Alle Neuigkeiten zur Corona-Pandemie: Deutsche Intensivmediziner appellieren an die Politik, schnellstmöglich bundeseinheitliche Lockdown-Regeln im Infektionsschutzgesetz zu beschließen. Die Zahl der Intensivspatienten steigt immer weiter. Am Montag treten schärfere Regeln in Kraft. Alle aktuellen Corona-News finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.
News zu Corona in Deutschland vom 19. April
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11.437 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
05.24 Uhr: Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 11.437 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 92 neue Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI von Montagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.25 Uhr wiedergeben. Nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Am Montag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 13.245 Neuinfektionen und 99 neue Todesfälle verzeichnet.
Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 165,3. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 162,3 angegeben.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.153.699 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2 787 200 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 80 006.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag nach dem RKI-Lagebericht von Sonntagabend bei 1,16 (Vortag: 1,22). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 116 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Steigende Corona-Infektionszahlen: Schärfere Regeln ab heute in Kraft
05.05 Uhr: In einigen Bundesländern gelten ab heute (Montag) deutlich strengere Regeln: In Brandenburg soll eine Ausgangsbeschränkung zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr für Regionen gelten, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz drei Tage lang über 100 liegt. Ab 200 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche sollen in Landkreisen und kreisfreien Städten alle Schulen geschlossen werden. Auch die Kitas sollen in den Regionen mit 200er-Inzidenz schließen. Foto: Daniel Ernst/ stock.adobe.com In Coburg gilt wieder: Ausgangssperre!
Mecklenburg-Vorpommern ist seit Mitternacht in einem Lockdown. Schulen, Kitas, Museen, Bibliotheken und die meisten Geschäfte dürfen nicht öffnen. Friseure, Baumärkte, Blumen- und Buchläden können hingegen geöffnet bleiben, ebenso der Lebensmittelhandel, Banken, Drogerien und Apotheken. Private Treffen dürfen nur noch mit einer Person außerhalb des eigenen Hausstands stattfinden. Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper aus anderen Bundesländern dürfen nicht nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Touristische Ausflüge in den Nordosten waren zuvor schon verboten.
Auch für Corona-Hotspots in Baden-Württemberg gelten von Montag an einheitlich schärfere Regeln. Wo die Zahl der Neuinfektionen an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt, treten schärfere Kontaktregeln in Kraft, außerdem gibt es nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Museen, Galerien und Zoos wie auch Wettannahmestellen müssen schließen, für den Friseurbesuch ist ein negativer Schnelltest erforderlich. Abholangebote im Einzelhandel nach dem Prinzip Click & Collect bleiben hingegen erlaubt.
Industrie kritisiert Infektionsschutzgesetz
Montag, 19. April 2021, 04.52 Uhr: Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die geplanten Novelle des Infektionsschutzgesetzes scharf kritisiert. "Der Entwurf für das vierte Infektionsschutzgesetz zeigt leider, wie wenig Bund und Länder seit einem Jahr in einer wirklich evidenzbasierten Corona-Bekämpfung vorangekommen sind", sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm der Deutschen Presse-Agentur. "Das Risiko eines regulativen Flickenteppichs bleibt bestehen – und damit die Planungsunsicherheit für Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger." dpa/Hendrik Schmidt/dpabild Der Aufsichtsratsvorsitzende von Thyssenkrupp, Siegfried Russwurm, hat Sonderzahlungen an die Vorstände gegen Kritik verteidigt.
Mit Blick auf die zunehmende Verfügbarkeit von Impfstoffen sollte die Bundesregierung das Impfgeschehen weiter entbürokratisieren und beschleunigen, so Russwurm. Er forderte die Abkehr "von einer allzu feingliedrigen Impfpriorisierung", sobald alle schutzbedürftigen Gruppen ein Impfangebot erhalten haben. "Dann werden alle Impfwilligen schneller eine Impfung erhalten können." Steigende Impfzahlen erforderten aus Sicht der Industrie schon jetzt, einen Fahrplan zur Befreiung geimpfter Personen von Corona-Einschränkungen zu erarbeiten und in das Pandemiekonzept aufzunehmen.
Wilde Mediziner-Party mit 30 Personen sorgt für Entsetzen in Köln
21.22 Uhr: Eine illegale Party in einer Kleingartensiedlung in der Nacht von Samstag auf Sonntag hat in Köln für Entsetzen gesorgt. Nach übereinstimmenden Berichten des „Kölner Stadtanzeigers“, „T-Online“ und der „Bild“-Zeitung sollen die 30 Personen im Stadtteil Westhoven gefeiert haben.
