Kramp-Karrenbauer ist neue CDU-Chefin, Spahn vorzeitig raus

Annegret Kramp-Karrenbauer ist die neue Vorsitzende der CDU.Die rund 1000 Delegierten des 31. Bundesparteitages der Christdemokraten habendie 56-jährige Politikerin aus dem Saarland im zweiten Wahlgang gewählt. BundesgesundheitsministerJens Spahn deutete in seiner Rede schon an, dass er nur Außenseiterchancenhabe. Das bewahrheitete sich dann auch: Spahn landete in der Wahl, bei dererstmals drei Politiker um den Chefposten kämpften, auf dem dritten Platz undschied schon im ersten Wahlgang aus.

Die CDU hat eine neue Vorsitzende: Die derzeitigeCDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat sich beim heutigenParteitag in Hamburg gegen die Mitbewerber Friedrich Merz und Jens Spahndurchgesetzt. Im ersten Wahlgang hatten 999 Delegierte ihre Stimme abgegeben,es gab keine Enthaltungen. 450 CDU-Mitglieder stimmten für die Saarländerin,392 für Merz und 157 für Spahn. Spahn schied somit aus.

Im zweiten Wahlgang gab es dann eine denkbar knappe Entscheidung. Erneut gab es keine Enthaltungen, die erforderliche Mehrheit lag also bei 500 Stimmen. Merz konnte 482 CDU-Delegierte überzeugen, Kramp-Karrenbauer holte 517 Stimmen. Zu Tränen gerührt bedankte sich „AKK“ für das Vertrauen und bei Spahn und Merz für den „fairen Wettbewerb“ während des Wahlkampfes. Dieser Wettbewerb habe der CDU Auftrieb gegeben. Das Ziel sei es jetzt, aus der Union wieder die große Volkspartei der Mitte zu machen. Für Spahn und Merz gebe es einen Platz in der Partei.

Zur Person

Annegret Kramp-Karrenbauer wurde im August 1962 imsaarländischen Völklingen geboren. Sie studierte Politik- undRechtswissenschaften an den Universitäten in Saarbrücken und Trier. Schon inden frühen 1990er-Jahren startete sie ihre Karriere in der CDU: Zwischen 1991und 1998 war sie Grundsatz- und Planungsreferentin der CDU im Saarland undwurde 1999 persönliche Referentin von Peter Müller, der späterMinisterpräsident des Saarlandes wurde. Als DocMorris mit Unterstützung der saarländischen Landesregierung 2006 die erste und bislang einzige Apotheke im Fremdbesitz Deutschlandseröffnete, war „AKK“ schon Mitglied des Regierungskabinetts im Saarland undzuständig für Inneres, Familie, Frauen und Sport. In den Folgejahren führte sie noch weitereMinisterien im Saarland an. Im Bundestag saß die CDU-Politikerin nur kurz: Sierückte 1998 kurzzeitig für Klaus Töpfer nach, bei der folgenden Bundestagswahlim gleichen Jahr erhielt sie allerdings kein Mandat.

2011 wurde sie dann Ministerpräsidentindes Saarlandes. Diesen Job gab sie auf und wurde im März dieses Jahres zur neuen CDU-Generalsekretärin gewählt. Mitapothekenpolitischen Themen hatte die Saarländerin erst kürzlich zu tun: Beiden Sondierungsgesprächen mit der SPD nach der Bundestagswahl 2017 führte siedas Unions-Team für Gesundheitspolitik als Verhandlungsführerin an. DerVersandhandelskonflikt dürfte dort mehrfach Thema gewesen sein.

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