Mallorca kein Risikogebiet mehr: Ansturm auf Flüge zur Oster-Reisezeit

Die Corona-Pandemie hat Deutschland und die ganze Welt weiterhin fest im Griff. Laut RKI-Chef Wieler befinden wir uns bereits in der dritten Welle. Am Sonntag wurden erneut deutlich mehr Neuinfektionen als in der Vorwoche gemeldet. Alle wichtigen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

Top-News zu Corona in Deutschland vom 15. März

  • RKI-Zahlen am Montag: 6604 Corona-Neuinfektionen und 47 Todesfälle – Inzidenz klettert auf über 80 (6.45 Uhr)
  • Lehrerverband spricht sich gegen erneute Schließung der Schulen aus (4.40 Uhr)
  • Hier finden Sie die aktuellen Beschlüsse nach der Bund-Länder-Konferenz im Überblick 
  • Der Covid-Rechner: Mit diesem Tool berechnen Sie schnell und einfach Ihr Corona-Ansteckungsrisiko 

News zur Corona-Pandemie im Überblick:

  • Live-Karte zum Coronavirus und Radar mit Zahlen und Fakten
  • News, Service und Ideen zur Pandemie finden Sie in unserem Überblick

RKI-Zahlen am Montag: 6604 Corona-Neuinfektionen und 47 Todesfälle – Inzidenz klettert auf über 80

6.45 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 6604 Corona-Neuinfektionen gemeldet – und damit 1593 mehr als vor genau einer Woche. Außerdem lag die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) am Montagmorgen bundesweit bei 82,9 und damit deutlich höher als am Vortag (79). Das geht aus Zahlen des RKI vom Montag hervor. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 06.30 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen sind möglich.

Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 47 weitere Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 5011 Neuinfektionen und 34 neue Todesfälle verzeichnet.

Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.575.849 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.365.100 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 73.418.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Sonntagabend bei 1,19 (Vortag ebenfalls 1,19). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 119 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

Lehrerverband spricht sich gegen erneute Schließung der Schulen aus

Montag, 15. März 2021, 4.40 Uhr: Der Deutsche Lehrerverband hat trotz steigender Corona-Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen vor erneuten Schulschließungen gewarnt. "Wenn wir nicht wollen, dass die überwiegende Mehrzahl der Schulen wieder auf Distanzunterricht umsteigen muss, weil dort die 100-er Inzidenzgrenze überschritten wird, müssen wir jetzt sofort die Impfungen von Lehrkräften an allen Schularten vorziehen, alle Schülerinnen und Schüler mindestens zweimal wöchentlich testen", sagte der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger.

Es sei zu überlegen, ob diese regelmäßigen Schnell- oder Selbsttests wie in Österreich praktiziert und in Sachsen geplant als verbindliche Voraussetzung für den Besuch des Präsenzunterrichts festgeschrieben werden sollten, sagte Meidinger. Außerdem sollten alle schlecht belüftbaren Unterrichtsräume mit Raumluftfilteranlagen ausgestattet werden, forderte Meidinger. Überdies brauche es eine Maskenpflicht für alle Schüler auch während des Unterrichts.

Weit über 100 Menschen betroffen: Großer Corona-Ausbruch in Behinderten-Einrichtungen

21.06 Uhr: Laut einem Bericht der "WAZ" soll es in mehreren Herner Behinderten-Einrichtungen zu einem massiven Corona-Ausbruch gekommen sein. Oberbürgermeister Frank Dudda zufolge seien "weit über 100 Menschen" betroffen, die Zahl der Infizierten werde sich in den nächsten Tagen voraussichtlich weiter erhöhen. Bei dem Ausbruch soll die britische Corona-Mutation nachgewiesen worden sein. Sie gilt als wesentlich ansteckender als die ursprüngliche Virus-Version. dpa/Sina Schuldt/dpa/Symbolbild Proben für einen PCR-Test werden von einem Laboranten verpackt.

Knotenpunkt des aktuellen Corona-Ausbruchs soll eine "Großeinrichtung" sein. Wie die "WAZ" berichtet, handelt es sich dabei um die Wewole-Stiftung in Horsthausen, eine Werkstatt für Behinderte. Dort und auf dem Weg in die Einrichtung seien Menschen aus verschiedenen Wohnstätten zusammengekommen und hätten sich mit dem Coronavirus angesteckt. Dudda beschreibt den Vorfall als "sehr belastend" und erklärte der "WAZ", die Situation bereite ihm Bauchschmerzen. Betroffen seien Personen aus drei Einrichtungen, unter anderem der Lebenshilfe sowie der Großeinrichtung selbst.

