Ein Experiment kann das Leben verändern. Nicht immer. Aber auf jeden Fall öfter als kein Experiment. Das Experiment, das gerade mein Leben verändert hat, war ein Selbstversuch, bei dem ich eine Zeit lang keinen Zucker gegessen habe. Eigentlich: essen durfte. Zehn Wochen ist das jetzt her.
Die Empfehlung kam von einer Bioresonanztherapeutin, zu der ich wegen allgemeiner Schlappheit gegangen bin. Die Heilpraktikerin entdeckte einen Darmpilz bei mir. Um ihn auszuhungern, sollte ich vier Wochen lang komplett auf Zucker verzichten. Also auch keine Früchte, nicht mal Reis und Karotten waren erlaubt.
Das Schicksal meines Darmtrakts überließ ich ihr nicht allein. Zeitgleich ging ich zu meinem Hausarzt und telefonierte mit Dr. Stephan C. Bischoff, Professor für Ernährungsmedizin an der Universität Hohenheim in Stuttgart.
Dr. Bischoff erklärte mir, wie viel Zucker der Mensch braucht (ich lernte, dass kein Zucker auch keine Lösung ist) und was passiert, wenn man über lange Zeit zu viel davon zu sich nimmt (die Darmflora gerät in ein Ungleichgewicht). Nach dem Ende meiner Null-Zucker-Wochen ging ich in den Supermarkt und guckte, wie viel Zucker in meinen Lieblingssüßigkeiten steckte – das machte mich erst sprachlos, dann sauer.
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