Kalorienbombe Weihnachtsmarkt: Das sollten Sie besser nicht essen

Wenn die Tage kurz und kalt werden, dann steigt oft das Verlangen nach deftigen Speisen. Da kommt der Weihnachtsmarkt gerade recht: Überall duftet es verlockend – und wenn man die leckeren Speisen einmal durchprobiert hat, kann man sich die Hände auch gleich noch an einem heißen Glühwein wärmen.

So ein Abend ist gemütlich – aber auch schnell eine ziemliche Kalorienbombe. „Man sollte dabei aber auch nicht zu streng mit sich sein“, sagt Daniela Krehl, Fachberaterin Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Der Körper verkraftet einmalige Ausrutscher meistens sehr gut.“ Auf die Hüften oder den Bauch schlägt es eher, wenn man das ganze Jahr über regelmäßig mehr Kalorien zu sich genommen als verbrannt hat. Ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt fällt dabei eher nicht ins Gewicht.

Kalorienbombe Weihnachtsmarkt

Wer aber auf dem Weihnachtsmarkt Kalorien sparen möchte, der kann besonders gehaltvolle Speisen durch Varianten austauschen, die weniger Kalorien haben. Eine gute Idee ist es auch, kleine Portionen zu bestellen und diese langsam zu essen. „Darüber hinaus spart man Kalorien und erfreut andere, wenn man sein Essen mit Freunden teilt“, rät Krehl.

Außerdem empfiehlt es sich, maßvoll mit Alkohol umzugehen. „Alkohol liefert an sich schon einmal Kalorien und bringt den Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht“, sagt Krehl. „Außerdem fördert er den Appetit.“ Wer dann von köstlichen Wohlgerüchen auf dem Weihnachtsmarkt umgeben ist, verliert schnell alle Hemmungen.

Grundsätzlich sollte gelten: Auf dem Weihnachtsmarkt ist nichts verboten. Wer aber maßvoll genießen möchte, der sollte sich an die folgenden Faustregeln halten:

Statt Kakao mit Schuss lieber Apfelwein

Eine Tasse heißer Kakao wärmt – aber er ist auch ein ziemlicher Kalorienlieferant. Er enthält nicht nur Vollmilch, Schokolade und Zucker, sondern meistens auch noch Sahne. Damit kommt ein Becher Kakao schnell einmal auf 400 Kalorien. Ist dann noch ein Schuss Amaretto oder Rum enthalten, klettert die Zahl noch weiter nach oben.

Eine Alternative ist Glühwein. Darin ist zwar auch ordentlich Zucker enthalten, aber ein Becher hat deutlich weniger Kalorien als Kakao, nämlich ungefähr 240. Noch besser ist die Bilanz bei Apfelwein: Er zählt mit rund 96 Kalorien pro Glas (200ml) zu den kalorienarmen Getränken auf dem Weihnachtsmarkt. Das gilt allerdings nur dann, wenn er ohne Zucker oder Honig auskommt – ansonsten gleicht seine Bilanz ungefähr dem Glühwein.

Statt Waffeln lieber Crêpes

Frische Waffeln duften verlockend – aber haben auch reichlich Kalorien in sich. Eine Portion kommt schnell einmal auf 600 Kalorien, insbesondere dann, wenn man die Waffeln mit Sahne genießt. Hinzu kommt: Nach einer Portion Waffeln fühlt man sich nur selten satt, sondern greift dann meistens noch zu einem herzhaften Snack.

Eine bessere Bilanz haben Crêpes. Besonders beliebt ist dabei allerdings die Variante mit Nutella – und auch die ist nicht gerade figurfreundlich: Pro Stück enthalten solche Crêpes schon einmal 340 Kalorien. Günstiger ist es, stattdessen zur Variante mit Puderzucker oder Apfelmus zu greifen. Wer wenig Kalorien zu sich nehmen möchte, sollte auch darauf achten, ob die Crêpes in übermäßig viel Fett ausgebacken werden – und dann im Zweifel lieber einen anderen Stand wählen.

Statt Mandeln besser heiße Maronen

Den Stand mit gebrannten Mandeln riecht man auf dem Weihnachtsmarkt oft schon von Weitem: Sie duften einfach zu gut – und nach einer herzhaften Mahlzeit bilden sie einen beliebten Snack. Mandeln an sich sind zwar günstig, da sie viele wichtige Nährstoffe enthalten. Da sie aber in Zucker karamellisiert sind, schlägt sich das ordentlich in der Kalorienbilanz nieder: 100 Gramm enthalten durchaus 600 Kalorien.