Der massive Corona-Ausbruch soll auch schuld an der hohen 7-Tage-Inzidenz im Stadtkreis Herne sein. Der Wert liegt dort bei 165,5, damit gilt die Region als deutscher Virus-Hotspot. Zwei gute Nachrichten gibt es aber dennoch: Wie Dudda der "WAZ" erklärte, würden die Betroffenen in den Behinderteneinrichtungen derzeit "wenig oder gar keine Symptome" zeigen. Außerdem sei der Ausbruch abgrenzbar: Das Infektionsgeschehen werde sich also aller Wahrscheinlichkeit nach nicht über die Wohnstätten hinaus ausbreiten.

Bundesländer melden deutlich mehr Corona-Neuinfektionen als vergangenen Sonntag

20.50 Uhr: Die Bundesländer haben am Sonntag binnen 24 Stunden 9485 weitere Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie aus einer Auswertung von FOCUS Online hervorgeht. Damit lag die Zahl der Neuinfektionen um rund 2500 Fälle höher als am vergangenen Sonntag, als die Länder noch 6913 Fälle gemeldet hatten.

Zudem liegt auch die Zahl der neu hinzugekommen Todesfälle über dem Wert der Vorwoche. Laut der Auswertung von FOCUS Online wurden aus den Bundesländern am Sonntag 76 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet (aus dem Saarland wurden aus technischen Gründen keine Todesfälle gemeldet). Am Sonntag der Vorwoche wurden noch 58 neue Todesfälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Insgesamt starben somit seit Beginn der Pandemie in Deutschland 73.421 Menschen.

Auch die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen stieg im Vergleich zum Vortag leicht an. Nach Angaben des DIVI-Intensivregisters wurden am Sonntag 2775 Menschen (+54) intensivmedizinisch behandelt.

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg 332.463 (+659), 8419 Todesfälle (+12)
  • Bayern 457.923 (+1754), 12.817 Todesfälle (+10)
  • Berlin 134.751 (+208), 2934 Todesfälle (+0)
  • Brandenburg 80.082 (+337), 3143 Todesfälle (+1)
  • Bremen 19.001 (+66), 378 Todesfälle (+0)
  • Hamburg 55.007 (+194), 1332 Todesfälle (+4)
  • Hessen 198.336 (+923), 6035 Todesfälle (+7)
  • Mecklenburg-Vorpommern 26.761 (+64), 806 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen 176.434 (+1111), 4595 Todesfälle (+7)
  • Nordrhein-Westfalen 558.592 (+2299), 13.656 Todesfälle (+12)
  • Rheinland-Pfalz 106.690 (+345), 3212 Todesfälle (+0)
  • Saarland 30.108 (+42), 924 Todesfälle (+0)
  • Sachsen 203.170 (+470), 8112 Todesfälle (+0)
  • Sachsen-Anhalt 65.350 (+294), 2608 Todesfälle (+0)
  • Schleswig-Holstein 45.306 (+87), 1376 Todesfälle (+3)
  • Thüringen 82.760 (+632), 3064 Todesfälle (+20)

Gesamtstand (14.03.2021, 20.39 Uhr): 2.572.809 (+9485), 73.421 Todesfälle (+76)

Vortag (13.03.2021, 20.45 Uhr): 2.563.324 (+11.732), 73.345 Todesfälle (+151)

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.358.000 (+5400). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 141.388.

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,19 (Vortag: 1,19)

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 2775 (+54)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 1554 (+12)

Illegale Techno-Party mit 34 Personen in Köln aufgelöst – Polizisten bespuckt

15.51 Uhr: Eine illegale Technoparty mit 34 Menschen ist in Köln von der Polizei aufgelöst worden. Anwohner hatten gegen drei Uhr in der Nacht zum Sonntag die Feier in einem Hinterhaus gemeldet, wie die Polizei mitteilte. Die eintreffenden Beamten stellten die Personalien der Anwesenden fest und erteilten Platzverweise. Dabei bespuckte ein 20 Jahre alter Mann die Polizisten. Ihn erwartet nun eine Anzeige. Die übrigen Teilnehmer erwarten demnach Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung.

Mallorca kein Corona-Risikogebiet mehr: Ansturm auf Flüge zur Oster-Reisezeit

15.41 Uhr: Wegen der immensen Nachfrage nach Mallorca-Flügen hat die Lufthansa-Tochter Eurowings hunderte Zusatzverbindungen für Ostern aufgelegt. Nach der Entscheidung des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Freitag, Mallorca und weitere Gebiete Spaniens von der Liste der Corona-Risikogebiete zu nehmen, seien die Flüge "im Nu ausgebucht" gewesen, teilte Eurowings am Sonntag mit. Das "bisher knappe" Mallorca-Angebot sei daher ausgeweitet worden – für die beginnende Oster-Reisezeit wurden 300 Zusatzflüge aufgelegt. dpa Passagiere checken im Flughafen Hamburg zum Flug Eurowings EW 7588 nach Palma de Mallorca ein.

