Übertragen tödliche Krankheit: Tropenmoskitos plagen Deutschland

Die asiatische Tigermücke wird für Mückenjäger zunehmend zum Problem: Nun wollen die Schädlingsbekämpfer sogar mit Hubschraubern gegen die gefährlichen Insekten vorgehen. Die Stechmücken können eine tödliche Krankheit übertragen.

Der aus Asien stammende Tigermoskito wird die Mückenjäger am Oberrhein in diesem Jahr verstärkt beschäftigen. Sie wollen untersuchen, ob sich diese Mückenart, die seit einigen Jahren in der Region vorkommt, dort schon selbst vermehrt – oder ob sie nur eingeschleppt ist.

Diesen Plan stellte Norbert Becker, der wissenschaftliche Direktor der Kommunalen Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage in Kabs/Speyer, vor. Das bereits in Italien verbreitete Insekt kann Tropenkrankheiten wie das Dengue-Fieber übertragen.

Diese Krankheit geht mit hohem einher und kann unter Umständen tödlich enden. 

500 Tigermoskito-Eier gefunden

Im vergangenen Jahr seien im Kabs-Gebiet entlang der Autobahn A5 von Basel nach Frankfurt 14 erwachsene Tigermoskito-Exemplare und 500 Eier gefunden worden, berichtete Becker. „Das ist schon gravierend.“

Im Moment wisse man noch nicht, ob die Tiere hier gebrütet hätten oder ob sie mit Autos und Lastwagen aus Italien eingeschleppt worden seien. „Jetzt sind wir gespannt, ob die sich hier bei uns halten können“, so Becker.

Wenn eine Art im Freiland drei Generationen hervorbringe, gelte sie als etabliert. „Und das wollen wir ja vermeiden“, erklärte der Biologe. Nach seinen Angaben fördern das Umweltbundesamt und das Land Baden-Württemberg die Untersuchungen. 

Auch in Bayern

Auch in Südbayern wurde dem Experten zufolge die Asiatische Tigermücke entdeckt – an der A 92. Die Tiere seien vermutlich mit dem Verkehr über den Brenner nach Deutschland gekommen. 

Vergleichsweise viele Larven anderer Mücken gibt es nach den Erkenntnissen des Fachmannes derzeit in versumpften Wäldern, die rund um rheinwärts fließende Bäche liegen, etwa im südpfälzischen Bienwald.

Hier steigt nach dem Frühjahrsregen das Grundwasser. Optimale Bedingungen für die sogenannten Waldmücken, die bereits im Februar bei Temperaturen von zwei Grad aus dem Ei schlüpfen können.

Mit Hubschraubern gegen Tigermoskitos

Die Larven entwickeln sich zwei bis drei Monate im Wasser, bevor sie in der zweiten Aprilhälfte oder im Mai als Flieger abheben und lästig werden. Das wollen die Kabs-Mitarbeiter verhindern.

Sie verwenden dafür ein Bakterium (Bacillus thuringiensis israelensis, kurz: Bti), das nach Beckers Angaben nur die Larven von Stechmücken abtötet, auf andere Lebewesen jedoch keine Wirkung hat. „Wahrscheinlich werden wir dann in der zweiten Märzhälfte die ersten Hubschraubereinsätze haben mit Bti“, sagte Becker.

Vorher sollen sich Molche, die im Wald leben, an den Larven gütlich tun. „Die können über zwei Monate hinweg die Larven fressen, und wir machen dann den Rest.“

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