Merkel frustriert in interner Schalte: „So kann es nicht weitergehen“ – Bundesländer melden 9469 Neuinfektionen

Das Coronavirus wütet weiter. Auch in Deutschland schießen die Corona-Zahlen in die Höhe: Am Montag meldeten die Landesämter erneut über 11.000 Neuinfektionen. Wegen der steigenden Zahlen plant Angela Merkel angeblich einen „Lockdown light“. Alles Wichtige zum Coronavirus finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

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  • Die aktuellen Zahlen nach Bundesländern

Topmeldungen zum Coronavirus

  • CDU-Politiker Strobl fordert einwöchigen Lockdown (06.06 Uhr)
  • Gewaltsame Proteste gegen neue Corona-Auflagen in Italien (03.46 Uhr)
  • Wieder mehr als 11.000 Neuinfektionen (20.34 Uhr)
  • Bericht: Merkel plant "Lockdown light" (17.13 Uhr)

RKI-Zahlen: 11.409 Corona-Neuinfektionen in Deutschland

06.45 Uhr: Die Gesundheitsämter haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom frühen Dienstagmorgen 11 409 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages gemeldet. Am Dienstag vor einer Woche hatte die Zahl bei 6868 gelegen. Am Samstag war mit 14.714 Neuinfektionen ein neuer Höchstwert seit Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland erreicht worden. Die Zahl der Todesfälle überstieg am Wochenende die Marke von 10 000.

Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.

Hinweis: Die vom RKI angegebenen Zahlen weichen von den von uns erhobenen Zahlen der Gesundheitsämter wegen Meldeverzögerungen ab.

Wenn Corona-Zahlen weiter steigen: CDU-Politiker Strobl fordert einwöchigen Lockdown

06.06 Uhr: Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Thomas Strobl fordert bei einer weiteren Verschärfung der Corona-Lage einen gut einwöchigen Lockdown in Deutschland. "Wenn die Zahlen sich weiter so entwickeln, dann müssen wir Maßnahmen in den Blick nehmen, etwa, dass wir auch einmal für eine Woche alles dicht machen, dass von Freitag bis Sonntag die Woche drauf gar nichts mehr geht", sagte der baden-württembergische Innenminister dem Nachrichtenportal "ThePioneer" (Dienstag). Auf die Frage, ob die Schließung auch Schulen, Kitas und Geschäfte betreffen würde, sagte Strobl: "Alles heißt alles." Das bedeute auch Einschränkungen im Grenzverkehr. dpa/Sebastian Gollnow/dpabild Thomas Strobl (CDU), Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration von Baden-Württemberg.

Damit könne man das Infektionsgeschehen zum Stillstand bringen, argumentierte Strobl. Der Vorteil dieser "sehr, sehr harten" Lösung wäre die zeitliche Begrenzung. Der CDU-Politiker betonte aber auch, dann wären ein Weihnachtsgeschäft und eine gemeinsame Weihnachtszeit mit der Familie wieder möglich.

Corona-Fälle bei den UN: Treffen im New Yorker Hauptquartier abgesagt

05.10 Uhr: Mindestens fünf Corona-Infektionen legen das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York vorläufig lahm. Wegen der positiv auf das Virus getesteten Mitarbeiter eines Mitgliedsstaates seien für Dienstag alle persönlichen Treffen diverser Gremien auf dem Gelände am East River abgesagt worden. Das geht aus einem internen Brief des Präsidenten der UN-Vollversammlung, Volkan Bozkir, vom Montag hervor. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Sitzungen würden solange ausgesetzt, bis die Kontaktverfolgung abgeschlossen sei. Johannes Schmitt-Tegge/dpa Das Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York

Diplomatenkreisen zufolge handelt es sich um einen Ausbruch in der UN-Vertretung Nigers. Das afrikanische Land ist Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, in dem auch Deutschland sitzt. Die letzte Sitzung am Montag hatte das mächtigste UN-Gremium allerdings ohnehin planmäßig digital abgehalten. Erst am Dienstag sollte es wieder zu einer Präsenzveranstaltung zusammenkommen.

