von Hirnvenenthrombosen, die vorwiegend bei jüngeren Menschen auftraten. 

Nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission sollen Menschen unter 60, die die Erstimpfung mit Astrazeneca erhielten, als zweite Dosis ein anderes Präparat erhalten. Bei den Menschen über 60 wird weiter eine zweimalige Impfung mit Astrazeneca empfohlen – und zwar innerhalb eines Abstands von zwölf Wochen nach der Erstimpfung. So soll auch bei den Bundestagsabgeordneten verfahren werden, wie der Parlamentssprecher mitteilte.

Impf-Panne bei Hamburger Hausärzten: Undichte Ampullen ausgeliefert

10.56 Uhr: Bei Hamburgs Hausärzten ist es offenbar zu einer größeren Impfpanne gekommen – das berichtet die "Bild"-Zeitung. Mit dem Transport des Biontech-Vakzins seien auch falsche Utensilien ausgeliefert worden, zitiert das Blatt aus einem Rundschrieben der Kassenärztlichen Vereinigung. Von Mitgliedern und Apothekern habe man den Hinweis erhalten, dass mitgelieferte Spritzen und Kanülen in einigen Fällen nicht zusammengepasst hätten. Es bestehe das Risiko, dass Impf-Ampullen ausliefen.

Laut Jochen Kriens, dem Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung, ist unklar, wie viele Praxen von der Panne betroffen sind. "Die genaue Zahl ist uns nicht bekannt", sagte er der "Bild"-Zeitung. Der Sprecher betonte jedoch auch, dass es sich nur um Einzelfälle, nicht aber ein "flächiges Problem" handele.

In den USA ist inzwischen jeder Fünfte vollständig gegen Corona geimpft

Freitag, 9. April, 06.40 Uhr: In den USA ist inzwischen etwa jeder Fünfte vollständig gegen Corona geimpft: Von den rund 330 Millionen Einwohnern des Landes sind 66 Millionen abschließend geimpft, wie Daten der US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag zeigten. In Bezug auf die Zahl der bislang impfberechtigten Erwachsenen – rund 260 Millionen Menschen – ergebe sich eine Impfquote von 25 Prozent. Marijan Murat/dpa/Symbolbild Eine Spritze mit dem Corona-Impfstoff vor einer Impfung.

Gut 112 Millionen Menschen erhielten dem CDC zufolge seit dem Start der Impfkampagne Mitte Dezember zumindest eine Impfung. Das entspricht einem Drittel der Gesamtbevölkerung. Insgesamt wurden für Erst- und Zweitimpfungen seither rund 175 Millionen Dosen verspritzt.

In den USA wird neben den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer, bei denen zwei Dosen gespritzt werden, auch der Impfstoff von Johnson & Johnson eingesetzt, der bereits nach einer Dosis seine volle Wirkung entfaltet. Der Impfstoff von Biontech/Pfizer ist in den USA ab 16 Jahren zugelassen, die übrigen nur für Erwachsene. US-Präsident Joe Biden hat versprochen, bis Ende Mai genügend Impfstoff für alle Erwachsenen im Land zu haben.

Deutschland und Russland haben Verhandlungen über Sputnik V begonnen

23.11 Uhr: Deutschland hat nach Angaben Moskaus Verhandlungen mit Russland über den Kauf des Corona-Impfstoffs Sputnik V begonnen. Wie die Hersteller des Vakzins am Donnerstag auf Twitter mitteilten, führen Vertreter des russischen Staatsfonds RDIF die Gespräche. Die Entwicklung des Impfstoffs war durch den Fonds finanziert worden.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zuvor angekündigt, ohne Einbindung der EU mit Russland über eine Lieferung von Sputnik V zu verhandeln. Deutschland werde sich auf bilateralem Weg um den Impfstoff bemühen, nachdem die EU-Kommission am Mittwochabend bei Beratungen der EU-Gesundheitsminister angekündigt habe, ihrerseits keine Verträge über Lieferungen aus Russland abschließen zu wollen, sagte Spahn am Donnerstag dem WDR.

Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba warnte die Bundesregierung vor dem Kauf des russischen Impfstoffs. "Leider geht es bei Sputnik V nicht um humanitäre Ziele", sagte er der "Bild"-Zeitung. "Russland benutzt es als ein Werkzeug, um seinen politischen Einfluss zu vergrößern."

Bund kürzt offenbar Biontech-Lieferung für Hausarztpraxen um die Hälfte

21.07 Uhr: Kaum haben die Impfungen in den Hausarztpraxen begonnen, hat die Impfkampagne einen riesigen Schub erfahren (siehe Eintrag von 13.40 Uhr). Auch in den nächsten Wochen und Monaten sollen die Hausärzte weiter gegen Covid-19 impfen.

Doch einem "Bild"-Bericht zufolge könnte in knapp zwei Wochen Chaos auf viele Arztpraxen zukommen. Denn wie die Zeitung erfahren haben will, hat der Bund offenbar seine zugesagten Impfstofflieferungen an die Hausarztpraxen gekürzt. So sollen den Praxen in der Woche ab dem 19. April statt wie bisher rund eine Million Impfstoffdosen von Biontech nur noch 463.000 Dosen zur Verfügung stehen. Das Biontech-Kontingent soll nach "Bild"-Informationen stattdessen an die Impfzentren der Länder abgezweigt werden.

463.000 statt einer Million Dosen: Das wäre mehr als die Hälfte weniger von dem, was der Bund an die Praxen ausliefern wollte. Impfstoff könnte dann ab dem 19. April in Praxen rar werden. Der Chef der Kassenärzte-Vereinigung Andreas Gassen sagte laut dem Bericht, diese Kürzung der Biontech-Impfdosen sei "eigentlich kaum vorstellbar".

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