Gedisa setzt auf Zusammenarbeit mit Apoclip

Die Gedisa weitet ihr Angebot für Apotheken aus. Künftig soll über ihre Kunden-App ApoGuide das Beratungstool Apoclip verfügbar sein. Dafür arbeitet die Gedisa jetzt mit dem niederländischen Unternehmen Careanimations zusammen.

Die Gesellschaft für digitale Services der Apotheken (Gedisa), Tochtergesellschaft von 16 Landesapothekerverbänden und -vereinen, muss den Apotheken etwas bieten. Schließlich zahlen sie regelmäßig in das Unternehmen ein – doch nicht alle sind von ihrem Angebot überzeugt. Seit kurzem betreibt die Gedisa bereits die Kunden-App ApoGuide. Hier können Kund:innen je nach individuellem Anliegen die nächste geeignete Apotheke ausfindig machen und unter anderem Termine vereinbaren. Wie die Gedisa am Mittwoch in einer Pressemitteilung bekannt gab, soll diese App künftig durch die Kooperation mit dem niederländischen Digitalunternehmen Careanimations ergänzt werden: mit der Beratungs-App Apoclip. Diese bietet bisher etwa 15.000 Videos, zudem Piktogramme, Kurzanleitungen in 25 Sprachen, sowie regelmäßige Kurznachrichten.

Eine Art digitaler Beipackzettel

Thomas Hoffmann, General Manager bei Careanimations, äußerte sich im August gegenüber der DAZ über die Einführung der Apoclip-App in Deutschland: Diese sei eine Art „digitaler Beipackzettel in verständlicher Alltagssprache“. Hoffmann prognostizierte damals, dass die App bis Ende dieses Jahres 95 Prozent aller Medikamentenabgaben abdecken werde. Aktuell gibt die Gedisa eine Abdeckung von 87 Prozent an. Apoclip bleibt also bislang hinter den selbst gesetzten Erwartungen zurück.

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Selbst erklärtes Hauptziel ist es, die Anwendung von Arzneimitteln zu verbessern. Laut Hoffmann werden 50 Prozent der Arzneimittel falsch oder gar nicht angewendet. 64 Prozent der Anwender:innen würden nicht verstehen, warum oder wie sie Medikamente einnehmen – hinzukommen viele Menschen, die gar kein oder schlecht Deutsch verstehen.

Digitale Infrastruktur verzahnen

In den Niederlanden wurde die App 2019 flächendeckend eingeführt. Nach Aussage von Firmengründer und CEO Rob Neeter werde sie von 96 Prozent der Apotheken vor Ort, sowie 70 Prozent der Krankenhäuser genutzt (Stand: August 23). Auch in anderen Ländern ist das Unternehmen aktiv, darunter Frankreich, Spanien, Schweden und die USA. Für den Einstieg in den deutschen Markt kooperiert Careanimations seit August mit Hexal und 1 A Pharma.

Nun wollen also die Gedisa und Careanimations ihre Produkte „verzahnen“. Über die ApoGuide-App sollen zukünftig auch die Anwendungen von Apoclip nutzbar sein. Apotheker:innen, die über eine Apoclip-Lizenz verfügen, können darauf zukünftig über das Apothekenportal der Gedisa zugreifen. Die Integration von Apoclip in die digitale Produktpalette der Gedisa soll bis zum Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.


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