Fast zwei Drittel der Deutschen rechnen mit einem Lockdown

04.05 Uhr: Fast zwei Drittel der Deutschen rechnen damit, dass es wegen der dramatisch steigenden Corona-Infektionszahlen wieder zu Schließungen von Geschäften, Restaurants oder Schulen kommen wird. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 63 Prozent, dass sie einen solchen Lockdown erwarten. Nur 23 Prozent glauben nicht daran, 13 Prozent machten keine Angaben.

Unter einem Lockdown versteht man weitreichende Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Zur Bekämpfung der ersten Corona-Welle hatten Bund und Länder beschlossen, Schulen und Kitas zu schließen sowie Kultur- und Sporteinrichtungen für die Öffentlichkeit zu sperren. Die meisten Gaststätten, Läden und Dienstleister durften keine Kundschaft empfangen, Zusammenkünfte etwa in Kirchen oder Sportvereinen waren verboten. Ansammlungen von mehr als zwei Personen unterschiedlicher Haushalte waren über Wochen nicht zulässig.

Im Gegensatz zu den flächendeckenden Maßnahmen des Frühjahrs gibt es jetzt zur Eindämmung der zweiten Corona-Welle vor allem Gegenmaßnahmen in den sogenannten Hotspots, also Städten und Regionen mit hohen Infektionszahlen. Dazu gehören eine Ausweitung der Maskenpflicht, eine Begrenzung der Gästezahl bei privaten Feiern, Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und eine Sperrstunde für die Gastronomie.

Gewaltsame Proteste gegen neue Corona-Auflagen in Italien

03.46 Uhr: Tausende Italiener haben am Montagabend in mehreren Städten gegen die verschärften Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert. In Mailand randalierten Gegner der Maßnahmen in Straßenbahnen und zündeten Mülleimer an, wie das italienische Fernsehen berichtete. Die Polizei setzte Tränengas gegen eine Gruppe junger Demonstranten ein, welche die Beamten mit Flaschen und anderen Wurfgeschossen angriffen. Ähnliche Szenen spielten sich in Turin und Neapel ab. dpa/Claudio Furlan/LaPresse/AP/dpa Menschen gehen in Turin auf die Straße, um gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Verbreitung des Coronavirus zu protestieren. In ganz Italien müssen alle Restaurants und Bars um 18 Uhr für Gäste schließen. Auch Kinos, Theater, Fitnessstudios, Bäder, Skiresorts und Konzerthallen dürfen nicht mehr öffnen.

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte hatte am Sonntag nach einer erneuten Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen weitere Alltagsbeschränkungen angekündigt, darunter eine einmonatige Schließung von Kinos, Theatern und Fitnessstudios. Für Restaurants und Bars gilt seit Montag eine Sperrstunde ab 18.00 Uhr. 

Bereits am Wochenende war es zu teils gewaltsamen Protesten gegen die nächtlichen Ausgangssperren in mehreren italienischen Regionen gekommen. 

WHO-Chef warnt vor Überlastung von Intensivstationen in Europa

03.07 Uhr: Angesichts rapide steigender Zahlen von Infektionen mit dem Coronavirus hat der Chef der Weltgesundheitsorganisation vor einer Überlastung von Intensivstationen vor allem in Europa und Nordamerika gewarnt. "Viele Länder auf der Nordhalbkugel sehen derzeit einen besorgniserregenden Anstieg von Fällen und Einweisungen ins Krankenhaus", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einem Briefing in Genf am Montag. An einigen Orten füllten sich die Intensivstationen schnell. dpa/WHO/Christopher Black/WHO/Christopher Black/AP/dpa Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, warnt im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie vor Nachlässigkeit.

Seit Beginn der Pandemie sind weltweit mehr als 40 Millionen Infektionen nachgewiesen worden. Mehr als eine Million Menschen sind in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben.

