Rückruf: Tee kann krebserregende und leberschädigende Stoffe enthalten – Naturheilkunde & Naturheilverfahren Fachportal

Gesundheitsrisiko: Tee wird zurückgerufen

Das J. Bünting Teehandelshaus GmbH & Comp. aus Leer (Niedersachsen) hat einen Rückruf für einen Tee gestartet. In dem Produkt wurde ein erhöhter Wert an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) und Tropanalkaloiden (TA) festgestellt. Der Verzehr dieser Stoffe kann krebserregend sein und die Leber schädigen.

Das niedersächsische Unternehmen J. Bünting Teehandelshaus GmbH & Comp. ruft das Produkt loser Bio Tee „Bio Anis-Fenchel-Kümmel 100g“ zurück. Durch den Verzehr des Tees besteht ein potenzielles Gesundheitsrisiko.

Erhöhte Werte gesundheitsgefährdender Stoffe

Betroffen von dem Rückruf ist der „Bio Tee Anis-Fenchel-Kümmel“ im 100-Gramm-Beutel mit der EAN-Nummer: 4008837-234526, dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD): 2023 und folgenden Chargennummern: L2007 10, L2007 11, L2007 12, L2010 04, L2010 05, L2011 09, L2011 10, L2011 11, L2019 04, L2019 05 und L2019 06.

„Grund für die Warnung und den Rückruf ist ein in Stichproben festgestellter erhöhter Wert an Pyrrolizidinalkaloiden (PA) und Tropanalkaloiden (TA)“, schreibt das Unternehmen in einer Presseinformation, die das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf seinem Portal „lebensmittelwarnung.de“ veröffentlicht hat.

Kundinnen und Kunden, die das Produkt mit den oben genannten Chargennummern und dem MHD 2023 gekauft haben, werden gebeten, es gegen Erstattung des Kaufpreises, auch ohne Vorlage des Kassenbons, bei der jeweiligen Einkaufsstätte zurückzugeben.

Gesundheitliche Risiken

„Alkaloide sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die einige Pflanzenarten selbst bilden, um sich vor natürlichen Fressfeinden zu schützen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Wie die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) auf ihrer Webseite erklärt, haben Tierversuche gezeigt, dass der regelmäßige Verzehr von relativ kleinen Mengen (chronische Aufnahme) PA krebserregend sein kann.

Und die regelmäßige Einnahme von höheren Dosen kann laut den Fachleuten zu irreversiblen Leberschäden (Leberzirrhose) und in Extremfällen auch zum Tod führen. Ein Risiko einer gesundheitlichen Gefährdung besteht insbesondere bei Kindern, Schwangeren sowie Stillenden.

Charakteristisch für eine Vergiftung durch PA sind unter anderem Schmerzen im Oberbauch, Bauchwassersucht, Übelkeit und Erbrechen; seltener können auch Gelbsucht und Fieber auftreten. Nach wenigen Wochen ist meist eine Lebervergrößerung und -verhärtung feststellbar. Eine akute Vergiftung kann tödlich enden.

Der regelmäßige Konsum von mit TA belasteten Lebensmitteln kann ebenfalls zu gesundheitlichen Problemen führen.

Laut der AGES sind Vergiftungssymptome dieser Stoffe vor allem Trockenheit von Schleimhäuten (verminderter Speichelfluss, Mundtrockenheit), Hauttrockenheit und Hautröte, eventuell Pupillenerweiterung, in höheren Mengen Benommenheit, Sehstörungen, Herzklopfen, Desorientierung und Halluzinationen. Diese Wirkungen treten relativ rasch (fünf bis 30 Minuten) nach der Aufnahme auf.

Aufgrund der möglichen Gesundheitsgefahr sollten Kundinnen und Kunden den Rückruf beachten und das Produkt besser nicht konsumieren. (ad)

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