Ausbreitung in den Landkreisen: Corona-Tracker zeigt, wo die Zahlen rückläufig sind und wo sie steigen

Deutschland bleibt in Hab-Acht-Stellung. Die Corona-Infektionszahlen sind auch zwei Wochen nach Beginn des zweiten bundesweiten Teil-Lockdowns weiterhin hoch. Eine deutliche Verbesserung der Lage ist bisher nicht eingetreten. Zwar ist die Zahl der Neuinfektionen gesunken und lag laut Daten des Robert Koch Instituts am heutigen Montag (RKI) erstmals seit August mit 10.824 Fällen wieder unter dem Vorwochenwert, ein Indiz für eine Trendumkehr ist das aber noch nicht.

Ein Blick in die Landkreise zeigt die regionalen Unterschiede. Während in manchen Teilen Deutschlands die Infektionszahlen weiterhin rapide ansteigen, scheint die Pandemie andernorts ausgebremst und sogar rückläufig. Tagesaktuelle Zahlen, die sich nach Landkreisen filtern lassen, sind auf risklayer-explorer.com einsehbar. Risklayer sammelt in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) die Daten direkt von den Gesundheitsämtern von Städten und Kreisen. 

Rückläufige Zahlen und neue Hotspots

Der stärkste Rückgang ist demnach in den Landkreisen Gießen in Hessen und im oberfränkischen Kulmbach mit jeweils minus 57 Prozent zu beobachten. Die Daten zeigen außerdem, dass sich im bayrischen Berchtesgadener Land wieder weniger Menschen mit Covid-19 infizieren. Der Landkreis hatte sich im Oktober binnen zwei Wochen zum Hotspot entwickelt, nachdem die 7-Tage-Inzidenz von 4,7 Fällen auf 100.000 Einwohner auf beinahe 300 hochschnellte.

Die Behörden zogen die Notbremse und verschärften bereits Mitte Oktober die  Maßnahmen. Der Teil-Shutdown scheint nun erste Erfolge zu bewirken. Die Infektionszahlen gehen zurück, wenn auch langsam. Dem Tracker zufolge ist die Inzidenz mit einem Minus von 34 Prozent rückläufig. 

Covid-19

Die aktuellen RKI-Fallzahlen: So breitet sich das Coronavirus in Deutschland aus

In anderen Regionen des Freistaates hingegen zeigt sich eine entgegengesetzte Entwicklung. Dort steigen die Infektionszahlen rapide. So hat der Landkreis Freyung-Grafenau im Osten Bayerns das Berchtesgadener Land abgelöst und ist nun der am stärksten betroffenste Hotspot Deutschlands. Erst Ende Oktober wurde in dem Landkreis die 50er-Marke gerissen, aktuell liegt der Inzidenz-Wert laut Risklayer/CEDIM (KIT) bei 419, der Trend wird mit einem Plus von 215 Prozent bemessen. Es ist der höchste Wert in Deutschland. Ebenfalls mit stark steigenden Infektionszahlen kämpfen der Ilm-Kreis in Thüringen (+216 Prozent) und der Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz (+174 Prozent).

Ziel der aktuellen Covid-19-Maßnahmen ist es, dass sich die 7-Tage-Inzidenz wieder bei einem Wert von unter 50 stabilisiert. Derzeit liegt die Inzidenz laut Daten des RKI (Stand: 16. November) bundesweit bei 143,3. Vor allem die Bundesländer Berlin (Inzidenz: 210,4), Bayern (182) und Hessen (174) sind von der Corona-Pandemie weiterhin stark gebeutelt. Ganz anders zeigt sich das Bild in den Nordländern Mecklenburg-Vorpommern mit einer 7-Tage-Inzidenz von 42 und Schleswig-Holstein mit einem Wert von 51,9. 

Quellen: Risklayer/CETEM(KIT), ZDF

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