Tedros äußerte Verständnis dafür, dass viele Menschen eine gewisse "Pandemie-Müdigkeit" fühlten. Die psychische und physische Belastung durch das Arbeiten von zu Hause aus sowie die Distanz zu Freunden und Familie sei hoch. Dennoch dürften die Menschen jetzt nicht aufgeben. Vor allem aber müssten die Gesundheitssysteme geschützt werden und die Menschen, die für sie arbeiteten. Der WHO-Chef rief die Menschen dazu auf, alle Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um Ansteckungen zu vermeiden. Nur so könnten auch weitere Lockdowns vermieden werden.

Innerhalb von vier Tagen: Slowakei will fast das ganze Volk auf Corona testen

Dienstag, 27. Oktober, 00.11 Uhr: An den beiden kommenden Wochenenden will die slowakische Regierung fast die gesamte Bevölkerung des Landes auf das Coronavirus testen. Der nationale Corona-Krisenstab habe den Plan abgesegnet, nachdem eine Pilotphase am vergangenen Wochenende erfolgreich verlaufen sei, teilte Regierungschef Igor Matovic am Montagabend mit. Der Gründer der populistisch-konservativen Wahlplattform Gewöhnliche Leute OLaNO hatte das Vorhaben erst vor einer Woche angekündigt. Vom vergangenen Freitag bis Sonntag waren zunächst vier besonders stark von der Pandemie betroffene Bezirken an der polnischen Grenze getestet worden. dpa/Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa „Auch die angekündigten Antigen-Schnelltests sind kein Allheilmittel“, sagte der Kassenarztchef Andreas Gassen.

In den beiden nächsten Phasen sollen binnen vier Tagen, jeweils samstags und sonntags, alle über zehn Jahre alten Einwohner im Rest des Landes einem Antigen-Schnelltest unterzogen werden. Dass die zunächst ebenfalls vorgesehenen Freitage gestrichen wurden, hängt offensichtlich mit einer Personalknappheit zusammen, vor der Gesundheitsexperten gewarnt hatten. An den beiden arbeitsfreien Tagen sei es leichter, genügend Helfer zu finden als am Freitag, erklärte Gesundheitsminister Marek Krajci vor Journalisten.

Noch am Sonntag hatte der für die Organisation verantwortliche Verteidigungsminister Jaroslav Nad nicht ausgeschlossen, dass die Tests von fast fünf Millionen Menschen wegen Personalmangels doch noch abgesagt werden müssten. Matovic erwartete, dass das Projekt beispielgebend für ganz Europa sein könnte. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel habe sich im Gespräch mit ihm sehr interessiert gezeigt, berichtete der Regierungschef.

Tschechien verhängt nächtliche Ausgangssperre

21.56 Uhr: Angesichts dramatisch steigender Corona-Infektionszahlen hat die Regierung in Tschechien eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Von Mittwoch an dürfen die Menschen zwischen 21.00 Uhr und 4.59 Uhr ihre Häuser nicht mehr verlassen, wie der demnächst aus dem Amt scheidende Gesundheitsminister Roman Prymula nach der Kabinettssitzung am Montagabend bekanntgab. Die bisherigen Maßnahmen hätten nur wenig Wirkung gezeigt, sagte der 56-Jährige. Seit Beginn der Pandemie wurden in Tschechien insgesamt 263.572 Corona-Infektionen und 2337 Todesfälle registriert. dpa

Eine weitere Maßnahme sieht vor, dass die noch geöffneten Geschäfte wie Supermärkte sonntags schließen müssen. Bereits seit anderthalb Wochen sind die Menschen aufgerufen, möglichst zu Hause zu bleiben. Es gibt aber zahlreiche Ausnahmen von den Ausgangsbeschränkungen wie den Weg zur Arbeit, Sport und Einkaufen. In Tschechien gilt seit Anfang Oktober der Notstand. Er ermöglicht es der Regierung, die Bürgerrechte einzuschränken.

