Wofür Sie Teebaumöl nutzen können – und wann Sie vorsichtig sein sollten

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Teebaumöl gehört zu den Hausmitteln, die viele daheim im Schrank stehen haben. Aus gutem Grund: Es ist beinahe ein Alleskönner und kann vielseitig verwendet werden. Wir erklären, was es alles kann und wann man vorsichtig sein sollte. 

Teebaumöl: Geschichte und Inhalt

Der Teebaum, aus dem das wertvolle ätherische Öl gewonnen werden kann, heißt in der Fachsprache Melaleuca alternifolia und wächst in Australien. Dort ist das Teebaumöl bereits lange als Hausmittel bekannt. Nach Europa soll es durch James Cook gekommen sein, doch erst 1925 wurde seine antiseptische, bakterizide und fungizide Wirkung wissenschaftlich nachgewiesen. Doch nicht nur bei einigen Hautproblemen soll das Öl helfen können. Es soll auch unter anderem eine positive Wirkung auf die Psyche haben. Gewonnen wird das Teebaumöl durch Wasserdampfdestillation der Blätter und Zweige. 

Pures Teebaumöl hat eine klare bis blass-gelbe Farbe. Es riecht frisch und etwas würzig, für manche hat es einen unangenehmen Geruch. Die chemischen Verbindungen Terpinen und Cineol verleihen dem Öl seine Heilwirkung. Damit sich diese komplett entfalten kann, sollte man beim Kauf auf hochwertiges ätherisches Öl setzen: Es sollte mindestens 38 Prozent Terpinen-4-ol und nicht mehr als drei Prozent Cineol beinhalten. Letzteres kann nämlich in hohen Dosierungen schleimhautreizend wirken.

Wirkung von Teebaumöl

Teebaumöl wirkt in der Regel entzündungshemmend und wundheilend. In Labortests hemmt Teebaumöl laut "Apotheken Umschau" das Wachstum von Bakterien, dazu zählen unter anderem Akne-Erreger. Es soll daher bei entzündlichen Hautproblemen wie Pickeln, eben Akne oder auch Warzen hilfreich sein. Aus experimentellen Untersuchungen gebe es weiterhin Hinweise, dass die Inhaltsstoffe Viren wie etwa Herpes simplex-Viren oder auch Hautpilze unschädlich machen können. In der Naturheilkunde kommt Teebaumöl daher bei Hautproblemen, Warzen, Fuß- und Nagelpilz oder auch Herpes zum Einsatz. Jedoch gibt es keine medizinischen Untersuchungen, die diese Effekte belegen.

Zudem kann das Hausmittel bei Erkältungskrankheiten Anwendung finden oder auch als Zusatz in Mundspülungen bei Entzündung des Zahnfleischs fungieren – oder zum Gurgeln bei Entzündungen im Hals. Was es so geeignet für diese Anwendungen macht: Teebaumöl ist sehr gewebeschonend.

Neben den genannten Anwendungen am Körper wird oftmals auch die psychische Wirkung von Teebaumöl hervorgehoben. Die Inhaltsstoffe des Öles sollen dabei helfen können, Ängste zu lindern und dazu beizutragen, dass man sich wohler fühle. Enthaltene Monoterpene unterstützen die Wirkung zusätzlich. Teebaumöl soll etwa bei negativen Gefühlen wie Lust- oder Antriebslosigkeit und Erschöpfungszuständen eine angenehme Wirkung zeigen. Auch diese Wirkungen sind nicht belegt.

Tipps für die Anwendung auf Haut und Haaren

Wichtig: Zwar steht auf vielen Fläschchen, dass Sie das Öl auch pur nutzen können. Damit sollten Sie jedoch vorsichtig sein und zuvor auf einer Hautstelle testen, ob es zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen kommt. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie das Öl nicht pur nutzen.

  • Gegen unreine Haut am Körper: Geben Sie etwa zehn Tropfen des Öls als Zusatz ins Badewasser.
  • Zur Massage: Vermischen Sie einige Tropfen Teebaumöl mit reinem Pflanzenöl (etwa Avocado- oder Mandelöl).
  • Als Kosmetika: Tropfen Sie ein wenig Teebaumöl in Ihre Creme oder Lotion, um eine entzündungshemmende Wirkung zu erzielen. Zudem gibt es auch fertige Kosmetikprodukte mit Teebaumöl.

  • Bei schuppiger, juckender oder gereizter Kopfhaut: Fügen Sie etwa fünf Tropfen des Öls dem Shampoo hinzu und waschen Ihre Haare wie gewöhnlich. Auch fertiges Shampoo mit Teebaumöl kann bei derartigen Beschwerden helfen.
  • Bei müden, wunden oder auch unangenehm riechenden Füßen: Geben Sie zehn bis 20 Tropfen des Öls ins Fußbad.
  • Bei Abgespanntheit: Geben Sie etwa zehn Tropfen des Teebaumöls ins Badewasser.

