Cannabidiol als Antibiotikum entdeckt

Cannabidiol ist eine Verbindung ohne psychoaktive Wirkung, die aus Cannabis gewonnen wird. Sie wird für die Behandlung von Epilepsie eingesetzt. Nun zeigt eine neue Studie, dass die Substanz sogar gegen Bakterien wirkt und damit eine Alternative zu herkömmlichen Antibiotika sein könnte.

Bisher wurde das Potenzial von Cannabidiol als Antibiotikum nicht gründlich untersucht. Nun hat man aber festgestellt, dass die Substanz bestimmte Bakterienarten wie Staphyloccocus aureus und Streptococcus pneumoniae hemmt, die zu schwerwiegenden Infektionen führen können. Das berichten Forscher auf der Jahreskonferenz der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie in San Francisco.

In den Versuchen war Cannabidiol ähnlich wirksam wie etablierte Antibiotika, zum Beispiel Vancomycin. In der Studie wurde die oberflächliche Anwendung von synthetischem Cannabidiol bei einer Reihe von Hauterkrankungen untersucht. Es zeigte sich, dass eine Vielzahl von Bakterien, einschließlich solcher, die gegenüber anderen Antibiotika resistent geworden sind, abgetötet wurde. Auch nach längerer Behandlung blieb die Wirksamkeit von Cannabidiol erhalten.

"Angesichts der nachgewiesenen entzündungshemmenden Wirkung von Cannabidiol, der vorhandenen Sicherheitsdaten beim Menschen und des Potenzials für unterschiedliche Verabreichungswege ist die Substanz ein vielversprechendes neues Antibiotikum, das weitere Untersuchungen wert ist", sagte Dr. Blaskovich.

Von besonderer Bedeutung ist, dass Cannabidiol in den Experimenten seine Aktivität gegen Bakterien beibehielt, die gegenüber anderen gängigen Antibiotika resistent geworden sind. Auch bei einer verlängerten Anwendung, die zu einer Resistenz gegen Vancomycin oder Daptomycin führt, verlor das Medikament nicht an Wirksamkeit. Zudem war Cannabidiol gegen Biofilme wirksam, die zu schwer behandelbaren Infektionen führen.

ZOU

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