Tschechien mit seinen knapp 10,7 Millionen Einwohnern ist aktuell besonders stark von der Corona-Pandemie betroffen. Innerhalb von 14 Tagen steckten sich nach Angaben der EU-Gesundheitsagentur ECDC 1284,4 Menschen je 100.000 Einwohner an. Das war der höchste Wert unter allen EU-Mitgliedstaaten. Im gleichen Zeitraum starben 10,2 Menschen je 100.000 Einwohner (Belgien: 4,9; Deutschland: 0,5).

Wieder mehr als 11.000 Neuinfektionen – mittlerweile mehr als 111.000 aktive Fälle

20.34 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 443.030 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das geht aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervor. Insgesamt meldeten die Bundesländer 11.127 Neuinfektionen. Sachsen und Sachsen-Anhalt meldeten am Wochenende keine Zahlen, sondern am Montag für mehrere Tage. Die höchsten Anstieg verzeichneten Nordrhein-Westfalen (2757 Neuinfektionen) und Bayern (1503).

Seit Beginn der Pandemie sind 10.031 Menschen mit einer Coronavirus-Erkrankung gestorben. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind 321.600 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 111.399 (Vortag: 104.771). Der R-Wert fiel leicht von 1,45 auf 1,37. Die Zahl der Covid-Patienten, die Intensivbetten belegen, stieg auf 1372 (+76 im Vergleich zum Vortag). 623 davon werden invasiv beatmet

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 70.892 (+1312), 1977 Todesfälle (+5)
  • Bayern: 91.697 (+1503), 2744 Todesfälle (+4)
  • Berlin: 27.023 (+930), 251 Todesfälle (+1)
  • Brandenburg: 6877 (+105), 191 Todesfälle (+1)
  • Bremen: 4493 (+84), 66 Todesfälle (+2)
  • Hamburg: 11.852 (+339), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 32.852 (+625), 611 Todesfälle (+2)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 2211 (+39), 22 Todesfälle (+1)
  • Niedersachsen: 30.954 (+495), 732 Todesfälle (+1)
  • Nordrhein-Westfalen: 110.511 (+2757), 2024 Todesfälle (+7)
  • Rheinland-Pfalz: 17.077 (+541), 268 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 5725 (+157), 180 Todesfälle (+1)
  • Sachsen: 13.839 (+1444), 279 Todesfälle (+7)
  • Sachsen-Anhalt: 4223 (+460), 75 Todesfälle (+2)
  • Schleswig-Holstein: 66941 (+164), 167 Todesfälle (+3)
  • Thüringen: 5863 (+61), 203 Todesfälle (+1)

Gesamt (Stand 26.10., 20.30 Uhr): 443.030 (10.031 Todesfälle)

Vortag (Stand 25.10., 20.30 Uhr): 431.903 (9993 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 321.600 (Vortag: Rund 317.100)

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 111.399 (Vortag: 104.771)

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 25.10.): 1,37 (Vortag: 1,45 )

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1372 (+76)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 623 (+45)

Steigende Corona-Zahlen: Merkel plant "Lockdown light"

17.13 Uhr: Wegen steigender Corona-Zahlen plant Bundeskanzlerin Angela Merkel offenbar einen "Lockdown light". Das berichtet die "Bild".

Laut der Zeitung würde dies Folgendes bedeuten:

  • Schulen und Kitas bleiben geöffnet, außer in Kreisen mit "katastrophal hohen Infektionszahlen"
  • Geschäfte bleiben mit Einschränkungen geöffnet
  • Restaurants und Bars müssen jedoch schließen, Veranstaltungen sollen verboten werden

Wie die Zeitung weiter berichtet, könnte sich die Kanzlerin bereits am Mittwoch mit den Länderchefs auf ein entsprechendes Modell einigen. Das Krisentreffen war zuvor von Freitag auf Mittwoch vorverlegt worden. Merkel hatte immer wieder vor einer Eskalation der Corona-Pandemie gewarnt und gesagt, dass die aktuellen Maßnahmen ihr nicht hart genug seien.

