Der Giftfisch mit dem niedlichen Namen, der Nord- und Ostsee unsicher macht

Einige Teile Deutschlands mussten doch recht lange warten. Aber jetzt ist er endgültig da: Der Sommer mit herrlich warmen Temperaturen.

Wer für den lang ersehnten Sprung ins salzige Nass nicht allzu weit fahren will, den verschlägt es unter anderem an die deutschen Strände. Schließlich ist der Weg nicht lang, die Preise verhältnismäßig günstig und man braucht sich um nichts sorgen.

Petermännchen zählt zu den giftigsten Tieren Europas

Wäre da nur nicht das Petermännchen – ein kleiner Fisch, der sich besonders an den Stränden von Nord- und Ostsee äußerst wohl fühlt.

Was viele Badeurlauber nicht wissen: Der bunte Fisch mit dem niedlichen Namen zählt zu den giftigsten Tieren Europas.

Und das kann schnell problematisch werden. Das Petermännchen versteckt sich nämlich gerne im Sand oder Schlamm und ist dort kaum zu erkennen, da oft nur die Augen freiliegen.

Besonders im seichten Wasser ist die Gefahr hoch, barfuß auf das Tier zu treten – rund 30 bis 40 Personen machen jährlich auf diese Weise eine ungewollte Begegnung mit dem Petermännchen.

Griftdrüsen auf den Rückenflossen

Treten Sie versehentlich auf den 15 bis 53 Zentimeter langen Fisch und kommen dabei mit den Giftdrüsen an seinen Rückenflossen in Berührung, macht sich dies schnell durch einen stechenden Schmerz bemerkbar.

Das Gift löst eine Immunreaktion aus, die Gelenkschmerzen sowie Schwellungen hervorrufen kann. Auch andere unangenehme Symptome wie Fieber, Atemnot, Erbrechen, Kreislaufkollaps und Herzrhythmusstörungen können auftreten.

Im schlimmsten Fall kommt es zu einem allergischen Schock oder Herzstillstand, was lebensbedrohlich sein kann – vor allem beim Schwimmen. Denn der starke Schmerz erhöht das Risiko, zu ertrinken.

Starke allergische Reaktion eher selten

"Eine solch starke allergische Reaktion ist aber sehr selten", kann der klinische Toxikologe des Giftinformationszentrum-Nord, Dr. med. Martin Ebbecke, in einem Interview mit FIT FOR FUN beruhigen.

"Die Hauptsymptome sind der Schmerz in der betroffenen Stelle sowie die Auswirkungen einer möglichen Infektion, die folgen kann."

Sollten Sie tatsächlich gestochen werden, versuchen Sie möglichst schnell an Land zu kommen. Denn selbst ohne heftige allergische Reaktion muss die Wunde versorgt werden.

Nach Erste-Hilfe-Maßnahmen zum Arzt

Entfernen Sie nach einem Stich zunächst vorsichtig den Stachel. Da direkt am Strand selten ein Arzt zu finden ist, können Sie danach selbst auch Erste-Hilfe-Maßnahmen ergreifen.

"Dazu empfiehlt sich die Temperaturschockmethode, bei welcher die betroffene Stelle kurz erhitzt wird, um so die Giftmoleküle zu zerstören", weiß der Experte.

Doch hierbei ist Vorsicht geboten, damit die Haut nicht verbrannt oder verbrüht wird. Ein elektrischer Mückenstichstick eignet sich also deutlich besser als eine glimmende Zigarette.

Danach heißt es: Die Stelle kühlen und umgehend einen Arzt aufsuchen, der die Wunder untersuchen und weiter behandeln kann. Der Schmerz ist dann im Normalfall nach ein bis zwei Tagen wieder vorbei.

"Was viele Personen nicht wissen: Dass der Schmerz an der Stelle nach ein paar Wochen wieder auftreten kann", erklärt Ebbecke. "Das ist jedoch kein Grund zur Beunruhigung."

Badeschuhe schützen

Das alles klingt natürlich sehr unangenehm und kann schnell den sonst perfekten Badetag ruinieren. Doch zum Glück gibt es eine äußerst effektive und gleichzeitig einfache Präventivmaßnahme: Badeschuhe.

Denn vor allem im Sommer kommen die Petermännchen an Nord- und Ostsee zum Laichen ins flache Gewässer. Beim Waten durch das niedrige Wasser ist die Gefahr dementsprechend hoch, auf das giftige Tier zu treffen.

"Am häufigsten verletzen sich Badegäste oder Wattwanderer an den oberen Stacheln, die das Petermännchen eigentlich vor Angreifern schützen sollen. Auch Angler ohne spezielle Handschuhe können leicht in diese reinfassen", gibt Ebbecke zu bedenken.

Greifen Sie also lieber zu Badeschuhen – auch, wenn sie nicht unbedingt das modischste Sommer-Accessoire sind. Dafür verbringen Si einen erholsamen und unbesorgten Badeurlaub.

Cornelia Bertram

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*Der Beitrag „Strandbesucher aufgepasst! Dieser Fisch in Nord- und Ostsee ist gefährlich“ stammt von FitForFun. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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