PTA häufig von akuter COVID-Erkrankung betroffen

Ein Bericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zeigt, dass seit Pandemiebeginn rund 30 Prozent der erwerbstätig Versicherten aufgrund einer akuten COVID-19-Erkrankung mindestens einmal arbeitsunfähig geschrieben wurden. PTA sind hierbei die am dritthäufigsten betroffene Berufsgruppe. Die Analyse der Kassendaten verdeutlicht auch, dass das sehr seltene Post-COVID-Syndrom oft zu mehrwöchigen Arbeitsausfällen führt. Was sagt die Auswertung noch aus über die Verteilung von akuten COVID-19- und Post-COVID-Erkrankungen?

Das Wissenschaftliche Institut der AOK wertete die Krankenkassen-Daten von 7,7 Millionen Versicherten in Bezug auf COVID-19- und Post-COVID-Erkrankungen aus: Von den durchgehend erwerbstätigen Versicherten wurden 2,3 Millionen zwischen März 2020 und Dezember 2022 aufgrund einer COVID-19-Erkrankung mindestens einmal arbeitsunfähig geschrieben. 71.651 (circa 1 Prozent) der erwerbstätigen Versicherten wurden in diesem Zeitraum wegen eines Post-COVID-Syndroms als arbeitsunfähig eingestuft. Die Pressemitteilung zum Bericht des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Post-Covid-Erkrankungen | Pressemitteilungen | WIdO – Wissenschaftliches Institut der AOK) verweist darauf, dass 2022 der höchste Krankenstand seit Beginn der Analysen 1991 erfasst wurde. Atemwegserkrankungen, darunter auch akute COVID-19-Fälle, sind mit dafür verantwortlich.

PTA relativ oft infiziert

Beschäftigte in der Kinderbetreuung fingen sich am häufigsten eine Corona-Infektion ein (32.240 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). Die Plätze zwei und drei der am häufigsten betroffenen Berufsbilder belegen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Sozialverwaltung- und -versicherung (31.152 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) und pharmazeutisch-technische Assistenten und Assistentinnen (30.886 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). Am häufigsten an Post-COVID litten Berufstätige, die in den Bereichen Ergotherapie (1.578 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte) und der Kinderbetreuung (1.377 Erkrankten je 100.000 Beschäftigte) tätig waren. „Es fällt auf, dass die Berufsgruppen, die am stärksten von akuten COVID-19-Erkrankungen betroffen waren, in der Folge nicht unbedingt die meisten Post-COVID-Ausfälle zu verzeichnen hatten“, fasst Helmut Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Wissenschaftlichen Instituts der AOK, zusammen. „Diese Auffälligkeit ist vermutlich durch Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hinsichtlich Altersverteilung, Geschlechtsverteilung und Vorerkrankungen zu erklären.“

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