Tipps für die Anwendung von Teebaumöl zur Mundpflege

  • Zum Gurgeln: Bei Reizungen des Hals-Nasen-Raumes oder des Zahnfleisches können drei bis fünf Tropfen Teebaumöl in ein Wasserglas gegeben werden. Aber Achtung: nicht schlucken!

Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Teebaumöl

  • Hygienisch saubere Wäsche: Fügen Sie 20 Tropfen in Ihre Waschmaschine, um eine antibakterielle Wirkung beim Wäschewaschen zu erzielen.
  • Zur Raumpflege: Geben Sie etwa 20 Tropfen in das Wischwasser. Teebaumöl kann nämlich auch helfen, die Schimmelpilzbildung in gefährdeten Räumen einzudämmen.
  • Um Mücken zu vertreiben: Nehmen Sie einen Teebeutel und tränken ihn mit etwas Teebaumöl. Geben Sie den Beutel dann auf einen Teller und platzieren ihn in dem Raum, den Sie von Mücken befreien möchten. Zudem können Sie vorbeugend einige Tropfen Teebaumöl auf den unteren Rand der geöffneten Fenster geben. Das ätherische Öl hält die Insekten davon ab, durch das Fenster einzudringen.

Kann die Anwendung von Teebaumöl gefährlich sein?

Teebaumöl scheint also ein echter Alleskönner zu sein. Natürlich ist es kein Wundermittel und kann keine negativen Gefühle wegzaubern oder den Gang zum Arzt ersetzen. Es kann aber bei vielen Beschwerden hilfreich sein. Aber Achtung: Es kann vorkommen, dass bei der Anwendung auf der Haut allergische Reaktionen auftreten. Daher ist es ratsam, vor der Nutzung einen Test auf der Haut zu machen – und bei Auffälligkeiten von der Nutzung Abstand zu nehmen. Zudem sollten Sie am besten mit Ihrem (Haut-)Arzt absprechen, ob Sie das Öl pur oder nur verdünnt verwenden sollten. Den Kontakt mit den Augen sollten Sie allemal vermeiden – wie bei anderen ätherischen Ölen auch. Zum Verzehr ist es ausdrücklich nicht geeignet.

Weiterhin dürfen Heilpflanzen, die ätherische Öle enthalten, bei Säuglingen und Kleinkindern nicht im Bereich von Nase und Mund angewendet werden. Dies kann zu Atemnot führen. Ebenfalls sollten Menschen, die an Asthma leiden, mit dem Arzt abklären, ob sie Teebaumöl verwenden dürfen. Inhalieren mit ätherischen Ölen ist in jedem Fall tabu, da diese Anwendung einen Asthmaanfall auslösen kann.

Weitere wichtige Hinweise zur Anwendung von Teebaumöl

Teebaumöl ist in Deutschland derzeit noch nicht als Arzneimittel zugelassen. Es unterliegt damit nicht den strengen Vorschriften, die für Arzneimittel gelten. Beim Kauf sollten Sie immer darauf achten, was im Fläschchen enthalten ist und gegebenenfalls mit Ihrem Arzt sprechen. Weiterhin sollten Haustierbesitzer:innen vorsichtig sein: "Pflegeprodukte mit Teebaumöl werden in Deutschland zur Behandlung von Haustieren gegen Ektoparasiten wie Zecken und Flöhe sowie gegen Hautpilze angeboten. Vor allem Katzenhalter:innen sollten jedoch Vorsicht walten lassen: Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt insbesondere bei mehrmaliger Anwendung oder zu hoher Dosierung ausdrücklich vor schweren Vergiftungserscheinungen", heißt es auf der Website von "ESCCAP".

Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt zudem auch vor der Nutzung auf der Haut: "Konzentriertes Teebaumöl ist nach Selbsteinstufung durch die International Fragrance Association (IFRA) als gesundheitsschädlich eingestuft und mit den R-Sätzen R 22 (Gesundheitsschädlich beim Verschlucken), R 38 (Reizt die Haut) und R 65 (Kann beim Verschlucken Lungenschäden verursachen) sowie dem Symbol Xn (Gesundheitsschädlich) versehen (IFRA Labelling Manual 1, 2001). Diese Gefahrenhinweise finden sich auch auf Sicherheitsdatenblättern der Rohstoffanbieter." Das Institut rät daher: "Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt, die Konzentration von Teebaumöl in kosmetischen Mitteln auf maximal einen Prozent zu begrenzen. Teebaumöl enthaltende kosmetische Produkte sollten außerdem vor Licht geschützt und mit Antioxidantien versetzt werden, um die Oxidation der Terpene weitestgehend zu vermeiden."

Tipp: Um die Wirkung des Öls zu erhalten und unerwünschte Wirkungen zu minimieren, sollten Sie die Flasche am besten in der Faltschachtel aufbewahren, sodass das lichtempfindliche Teebaumöl besser vor Oxydation geschützt ist. Zudem sollten Sie es in der Regel sechs Monate nach der Öffnung aufbrauchen und am besten stark verdünnt nutzen und nicht schlucken.

Verwendete Quellen: "Apotheken Umschau" / "ESCCAP" / Bundesinstitut für Risikobewertung

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