Das Kölner Ordnungsamt sei auf die laute Musik aufmerksam gemacht worden und habe anschließend die Polizei hinzugerufen, hieß es. Einige der jungen Feiernden sollen sich rechtfertigt haben, dass sie bereits geimpfte Mediziner seien, die eine überstandene Examensprüfung feiern wollten. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung seien die Behördenmitarbeiter auf halbnackte, teilweise aufeinander liegende Feiernde in stickigen Räumen gestoßen. Nun blüht ihnen ein Bußgeld von 250 Euro pro Kopf, eine zusätzliche Geldstrafe wegen Verstoßes gegen die Ausgangssperre werde noch geprüft. Außerdem seien Drogen gefunden worden. Oliver Berg/dpa/Symbolbild Der Dom und die Hohenzollernbrücke werden abends angestrahlt.
„In unserer jetzigen Situation in der Pandemie eine Party mit vielen Menschen zu feiern ist unverantwortlich“, sagte Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) am Sonntag. „Besonders, weil die Feiernden, bei denen es sich angeblich um angehende Mediziner*innen gehandelt hat, es hätten besser wissen müssen.“ Insgesamt sei aber „auf die Menschen in Köln Verlass“, betonte Reker. Das mache sie stolz.
Knapp weniger Corona-Neuinfektionen als in der Vorwoche – R-Wert verharrt auf hohem Niveau
19.37 Uhr: Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle ist im Vergleich zum letzten Sonntag leicht zurückgegangen. Die Gesundheitsämter der Bundesländer haben am Sonntag binnen 24 Stunden 16.582 Corona-Neuinfektionen gemeldet, wie eine Auswertung von FOCUS Online zeigt. Gerade am Sonntag sind Meldeverzögerungen allerdings üblich, was die Datenlage verzerrt. Verdächtig viele Bundesländer meldeten keine neuen Todesfälle, in Berlin gibt es nach offiziellen Angaben sogar einen Corona-Toten weniger als noch am Samstag. Die Gründe dafür sind unklar.
Damit meldeten die Länder etwa 300 Neuinfektionen weniger als am Sonntag der vergangenen Woche. Die Zahl der Todesfälle ist mit 62 im Vergleich zur Vorwoche sogar recht deutlich zurückgegangen: Am letzten Sonntag wiesen die Bundesländer noch 86 Todesfälle aus. Seit Beginn der Pandemie sind somit bundesweit 79.979 Menschen an oder mit dem Coronavirus verstorben.
Die Zahl der Intensivpatienten steigt weiter kräftig an. Laut Daten des DIVI-Intensivregisters wurden 4842 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt – ein Plus von 56 Patienten. Auch die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten, die künstlich beatmet werden mussten, ist um 31 Patienten angestiegen. Der 7-Tage-R-Wert ist derzeit auf hohem Niveau stabil: Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts lag er am Sonntag bei 1,24 (Vortag 1,22). Das entspricht dem höchsten Wert seit letztem Oktober.
Zahl bestätigter Coronavirus-Fälle in Deutschland steigt auf 3.147.669 Fälle, 79.979 Todesfälle
Sie finden hier die aktuell gemeldeten Zahlen der Gesundheitsministerien der Länder.
- Baden-Württemberg 407.652 (+1411), 9063 Todesfälle (+12)
- Bayern 554.210 (+3388), 13.725 Todesfälle (+11)
- Berlin 159.257 (+401), 3150 Todesfälle (-1)
- Brandenburg 96.609 (+460), 3449 Todesfälle (+6)
- Bremen 23.522 (+109), 436 Todesfälle (+0)
- Hamburg 68.251 (+297), 1431 Todesfälle (+2)
- Hessen 243.597 (+1536), 6603 Todesfälle (+7)
- Mecklenburg-Vorpommern 36.354 (+312), 927 Todesfälle (+0)
- Niedersachsen 221.596 (+1500), 5123 Todesfälle (+3)
- Nordrhein-Westfalen 679.121 (+4436), 14.869 Todesfälle (+14)
- Rheinland-Pfalz 130.080 (+692), 3450 Todesfälle (+3)
- Saarland 34.851 (+47), 957 Todesfälle (+1)
- Sachsen 246.088 (+891), 8730 Todesfälle (+11)
- Sachsen-Anhalt 83.535 (+462), 2942 Todesfälle (+3)
- Schleswig-Holstein 55.265 (+138), 1479 Todesfälle (+0)
- Thüringen 107.681 (+624), 3642 Todesfälle (+0)
Gesamtstand (18.04.2021, 19.30 Uhr): 3.147.669 Fälle (+16.582), 79.979 Todesfälle (+62)
Vortag (17.04.2021, 19.15 Uhr): 3.131.087 Fälle (+20.577), 79.917 Todesfälle (+158)
Die Zahl der Genesenen liegt laut Robert-Koch-Institut in Deutschland bei ca. 2.752.000 (+15.900). Die Zahl der aktiven Fälle liegt somit bei etwa 315.690.