Corona-Hotspot Baesweiler reißt die 500er-Marke

16.44 Uhr: Im Coronavirus-Hotspot Baesweiler bei Aachen in Nordrhein-Westfalen ist die wichtige Kennziffer für Neuinfektionen weiter gestiegen. Am Montag meldete die Städteregion Aachen einen Wert von 554 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche für Baesweiler. Am Freitag lag die Kennziffer für Baesweiler noch bei 328. In der Stadt mit rund 27 000 Einwohnern gilt ein strenger Maßnahmenkatalog. Die muslimischen Gemeinden dort setzen das Freitagsgebet bis zum 31. Oktober aus. Der freiwillige Verzicht auf die Gebete sei sehr hilfreich, erklärte die Städteregion.

Ein Sprecher der Städteregion wies darauf hin, dass die Infektionskennziffer von 554 in Baesweiler eine rechnerische Größe sei. Derzeit gebe es dort 144 aktive Corona-Infektionen. Die gesamte Städteregion, zu der neben Aachen neun weitere Kommunen gehören, hatte am Montag einen Wert von 199 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche angegeben.

Merkel-Gipfel mit den Länderchefs zur Corona-Lage wird vorverlegt

14.14 Uhr: Die Schaltkonferenz zwischen Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder wird von Freitag auf Mittwoch vorverlegt. Das teilte die Bundesregierung in einer Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Situation mit. Die Videokonferenz ist für 13 Uhr angesetzt.

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Mehr als 18.000 Corona-Neuinfektionen in Belgien an einem Tag

12.41 Uhr: Das von der Corona-Pandemie schwer betroffene Belgien meldet einen neuen Höchststand an Neuinfektionen. Für Dienstag voriger Woche (20. Oktober) belaufe sich die Zahl nach neuen Berechnungen auf 18.217, sagte der Sprecher des Krisenzentrums, Yves van Laethem, am Montag vor der Presse in Brüssel. Der Wert für den 20. Oktober war am Wochenende zunächst mit 15.432 angegeben worden.

Zum Vergleich: In Deutschland, das mehr als siebenmal so viele Einwohner wie Belgien hat, hatte das Robert Koch-Institut den bisher höchsten Tageswert am Samstag mit 14.714 gemeldet, worin Nachmeldungen enthalten sein könnten. Für Belgien bezifferte das staatliche Gesundheitsinstitut Sciensano die Zahl der durchschnittlichen Neuinfektionen pro Tag für den Zeitraum vom 16. bis 22. Oktober auf 12 491, ein Anstieg um 44 Prozent zur Vorwoche. Die 14-Tage-Inzidenz erreichte 1288,7 Fälle pro 100.000 Einwohner, das ist eine Zunahme um 220 Prozent im Vergleich zu den beiden Wochen davor.

Bisher sind in dem 11,5 Millionen-Einwohner-Land 10.810 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben. In Deutschland waren es bis Montag 10.056. Nach Angaben der amerikanischen Johns-Hopkins-Universität hat Belgien mit 94 Corona-Toten pro 100.000 Einwohner eine der höchsten Todesraten weltweit. Insgesamt gab es in Belgien seit Beginn der Pandemie 321.031 Infektionen mit dem Coronavirus, die meisten davon in den Provinzen Lüttich (Liège), Brüssel und Hennegau (Hainaut).

Im Kampf gegen die Pandemie traten am Montag in der Region Brüssel abermalige Verschärfungen der Regeln in Kraft. So gilt dort nun überall Maskenpflicht, die nächtliche Ausgangssperre beginnt bereits um 22.00 Uhr statt um Mitternacht. Die flämische Regionalregierung wollte am Dienstagabend über Maßnahmen beraten. Der Ministerpräsident Walloniens, Elio Di Rupo, schloss am Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga "zusätzliche Maßnahmen" nicht aus.

Teil-Lockdown beschlossen: Landrat macht Rottal-Inn weitestgehend dicht

11.16 Uhr: Das Landratsamt des Landkreises Rottal-Inn hat am Montag einen faktischen Lockdown für den Kreis beschlossen. Das bedeutet, dass alle Schulen und die gastronomischen Betriebe schließen müssen und Bürger das Haus nur noch aus triftigen Gründen verlassen dürfen. Das berichtet der "Bayerische Rundfunk". Die Allgemeinverfügung und damit die genauen Regelungen für den Lockdown würden derzeit noch erstellt. Die Verfügung soll ab Dienstag, 0 Uhr, für zehn Tage gelten. Rottal-Inn weist mit einem 7-Tage-Inzidenz-Wert von 260,1 den derzeit bundesweit höchsten Wert auf.

