Mikrobiom im Gleichgewicht – Darmgesundheit im Gleichgewicht?

Mikrobiom und Darmgesundheit sind eng verknüpft. Da Antibiotika-bedingte Diarrhoen mit einer Dysbiose einhergehen, ist es bei AAD wichtig, diese sinnvoll zu behandeln. Bewährt: S. boulardii

Die Forschung rund um das menschliche Mikrobiom hat in den letzten zwei Dekaden einen enormen Aufschwung erfahren1. Etwa die Hälfte der Studien beschäftigte sich dabei mit dem intestinalen Mikrobiom1. Dieses beherbergt den Großteil der uns besiedelnden Mikroben. Deren Zusammensetzung ist hoch individuell, sodass eine eindeutige Aussage über ein gesundes, „eubiotisches“ Mikrobiom nicht getroffen werden kann. Eine hohe Diversität wird jedoch als ein positiver und für die Gesundheit günstiger Faktor gewertet.2 Unbestritten ist auch, dass ein Ungleichgewicht oder eine Dysbiose sich negativ auf die Gesundheit auswirken kann. Verschiedene gastrointestinale Störungen sind mit einer Veränderung des intestinalen Mikrobioms assoziiert. Auch Medikamente wie z.B. eine Antibiotikatherapie können einen langfristigen Einfluss auf das (individuelle) Mikrobiom haben. So kann es nach einer Antibiose 3-6 Monate dauern, bis sich die ursprüngliche Zusammensetzung des Mikrobioms wieder eingestellt hat.3 Einige Bewohner sind auch nach einem halben Jahr noch nicht wieder im Spektrum des intestinalen Mikrobioms zu finden.3

Antibiotika-assoziierte Diarrhoe 

Eine gesundheitliche Belastung stellt eine solche Dysbiose insbesondere dar, wenn sie eine Diarrhoe zur Folge hat. Die Bakterien des Mikrobioms sind über die Produktion kurzkettiger Fettsäuren (short chain fatty acids – SCFA) maßgeblich an der Regulation des Wasserhaushaltes beteiligt. SCFA werden gemeinsam mit Natrium von der Darmschleimhaut aufgenommen, wodurch dem Darm osmotisch bedingt auch Wasser entzogen wird. Sind durch die Antibiotika-bedingte Dysbiose weniger kurzkettige Fettsäuren-produzierende Bakterien vorhanden, wird dieser Vorgang gestört und Durchfall kann auftreten. 

S. boulardii: Wirksamkeit und Wirkmechanismen 

Bei Antibiotika-bedingten Durchfällen ist es daher wichtig, das Mikrobiom zu stabilisieren. Saccharomyces boulardii ist hierzu in der Lage. So zeigte eine Studie zum Einfluss von Antibiotika und S. boulardii auf das intestinale Mikrobiom4: Durch die Einnahme von S. boulardii parallel zur Antibiose wird die Gesamtmasse des Mikrobioms stabilisiert und die Regeneration der Darmflora unterstützt. Auch die Zusammensetzung des Mikrobioms verändert sich während der Antibiose deutlich weniger, wird zusätzlich zum Antibiotikum S. boulardii eingenommen.4 

Möglich wird dies durch die Zellwandbestandteile der Arzneihefe wie Glucane, Mannoproteine und Chitin: diese können von den Bakterien des intestinalen Mikrobioms verstoffwechselt werden, wodurch das Wachstum der Bakterien gefördert wird. Dadurch wird auch die Produktion der SCFA angeregt. Erreichen diese wieder ein physiologisches Niveau, kann sich die Osmoregulation normalisieren und das Symptom Durchfall wird gelindert. 

Die Einnahme von S. boulardii kann unkompliziert parallel zur Antibiose erfolgen – als Hefe ist sie resistent gegen Antibiotika. So kann z.B. Perenterol® forte bei Antibiotika-bedingten Durchfällen 1-2 täglich eingenommen werden. 

Hier finden Sie weitere Information zur Anwendung von Perenterol®

 

Quellen:
1 Braitmaier H. Mikrobiom: Menschliche Gesundheit eng mit Mikrobiom-WG vernetzt. Gesundheitsindustrie Baden-Württemberg 2019;  https://www.gesundheitsindustrie-bw.de/fachbeitrag/dossier/mikrobiom-menschliche-gesundheit-eng-mit-seiner-mikroben-wg-vernetzt [abgerufen am 17.12.2021] 
2 Hahne d. Mikrobiom und intestinale Gesundheit: Eine hohe Diversität von Darmbakterien ist günstig. Dtsch Arztebl 2017; 114(5): A-222 / B-200 / C-200 
3 Palleja, A., Mikkelsen, K.H., Forslund, S.K. et al. Recovery of gut microbiota of healthy adults following antibiotic exposure. Nat Microbiol 3, 1255–1265 (2018). https://doi.org/10.1038/s41564-018-0257-9 
4 Swidsinski A, Loening-Baucke V, Schulz S, Manowsky J, Verstraelen H, Swidsinski S. Functional anatomy of the colonic bioreactor: Impact of antibiotics and Saccharomyces boulardii on bacterial composition in human fecal cylinders. Syst Appl Microbiol. 2016;39(1):67-75. 
 

Pflichttext
Perenterol® forte 250 mg Kapseln. Wirkstoff: Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926 (Synonym: Saccharomyces boulardii). Zus.: 1 Hartkapsel enth.: 250 mg Trockenhefe aus Saccharomyces cerevisiae HANSEN CBS 5926, min. 1,8×1010 lebensfäh. Zellen/g Lyophilisat. Sonst. Bestandt.: Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Gelatine, Natriumdodecylsulfat, Farbstoff: Titandioxid (E171). Anwend.: Zur Behandlung der Beschwerden bei akuten Durchfallerkrankungen. Zur Vorbeugung und Behandlung der Beschwerden von Reisedurchfällen sowie Durchfällen unter Sondenernährung. Zur begleitenden Behandlung (als Adjuvans) bei länger bestehenden Formen der Akne. Gegenanz.: Bek. Überempfindl. gg. Inhaltsst., Hefeallergie, insb. gg. Saccharomyces boulardii; Pat. m. ZVK; schwerkranke od. immunsuppr. Patienten aufgr. d. Fungämierisikos. Säuglinge und Kleinkinder unter 2 J. sind in jedem Fall v. einer Selbstmedikation auszuschließen u. nur nach Rückspr. mit d. Arzt zu behandeln. Schwangerschaft u. Stillzeit: Keine Anwendung. Nebenw.: Sehr selten: Fungämie b. Pat. mit ZVK u. b. schwerkrank. od. immunsuppr. Pat. Häufigkeit nicht bekannt: Überempfindl.reakt. in Form v. Juckreiz, Urtikaria, lokal. od. generalisier. Exanthem, Quincke-Ödem, Atemnot u. anaphylaktischem Schock, Sepsis, Blähungen, Verstopfung. Weit. Angaben s. Gebrauchs- u. Fachinformation. Stand: Januar 2021. MEDICE Arzneimittel, Iserlohn. www.perenterol.de

 

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