Aktuell vom RKI gemeldete Reproduktionszahl (7-Tage-R-Wert): 1,24 (Vortag: 1,22)
Zahl der Intensivbetten laut DIVI-Intensivregister, die von Covid-19-Patienten belegt werden: 4842 (+56)
Zahl der aktuell invasiv beatmeten Covid-19-Patienten: 2723 (+31)
Anzahl Geimpfter (und Impfquote) laut RKI (Stand 17.04): 15.906.352 (+490.074) Menschen haben bereits eine Erstimpfung erhalten (19,1 Prozent) und 5.452.990 Menschen (+69.893) eine Zweitimpfung (6,5 Prozent).
Lauterbach fordert "strengen Lockdown" bis Ende Mai
16.42 Uhr: Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält mit einem "letztem strengen Lockdown" bis Ende Mai ein starkes Senken der Fallzahlen der Corona-Infektionen und der Sterblichkeit für erreichbar. Erfahrungen aus Israel zeigten, dass dies erreicht werde, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung die Erstimpfung habe, schrieb Lauterbach am Sonntag auf Twitter zu entsprechenden israelischen Statistiken. Es fehlten also nur noch sechs Wochen.
Lauterbach erklärte, mit einem strengen Lockdown ließen sich "weit über 10.000 Menschen" meist im Alter von 40 bis 60 Jahren retten. "Oder wir sind dafür nicht bereit, weil es uns die Einschränkungen 10.000 Tote nicht wert sind. Dann hätten wir versagt", schrieb der SPD-Politiker weiter. Dabei warf er anderen Politikern vor, eine konkrete Auseinandersetzung mit der Zahl der zu erwartenden Opfer bei einem zu weichen Lockdown zu scheuen.
Corona-Infektionen häufen sich in Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit
15.38 Uhr: Wie aus Daten der Geodatenberatung Infas 360 hervorgehen soll, könnten Faktoren wie Einkommen, Herkunft und politische Einstellungen mit den Infektionen zusammenhängen. Forscher seien zu diesem Ergebnis gekommen, als sie sozioökonomische Faktoren am Beispiel der Großstadt Köln mit dem Infektionsgeschehen abgeglichen haben, so schreibt die „Welt am Sonntag“.
Dabei habe man festgestellt, dass Wohngegenden mit hoher Arbeitslosenquote und mit hohem Ausländer- und Migrationsanteil überdurchschnittlich hohe Corona-Fallzahlen aufweisen. Weiter habe man auch gesehen, dass in Gebieten mit hohem AfD-Stimmenanteil Infektionen häufiger vorkommen. Unter dem Durchschnitt lägen im Gegensatz dazu Gegenden, in denen die Menschen einen gut bezahlten Job und einen hohen Bildungsabschluss haben und die FDP wählen. Roberto Pfeil/dpa
Hajo Zeeb, Epidemiologie vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie an der Universität Bremen, warnte jedoch im Gespräch mit der „Welt am Sonntag“, dass Korrelation ist nicht gleich Kausalität bedeute. Allerdings habe er auch in Bremen ähnliche Zusammenhänge feststellen können.
Er forderte nun, dass diese möglichen Zusammenhänge mehr untersucht werden müssten. „Es wäre sehr sinnvoll, so etwas viel stärker auszuwerten“, so Zeeb. Dadurch könne man sehen, in welchen Stadtvierteln mehr geholfen werden muss.
Hochzeit mit 100 Gästen in Bayern, Polizei rückt an
15.37 Uhr: Ein Brautpaar soll in Oberbayern mit rund 100 Menschen eine Hochzeit gefeiert und damit gegen die Corona-Regeln verstoßen haben. Nach einem Hinweis rückte die Polizei im Landkreis Weilheim-Schongau an. Zu diesem Zeitpunkt seien aber die meisten Gäste bereits nicht mehr anwesend gewesen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Namen der Teilnehmer seien aber bekannt. Es wurden Anzeigen wegen Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz erstellt.
Nach der kirchlichen Trauung des Hochzeitspaares hatte sich die Hochzeitsgesellschaft den Angaben zufolge in Penzberg im Innenhof eines Klostergeländes an Tischen getroffen und es war ein Buffet aufgebaut. Eine Ausnahmegenehmigung für die Feier am Samstag lag demnach nicht vor.
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