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Merkel-Warnung im CDU-Präsidium: "Die Lage ist bedrohlich"

10.14 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach Informationen der "Bild"-Zeitung in einer Sitzung des CDU-Präsidiums eine ernste Warnung geäußert. "Jetzt zählt jeder Tag" soll die Kanzlerin gegenüber den anwesenden Politikern gesagt haben. Auch sei angesichts der stark steigenden Infektionszahlen der Satz gefallen: "Die Lage ist bedrohlich." dpa/Markus Schreiber/AP-Pool/dpa Angela Merkel bei einer Kabinettssitzung unter der Woche.

Auch Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) äußerte sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur in den CDU-Gremien sehr skeptisch, was das Infektionsgeschehen angeht . Er hätte auch aus seiner Praxis als Intensivmediziner erzählt. Die Zahlen stiegen zu schnell, machte er nach Angaben aus Teilnehmerkreisen deutlich.

"Wäre die Ultima Ratio": Österreichs Kanzler Kurz stellt zweiten Lockdown in den Raum

09.59 Uhr: Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat einen zweiten Lockdown in den Raum gestellt. Sollte es nicht gelingen, den aktuell starken Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen zu stoppen, dann wäre das die Ultima Ratio, sagte Kurz am Montag in Wien. Kriterium dafür sei die Lage in den Kliniken. "Kein Land der Welt wird es zulassen, dass die Intensivmedizin überfordert wird," so Kurz. In Österreich ist der drohende Zusammenbruch des Gesundheitssystems gesetzliche Voraussetzung für einen Lockdown. Olivier Hoslet/EPA Pool/AP/dpa

Jüngst hatte sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) noch sehr zuversichtlich gezeigt, dass die bisher eingeleiteten Maßnahmen ausreichen würden, die Entwicklung unter Kontrolle zu bringen. Dazu zählt seit Sonntag eine Obergrenze von sechs Personen bei privaten Feiern in Innenräumen und von zwölf Menschen im Freien. Zuletzt waren in Österreich praktisch täglich Rekordwerte bei den Neuinfektionen verzeichnet worden. Die Entwicklung ist aktuell deutlich schlechter als in Deutschland.

Vor Bundestagswoche: Kubicki warnt AfD vor Maskenpflicht-Verstoß

08.49 Uhr: Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) hat die AfD davor gewarnt, gegen die im Bundestag geltende Maskenpflicht zu verstoßen. "Die Abgeordneten der AfD können es gerne darauf ankommen lassen", sagte Kubicki dem "Handelsblatt". "Im Zweifel drohen ihnen allerdings Ordnungsruf, Ordnungsgeld in Höhe von 1000 Euro oder gar der Sitzungsausschluss bei hartnäckiger Weigerung, eine Maske zu tragen." Bereits am Montag tagen zahlreiche Bundestagsausschüsse in Berlin, von Mittwoch bis Freitag kommt das Plenum zusammen.

Seit dem 6. Oktober gilt eine Allgemeinverfügung von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble: In allen Gebäuden des Bundestags, auch im Plenarsaal, muss demnach ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Abgeordnete können diesen aber abnehmen, wenn sie – im Plenarsaal und in Sitzungsräumen – Platz genommen haben oder am Rednerpult stehen. Die Vorschrift betrifft die Mitarbeiter der Bundestagsverwaltung ebenso wie Fraktionsmitarbeiter und Abgeordnete.

Eine Aufforderung von 19 Abgeordneten und neun Mitarbeitern der AfD an Schäuble, eine dahingehende Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung zu unterschreiben, wies das Justiziariat des Bundestags zurück. Schäubles Allgemeinverfügung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sei formell und materiell rechtmäßig, teilte die Bundestagsverwaltung am Freitag auf Anfrage mit.

