COPD: Richtige Ernährung kann Krankheitsverlauf positiv beeinflussen – Heilpraxis

COPD: Richtige Ernährung bei Lungenerkrankung

Millionen Menschen leiden an COPD („chronic obstructive pulmonary disease“). Die chronisch-obstruktive Lungenkrankheit, die im Volksmund auch als Raucherhusten oder Raucherlunge bezeichnet wird, ist bislang nicht heilbar. Doch das Fortschreiten der Erkrankung kann verringert werden. Auch die richtige Ernährung spielt hier eine Rolle.

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ein wichtiger Faktor für den Erhalt unserer Gesundheit. Speziell auch Patientinnen und Patienten mit Lungenerkrankungen kann das richtige Essen helfen. So kann etwa ein vollwertiger und eiweißreicher Speiseplan dazu beitragen, den Krankheitsverlauf bei COPD positiv zu beeinflussen und gleichzeitig die Abwehrkräfte zu stärken.

Erhöhter Energiebedarf bei COPD

Wie die Techniker Krankenkasse (TK) auf ihrer Webseite schreibt, kann eine COPD körperlich sehr anstrengend sein und den Energiebedarf Betroffener sogar bis auf das Zehnfache erhöhen

Zudem haben viele COPD-Patientinnen und -Patienten bei akuten Atembeschwerden kaum Appetit. Das hat zur Folge, dass sie immer weiter abnehmen und ihr Normalgewicht nicht mehr halten können.

Bei Untergewicht fehlt dem Körper aber Energie, sodass die Ausdauer sinkt und das Atmen noch schwerer fällt. Gleichzeitig steigt auch das Risiko, an einem Infekt zu erkranken. Knochenschwund, die sogenannte Osteoporose, entwickelt sich dann ebenfalls häufiger.

Ungünstig ist aber auch das andere Extrem: Übergewicht. Denn das führt dazu, dass das Herz mehr arbeiten muss. Der Körper benötigt dann mehr Sauerstoff und gleichzeitig ist die Atem-Hilfsmuskulatur geschwächt. Die Atmung ist daher meist flach, Betroffene leiden schneller unter Atemnot und sind anfälliger für Infekte.

Beschwerden durch Anpassungen verbessern

Häufig lassen sich ernährungsbedingte Beschwerden durch einfache Anpassungen verbessern. Die TK empfiehlt daher, mit einer Ärztin oder einem Arzt zu klären, ob man von einer persönlichen Ernährungsberatung profitieren könnte.

Grundsätzlich sollte Wert gelegt werden auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung. Damit wird der Körper mit hochwertiger Energie versorgt.

Ernährungsmedizinerinnen und -mediziner empfehlen reichlich Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und zwei bis drei Fleischmahlzeiten pro Woche. Dabei sind mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt bekömmlicher als wenige große. Mahlzeiten sollten in Ruhe genossen werden. So bekommt man auch während des Essens genug Luft.

Ernährungstipps

Die TK hat einige Ernährungstipps zusammengefasst:

Zehn bis 15 Prozent Eiweiß (0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht)

  • Bevorzugen Sie Fisch, fettarmes Fleisch, Milchprodukte und Eier. Milchprodukte enthalten zusätzlich viel Kalzium, das wichtig für die Knochengesundheit ist.
  • Hochwertiges pflanzliches Eiweiß steckt unter anderem in Nüssen und Getreidesorten wie Hafer oder Hirse. Hülsenfrüchte sind für die meisten Patientinnen und Patienten mit COPD eher ungünstig, denn sie können Blähungen auslösen. Diese drücken von unten auf das Zwerchfell und behindern die ohnehin eingeschränkte Atmung.

25 bis 30 Prozent Fett

  • Greifen Sie vorrangig zu hochwertigen pflanzlichen Fetten wie beispielsweise Rapsöl, natives Olivenöl, Soja- und Distelöl. Diese enthalten sogenannte mehrfach ungesättigte Fettsäuren und helfen, das ungünstige LDL-Cholesterin niedrig zu halten. Verwenden Sie tierische Fette wie Butter und Schmalz nur in Maßen.
  • Omega-3-Fettsäuren gelten als entzündungshemmend. Diese stecken vor allem in Kaltwasserfischen wie zum Beispiel Lachs, Forelle und Hering sowie in Walnuss- und Leinöl.
  • Nüsse enthalten konzentrierte Energie in Form guter Fette sowie Eiweiß. Damit können Sie etwa Müsli und Nachspeisen anreichern oder sie einfach als Zwischenmahlzeit knabbern.

Etwa 50 bis 60 Prozent Kohlenhydrate

  • Besonders gesund sind sogenannte komplexe Kohlenhydrate, wie sie in den Vollkornvarianten von Nudeln, Reis oder Kartoffeln enthalten sind.

Vitamine

  • Gemüse, Salate und frisches Obst liefern zahlreiche wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Damit stärken Sie Ihr Immunsystem und beugen Infekten vor.

Hochkalorische Spezialnahrung

  • Nehmen Sie trotz angepasster Ernährung weiter ab? Dann kann sogenannte hochkalorische Trinknahrung aus der Apotheke helfen, Ihr Energiedefizit auszugleichen. Ihr Arzt oder ihre Ärztin kann Sie dazu beraten.

Trinken

  • Nehmen Sie pro Tag etwa 1,5 bis zwei Liter Flüssigkeit zu sich. Dadurch bleibt der Schleim dünnflüssig und Sie können dann besser abhusten. Leiden Sie unter einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz), empfiehlt Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt eine individuelle Trinkmenge.
  • Warme Getränke können den schleimlösenden Effekt noch steigern.
  • Bevorzugen Sie stilles, möglichst kalziumreiches Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetee sowie Saftschorle aus zwei Teilen Wasser und einem Teil Saft.
  • Wenn Sie unter Appetitmangel leiden, dann greifen Sie lieber erst nach dem Essen oder zwischen den Mahlzeiten zu einem Getränk. Trinken Sie möglichst nicht direkt vor oder während einer Mahlzeiten, denn selbst klares Wasser kann den Appetit dämpfen.

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