Akustik-Spielzeug oft mit Schadstoffen belastet

Kurz vor Weihnachten hat die Stiftung Warentest 23 Akustik-Spielzeuge wie sprechende Puppen, Roboter oder Tiere untersucht. Sieben davon schnitten schlecht ab, wie es in der Dezemberausgabe der Zeitschrift „test“ heißt. Allerdings nicht wegen technischer Mängel, sondern wegen bedenklicher Chemikalien im Plastik.

Die Spielzeuge wurden auf 240 Substanzen getestet. Am häufigsten wurde Naphthalin nachgewiesen. Dieser Stoff steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Materialproben von vier Spielzeugen enthielten sogar kritische Mengen und wurden mit „mangelhaft“ bewertet. Drei weitere belastete Produkte bekamen die Note „ausreichend“.

Naphthalin und andere polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gelangten meist über verunreinigte Weichmacheröle oder Farbstoffe ins Spielzeug, erläuterte Stiftung Warentest. Kinder können sie beim Spielen über den Mund oder die Haut aufnehmen. Die gefundenen Konzentrationen seien zwar nicht akut giftig, heißt es in „test“. Einige PAK wirkten jedoch langfristig im Organismus.

Nach strengeren Kriterien geprüft

Die rechtlichen Vorgaben halten demnach alle Spielzeuge im Test ein, auch die mangelhaften. „Aber aus Gründen der Vorsorge haben wir die PAK nach den strengeren Kriterien des GS-Zeichens für geprüfte Sicherheit bewertet“, erläuterte Sara Wagner-Leifhelm, Projektleiterin bei der Stiftung Warentest. Diese Kriterien einzuhalten sei möglich – das zeigten die vielen unproblematischen Produkte im Test.

Alleinige Testsiegerin mit der Note „sehr gut“ ist die Dreamtopia-Barbie „Magische Haarspiel-Prinzessin“ aus dem Regenbogen-Königreich. Wenn man ihr Haar bürstet oder auf einen Knopf drückt, spielt sie ein kurzes Lied mit Lichtspiel. Sie erhielt in allen Kategorien Bestnoten. Fünf weitere Spielzeuge schnitten mit „gut“ ab.

Tipps für den Einkauf

Was beim Kauf von Spielzeug zu beachten ist, erklärt Ralf Diekmann vom TÜV Rheinland:

  • Vertrauenswürdige Händler: Diekmann empfiehlt, nur bei Händlern zu kaufen, die man kennt oder die als sicher gelten. Auf einem Wochenmarkt oder im Internet bei unbekannten Händlern könne man kaum nachvollziehen, unter welchen Bedingungen das Produkt hergestellt wurde. Seriöse Quellen informieren darüber auf der Verpackung oder auf der Website.
  • Pflichtangaben beachten: Zu den Standardangaben auf der Verpackung gehört das CE-Kennzeichen, der Name des Herstellers oder Importeurs sowie Bedien- und Pflegehinweise – und alles in deutscher Sprache. Das CE-Kennzeichen gibt an, dass das Produkt EU-Richtlinien erfüllt. Das sei aber eine reine Selbstauskunft, so Diekmann, gefährliche Chemikalien könnten trotzdem noch vorhanden sein.
  • Prüfsiegel: Diekmann empfiehlt, auf Prüfzeichen wie das GS-Zeichen oder Toxproof-Siegel vom TÜV Rheinland zu achten. Sie dürfen nur von unabhängigen Prüfhäusern nach erfolgreichen Tests vergeben werden. Für elektronische Spielzeuge gibt es das VDE-Kennzeichen, das etwa bei ferngesteuerten Autos wichtig ist.
  • Datenschutz: Damit der smarte Teddy im Kinderzimmer nicht zum Spion wird, rät Diekmann auch hier, nur von seriösen Quellen zu kaufen. Eltern sollten sich im Klaren sein, dass Hersteller oft Nutzungsdaten speichern, um ihr Produkt weiterzuentwickeln.
  • Immer der Nase nach: Eltern sollten prüfen, ob das Plastik unangenehm riecht. Ist die Spieluhr zu laut? Blinkt das Spielzeug zu grell? Mütter und Väter können auf ihre Sinne vertrauen. Stoffe wie Blei, Arsen, Quecksilber und Cadmium, die beispielsweise in Lacken und Polyester stecken, könne man zwar nicht direkt riechen. Aber wenn etwas untypisch für das jeweilige Material riecht, sei das ein Hinweis auf schädliche Stoffe.
  • Information im Netz: Die App Scan4Chem vom Umweltbundesamt sammelt Antworten von Herstellern, die bereits auf Anfragen nach „besonders besorgniserregenden Stoffen“ Auskunft gegeben haben. Dafür muss man nur den Barcode des Spielzeugs scannen.

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