Jedes Jahr sterben acht Millionen Menschen durch Tabak

Ob Rauchen, Schnupfen oder Kauen – Tabakkonsum ist immer schädlich für die Gesundheit. Der Nichtraucherschutz wächst zwar weltweit und Rauchen wird in den meisten Ländern immer teurer, aber bei Hilfen zur Entwöhnung hapert es noch.

Zu diesem Schluss kommt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in ihrem neuen Welt-Tabak-Bericht. Sie stellte ihn am Freitag in Rio de Janeiro vor, weil Brasilien nach der Türkei erst das zweite Land der Welt ist, das alle von der WHO empfohlenen Maßnahmen zum Eindämmen des Tabakkonsums voll umgesetzt hat.

Schärfere Werbeverbote und höhere Steuern

In Bezug auf Deutschland bemängelt die WHO, dass es immer noch zu wenig strikte Vorgaben für rauchfreie öffentliche Räume gebe. Bei der Unterstützung von Rauchern, die aufhören wollen, sieht sie ebenfalls Nachholbedarf. Ebenso müsse es in den Medien effektivere Kampagnen gegen das Rauchen geben. Werbeverbote sollten verschärft und die Steuern erhöht werden.

  • Sechs von zehn Erdbewohnern leben heute in Ländern, die wenigstens eine Maßnahme gegen den Tabakkonsum ergriffen haben, schreibt die WHO. Das sind viermal so viele wie 2007.
  • Knapp die Hälfte der Menschen lebt in Ländern, die Ekelbilder etwa von Geschwüren, die durch Tabak verursacht wurden, auf Packungen haben.
  • Allerdings leben nur 2,4 Milliarden Menschen – also nicht mal jeder Dritte – in Ländern, die Menschen unterstützen, die mit dem Tabakkonsum aufhören wollen, wie die WHO schreibt.

1,1 Milliarden Raucher weltweit

„Mit dem Rauchen aufzuhören ist eines der besten Dinge, die man für seine eigene Gesundheit tun kann“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Dadurch gewinne man Lebensjahre und Lebensqualität.

Zwar sinkt der Anteil der Raucher in der Gesamtbevölkerung. Durch das Bevölkerungswachstum bleibt ihre Zahl aber bei rund 1,1 Milliarden konstant. 80 Prozent von ihnen leben in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen.

Die WHO empfiehlt zur Unterstützung von Menschen, die aufhören wollen zu rauchen, unter anderem:

  • Hotlines für telefonische Sofortberatung,
  • Online- oder Handy-Dienste für Sofortberatung,
  • Hausärzte, die Raucher ansprechen und auf Hilfen beim Aufhören hinweisen,
  • Finanzielle Förderung von Nikotinersatztherapien.

WHO warnt vor E-Zigaretten

Jedes Jahr sterben nach Angaben der WHO acht Millionen Menschen durch Tabakkonsum. Der Weltwirtschaft gingen durch Gesundheitskosten und Arbeitsausfälle 1,3 Billionen Euro im Jahr verloren.

In Europa leben der WHO zufolge in Serbien die meisten täglichen Raucher, der Anteil liegt unter den Erwachsenen bei 33 Prozent. Deutschland befindet sich mit 22 Prozent täglichen Rauchern – noch mehr als jeder Fünfte – im Mittelfeld. Die wenigsten Raucher leben dem Bericht zufolge in Schweden und Usbekistan, dort konsumieren nur zehn Prozent der Erwachsenen täglich Zigaretten.

Die WHO warnt vor Zigarettenersatz wie E-Zigaretten und Produkten, bei denen Tabak erhitzt statt verbrannt wird. Alle seien gesundheitsschädlich.

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