Ernährung: Fördert frittiertes Essen Herz-Kreislauf-Erkrankungen? – Heilpraxis

Zusammenhang zwischen frittierten Lebensmitteln und Herzkrankheiten

Pommes, Chicken Nuggets, Fischstäbchen, Gebäck wie Krapfen und Donuts – frittiertes Essen ist für viele fester Bestandteil der Ernährung. Doch es ist gleichermaßen beliebt wie auch ungesund. Eine aktuelle Studie zeigt nun, dass der regelmäßige Konsum von frittierten Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.

Forschende aus Shenzhen (China) werteten die Daten verschiedener epidemiologischer Studien der letzten Jahre aus. Dabei stellte sich heraus, dass der Verzehr von frittierten Lebensmitteln mit einem erhöhtem Risiko für schwere Herzerkrankungen und einen Schlaganfall verbunden ist. Bereits geringe Mengen ab einem regelmäßigen wöchentlichen Konsum von 114 Gramm scheinen das Risiko zu erhöhen. Die Ergebnisse der Metaanalyse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Heart“ vorgestellt.

Wie ungesund ist frittiertes Essen wirklich?

Dass viele frittierte Lebensmittel nicht gesund sind, dürfte den meisten Menschen wohl bewusst sein. Was der regelmäßige Konsum von fettgetränkten Lebensmitteln aber tatsächlich anrichtet und welchen Beitrag dieses Essen zur Entstehung von schweren Herzerkrankungen und Schlaganfällen leistet, ist im Detail nicht bekannt. Die Metaanalyse verschiedener Daten aus Ernährungsstudien sollte hier mehr Licht ins Dunkel bringen.

Was wurde untersucht?

Die Forschenden fassten 17 Studien zusammen, die insgesamt Daten von 562.445 Teilnehmenden enthielten, darunter 36.727 schwerwiegende Fälle kardiovaskulärer Ereignisse wie Herzinfarkt oder Schlaganfall, um den potenziellen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von frittierten Lebensmitteln und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bewerten.

Risiko durch frittiertes Essen

Aus der Analyse geht hervor, dass die Personengruppe mit dem höchsten Verzehr von frittierten Lebensmitteln ein um 28 Prozent erhöhtes Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse, ein um 22 Prozent erhöhtes Risiko für koronare Herzkrankheiten und ein um 37 Prozent erhöhtes Risiko für Herzversagen gegenüber der Gruppe mit dem geringsten Verzehr von frittierten Nahrungsmitteln hatte.

Linearer Anstieg des Risikos

Darüber hinaus zeigten die Daten einen linearen Zusammenhang zwischen der Menge der regelmäßig konsumierten frittierten Lebensmittel und dem damit verbundenen Herzkrankheiten-Risiko. Das Risiko stieg mit jeder wöchentlichen Portion von 114 Gramm weiter an.

Warum haben frittierte Lebensmittel diese Auswirkung?

Wie genau frittierte Lebensmittel die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflussen, wurde in dieser Studie nicht untersucht. Dies könnte Gegenstand zukünftiger Untersuchungen sein. Es wäre beispielsweise auch möglich, dass ein hoher Konsum von frittierten Nahrungsmitteln generell ein Marker für einen ungesunden Lebensstil ist.

Mögliche Gründe für die ungesunden Auswirkungen

Dennoch gibt es laut den Forschenden plausible mögliche Gründe für diesen ungesunden Effekt: Zum einen haben frittierte Lebensmittel einen hohen Kaloriengehalt und enthalten viele Transfette, die als ungesündeste Fette überhaupt gelten (mehr Informationen im Artikel: „Gehärtete Fette – Transfette“). Zum anderen entstehen beim Frittieren chemische Nebenprodukte, die Entzündungsreaktionen im Körper anstoßen können. Hinzu kommt, dass die frittierten Lebensmittel oft auch noch stark gesalzen oder gezuckert werden. (vb)

Hinweis der Redaktion: Die Überschrift einer früheren Version dieses Artikels suggerierte einen Kausalzusammenhang zwischen frittiertem Essen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der bislang jedoch nicht wissenschaftlich nachgewiesen wurde. Die Überschrift wurde daher entsprechend korrigiert.

Autoren- und Quelleninformationen

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