Eine bessere Variante sind Maronen. Die Esskastanien schaffen es zunehmend auf die Weihnachtsmärkte. Auch sie enthalten wichtige Nährstoffe, aber deutlich weniger Kalorien: 100 Gramm bringen rund 210 Kalorien mit sich – ungefähr ein Drittel der gebrannten Mandeln.

Um Reibekuchen besser einen Bogen machen

Reibekuchen kommen so unschuldig daher – dabei sind sie die wahre Kalorienbombe auf dem Weihnachtsmarkt. Das liegt daran, dass sie das Fett aufsaugen, in dem sie gebraten werden. Das sorgt nicht nur für den Geschmack, sondern auch für ordentlich Gehalt: Drei Reibekuchen mit Apfelmus bringen es schnell einmal auf 700 Kalorien.

Wer stattdessen zu Pizza greift, macht es allerdings auch nicht viel besser. Ein Stück mit Salami oder Mozzarella punktet mit mehr als 600 Kalorien. Hier lässt sich aber beim Belag sparen: Ist die Pizza stattdessen mit fettarmen Kochschinken oder Gemüse belegt, lassen sich einige Kalorien reduzieren.

Günstiger ist die Kalorienbilanz von Flammkuchen. Grundsätzlich hat eine Portion um die 300 Kalorien. Dabei ist aber auch der Belag entscheidend. Mit reichlich Schmand und Speck schnellt die Kalorienzahl in die Höhe – und die eigentlich gute Bilanz ist dahin.

Sharing is Caring: Bratwurst im Brötchen

Ein Klassiker auf dem Weihnachtsmarkt ist die Bratwurst im Brötchen. Wer zu dieser Variante greift, nimmt immerhin etwas weniger Kalorien auf als mit einer Currywurst. 500 Kalorien kommen dabei aber trotzdem durchaus zusammen.

Die Alternative: die Bratwurst mit Freunden teilen. Mit Glück findet man auch einen Stand, der eine Variante anbietet, die wenige Kalorien enthält. Dazu zählen zum Beispiel Prager Schinken oder die sogenannten Bisongriller.

Hot Dogs sind übrigens keine Alternative: Die Wurst ist sehr fetthaltig. Ein Hot Dog kommt auf 400 Kalorien – und das weiche Brötchen macht dabei nicht einmal wirklich satt.

Günstige Varianten bei Snacks aus Kartoffeln

Pommes sind lecker, haben aber leider ebenfalls nicht die beste Kalorienbilanz: 150 Gramm bringen es durchaus auf 440 Kalorien, mit Mayonnaise kommen noch einmal rund 100 hinzu. Ähnlich viele Kalorien enthält eine kleine Portion Kartoffelecken mit Remoulade.

Besser sieht die Bilanz für Bratkartoffeln aus: 200 Gramm enthalten rund 225 Kalorien – isst man sie allerdings mit Speck und gebratenen Zwiebeln, sind auch dabei schnell 400 Kalorien erreicht.

Deutlich günstiger ist eine Backkartoffel mit Kräuterquark. Sie ist nahezu fettfrei und kalorienarm – die meisten Kalorien bringt der Quark und dabei kommt es darauf an, wie cremig oder fettarm er ist.

Auf Soßen und Beilagen achten

Grundsätzlich ist es auf dem Weihnachtsmarkt nicht selten, dass sich eigentlich günstige Gerichte durch Soßen, Beilagen oder die Art der Zubereitung in Kalorienbomben verwandeln.

Das gilt zum Beispiel für Champignons. 100 Gramm gegarte Champignons enthalten im Schnitt nur 15 Kalorien. Werden sie aber, wie auf dem Weihnachtsmarkt üblich, in Fett angebraten und mit Soße serviert, steigt diese Bilanz rapide an. Auch Grünkohl ist für die Ernährung eigentlich günstig: Er ist reich an Nährstoffen und enthält nur wenige Kalorien. Schweinebauch macht ihn aber sehr schwer: 300 Gramm Grünkohl mit Schweinebauch enthalten durchaus an die 700 Kalorien. Soll es Grünkohl mit Einlage sein, haben Pinkel oder Kassler eine deutlich bessere Bilanz.

Man sollte sich den Weihnachtsmarkt aber auch nicht vor lauter Kalorienzählerei vergrämen lassen. Wer sich ansonsten ausgewogen ernährt, darf ruhig einmal zulangen und unvernünftig sein – schließlich soll die Adventszeit ja auch Freude machen.

Dieser Artikel wurde verfasst von (Maria Berentzen)

*Der Beitrag „Kalorienbombe Weihnachtsmarkt: Das sollten Sie besser nicht essen“ wird veröffentlicht von GQ. Kontakt zum Verantwortlichen hier.

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