Fünf Tage früher in die Weihnachtsferien: Niedersachsen prüft Vorquarantäne für Schulkinder

06.20 Uhr: Die niedersächsische Landesregierung prüft, ob es sinnvoll sein könnte, Schulkinder bereits zwei Tage vor dem Beginn der eigentlichen Weihnachtsferien in die Ferien zu schicken. Dadurch soll eingedämmt werden, dass die Kinder ihre älteren Verwandten um die Weihnachtstage herum anstecken. Das berichtet die Zeitung "Die Welt". Mit der Schließung der Schulen würden die Kinder fünf Tage früher als ursprünglich vorgesehen in die Ferien gehen und damit sechs Tage vor Heiligabend. Der letzte Schultag wäre dann Freitag, der 18. Dezember, eigentlich beginnen die Ferien am Mittwoch, 23. Dezember. dpa/Sebastian Gollnow/dpabild Passanten tragen Mund-Nasenschutz, während sie durch die Innenstadt gehen.

Die beiden Schultage, die dann entfallen, sollen allerdings nicht ausfallen, die Schüler sollen stattdessen von zuhause aus lernen. Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) sagte der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ zur der möglichen Vorquarantäne: „Wenn das als präventive Quarantäne ausreicht, werden wir das umsetzen." Zuvor hätte der Koalitionspartner CDU die sogenannte Vorquarantäne vorgeschlagen. Laut Tonne werde der Vorschlag bereits geprüft.

Frankreich: Erstmals mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen

22.12 Uhr: In Frankreich sind binnen 24 Stunden erstmals mehr als 50.000 neue Corona-Infektionen registriert worden. Die Gesundheitsbehörde meldete am Sonntagabend 52.010 neu erfasste Ansteckungen. Damit gab es erneut einen Spitzenwert innerhalb eines Tages seit Beginn der großflächigen Corona-Testungen in Frankreich.

Die Corona-Lage verschlechtert sich in dem Land mit 67 Millionen Einwohnern seit Wochen dramatisch. Die Behörden meldeten allein in der vergangenen Woche mehrmals neue Rekorde bei den Neuinfektionen. Am Freitagabend war die Marke von einer Million gemeldeter Fälle seit Beginn der Pandemie überschritten worden. Mehr als 34.700 Menschen im Land sind bereits im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Rund 17 Prozent der Corona-Tests sind nach Angaben von Sonntag positiv.

Seit Samstag gilt in Frankreich die nächtliche Ausgangssperre für rund zwei Drittel der Einwohnerinnen und Einwohner des Landes, also rund 46 Millionen Menschen. Die Ausgangssperre gilt in 54 Départements und dem französischen Überseegebiet Französisch-Polynesien. In den Nachtstunden dürfen die Menschen nur mit einem triftigen Grund vor die Tür.

Stand Sonntag: 9469 Coronavirus-Neuinfektionen in Deutschland

20.49 Uhr: In Deutschland haben sich bislang 431.903 Menschen mit dem Coronavirus infiziert, wie aus den Daten der Landesgesundheits- und Sozialministerien hervorgeht. Zwei Bundesländer meldeten am Samstag jedoch keine neuen Zahlen, also dürfte die tatsächliche Zahl der Neuinfektionen höher liegen. Insgesamt meldeten 14 Bundesländer 9469 Neuinfektionen – am Samstag wurden in allen 16 Bundesländern 12.622 neue Fälle gezählt. Besonders drastisch stiegen die Fallzahlen erneut in NRW (+3141) und Bayern (+1581).

Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.