Sprunghaft angestiegen seien die Buchungen dabei "quer über das ganze Land", erklärte Eurowings weiter. Sie betreffen demnach die Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn ebenso wie Hamburg und Stuttgart. Für das Reisen nach Mallorca ist demnach ein negativer PCR-Test nötig.

Das RKI hatte am Freitag erklärt, dass die Einstufung von Mallorca, den übrigen Balearen und weiterer Gebiete Spaniens als Risiko-Gebiete zurückgenommen wurde. Gleiches gilt für einige Regionen in Portugal und in Dänemark.

Die Bundesregierung hat damit eine Entwicklung angestoßen, die sie eigentlich gar nicht beabsichtigt. In ihrem jüngsten Beschluss vom 3. März appellieren Bund und Länder "eindringlich" an alle Bürger, "auf nicht zwingend notwendige Reisen im Inland und auch ins Ausland" zu verzichten. Diese Haltung hat sich auch mit der Streichung Mallorcas und anderer Gebiete von der Corona-Risikoliste nicht geändert. Das Auswärtige Amt warnt zwar seit Sonntag nicht mehr vor Reisen dorthin, aber es rät in seinen Reisehinweisen im Internet weiterhin von "nicht notwendigen, touristischen Reisen" ab – mit sehr begrenztem Erfolg, wie man an den Flugbuchungen ablesen kann.

Salzgitter: Verlobungsfeier muss zweimal aufgelöst werden

15.24 Uhr: Die Polizei in Salzgitter hat eine Verlobungsfeier gleich zweimal aufgelöst. Anwohner hätten sich zunächst über eine laute Party in einer Wohnung beschwert, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Vor Ort entdeckten die Beamten insgesamt 43 Gäste aus verschiedenen Haushalten. Gegen alle wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verstoßes gegen die Corona-Regelungen eingeleitet und die Feier wurde aufgelöst. Nur kurze Zeit später mussten die Polizisten allerdings erneut anrücken, weil zehn Gäste die Party nur wenige Straßen weiter in eine andere Wohnung verlagert hatten und weiterfeiern wollten. Erneut wurden Verfahren eingeleitet und die Feier am Samstagnachmittag endgültig beendet.

Lauterbach fordert Corona-Maßnahmenpaket: Schulstopp bis Ostern inklusive

15.13 Uhr: SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts stark steigender Infektionszahlen ein Maßnahmenpaket gefordert, darunter einen Schulstopp bis Ostern. „Die dritte Welle rollt bereits seit zwei Wochen durch Deutschland. Um die Lage beherrschbar zu halten und die Krankenhäuser nicht zu überfordern, brauchen wir jetzt drei Maßnahmen“, sagte Lauterbach "RP-online".

Als erste Maßnahme müsse die Notbremse bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 konsequent durchgezogen werden. "Ich rechne damit, dass wir trotz bestehender Lockdown-Regelungen Anfang April bundesweit diese Marke reißen werden. Es darf keine lokalen Ausnahmen bei der Notbremse geben", sagte Lauterbach. "Zweitens müssen die Impfzentren konsequent die Erstimpfungen mit Biontech und Astrazeneca fortsetzen und die Prioritätsgruppen strikt einhalten", so der SPD-Politiker. Das Thrombose-Risiko sei nicht erhöht, wie Studien aus den vergangenen Tagen zeigen.

"Drittens bin ich für einen Schulstopp, weil die Virusmutationen sich insbesondere bei den Jüngeren rasant ausbreiten. Ich appelliere an die Länder, alle Schulen bis Ostern wieder zu schließen, auch die Grundschulen", so Lauterbach. Er will nur wenige Abweichungen erlauben: „Eine Ausnahme dürfen nur die Schulen machen, die bereits die Schüler zweimal pro Woche mit Schnelltests testen können.“ Schulen, die dies noch nicht vorbereitet haben, sollten wieder geschlossen werden.

Foto: Kay Nietfeld/dpa SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach.  

Corona-Lockdown kostet Wirtschaft im 1. Quartal 50 Mrd. Euro

14.16 Uhr: Der Corona-Lockdown kostet die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres 2021 voraussichtlich gut 50 Milliarden Euro. Das geht aus Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervor. Insgesamt beläuft sich der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) durch die Corona-Krise demnach auf bislang 250 Milliarden Euro. Zudem mussten rund über 16.000 Unternehmen 2020 Insolvenz anmelden. Die Pandemie habe „fast alle Bereiche der Wirtschaft ins Mark getroffen“, erklärte das IW. Das Institut simulierte demnach den Konjunkturverlauf in Deutschland ohne Corona und verglich ihn mit der tatsächlichen Entwicklung.

 

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