  • Baden-Württemberg: 69.580 (+1118), 1972 Todesfälle (+2)
  • Bayern: 90.194 (+1581), 2740 Todesfälle (+1)
  • Berlin: 26.093 (+304), 250 Todesfälle (+1)
  • Brandenburg: 6772 (+157), 190 Todesfälle (+3)
  • Bremen: 4409 (+63), 64 Todesfälle (+0)
  • Hamburg: 11.513 (+168), 241 Todesfälle (+0)
  • Hessen: 32.227 (+1099), 609 Todesfälle (+2)
  • Mecklenburg-Vorpommern: 2176 (+33), 21 Todesfälle (+0)
  • Niedersachsen: 30.459 (+836), 731 Todesfälle (+3)
  • Nordrhein-Westfalen: 107.754 (+3141), 2017 Todesfälle (+9)
  • Rheinland-Pfalz: 16.536 (+431), 268 Todesfälle (+0)
  • Saarland: 5568 (+131), 179 Todesfälle (+1)
  • Sachsen*: 12.395 (+0), 272 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
  • Sachsen-Anhalt*: 3763 (+0), 73 Todesfälle (+0) (*keine neuen Zahlen gemeldet)
  • Schleswig-Holstein: 6662 (+142), 164 Todesfälle (+0)
  • Thüringen: 5802 (+265), 202 Todesfälle (+0)

Gesamt (Stand 25.10., 20.30 Uhr): 431.903 (9993 Todesfälle)

Vortag (Stand 24.10., 20.30 Uhr): 422.444 (9971 Todesfälle)

Quelle zu Infizierten- und Todeszahlen: Landesgesundheits- und Sozialministerien.

Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei rund 317.100

Die Zahl der aktiven Fälle liegt damit bei: 104.771 (Vortag: 98.373 )

Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (Stand 25.10.): 1,45 (Vortag: 1,36 )

Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 1296 (+93)

Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 578 (+45)

Seit Beginn der Pandemie sind 9.993 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Erkrankung gestorben. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) sind 317.100 Menschen inzwischen wieder genesen. Somit liegt die Zahl der aktiven Fälle bei 104.771 (Vortag: 98.373). Der R-Wert stieg am Samstag erneut, von 1,36 auf 1,45. Auch die Zahl der Covid-Patienten, die intensiv behandelt werden müssen, ist erneut gestiegen. Aktuell liegt sie bei 1296 (+93 im Vergleich zum Vortag). 578 davon werden invasiv beatmet.

Merkel frustriert in interner Schalte: „So kann es nicht weitergehen“

19.20 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) soll sich in einer internen Schaltkonferenz mit den CDU-Fraktionschefs am Sonntagabend frustriert und besorgt gezeigt haben. „Es stehen uns sehr, sehr schwere Monate bevor“, zitiert die „Bild“-Zeitung aus dem vertraulichen Gespräch.

Im Hinblick auf die nächste Konferenz mit den Ministerpräsidenten der 16 Bundesländer am kommenden Freitag habe die Kanzlerin „kein gutes Gefühl. So kann es nicht weitergehen.“ Das Coronavirus sei eine „Heimsuchung“ und ein „Unheil“, das sich niemand habe vorstellen können.

Bei der Ursache für den raschen Anstieg der Neuinfektionen habe Merkel laut „Bild“ eine Haupt-Ursache ausgemacht: „Es ist passiert durch die Urlaubsreisen.“ Davor habe sie gewarnt. Am Wochenende hatte Merkel die Bevölkerung erneut dazu aufgerufen, auf Reisen und Kontakte zu verzichten. „Das Gebot der Stunde heißt für uns alle: Kontakte reduzieren. Viel weniger Menschen treffen“, sagte sie in ihrem am Samstag veröffentlichten Videopodcast.

18.18 Uhr: Nach Angaben einer Polizeisprecherin ist eine weitere Demonstration, mit der in Berlin gegen die Corona-Politik protestiert werden sollte, kurzfristig abgesagt worden. Der Veranstalter habe die Demonstration am Großen Stern gegen 17.00 Uhr telefonisch abgesagt, sagte die Sprecherin am Sonntagabend.

Ursprünglich waren zu der Kundgebung rund 10.000 Teilnehmer angemeldet worden. Die Veranstalter waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Mittags hatten bereits Demonstranten am Alexanderplatz und auf der Karl-Marx-Allee gegen die politischen Entscheidungen in der Pandemie protestiert.

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