Böser Brief an Zuckerberg: Ließ Facebook Impf-Schwurbler gewähren, um mehr Geld zu verdienen?

Am Donnerstagmorgen meldet das RKI 12.382 Corona-Neuinfektionen, die bundesweite 7-Tage-Inzidenz sinkt auf 67,0. Ein Bundesland erlaubt nun volle Fußballstadien, ganz ohne Corona-Kontrolle. Alle aktuellen News zur Corona-Pandemie finden Sie hier im News-Ticker von FOCUS Online.

News zu Corona in Deutschland vom 15. Oktober

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US-Staatsanwälte hinterfragen Facebooks Umgang mit Impfgegnern

06.56 Uhr: Generalstaatsanwälte aus 14 US-Bundesstaaten wollen von Facebook wissen, ob prominente Impfgegner bei dem Online-Netzwerk von einer Sonderbehandlung profitiert haben. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an Facebook-Chef Mark Zuckerberg beziehen sie sich auf Medienberichte, wonach das Online-Netzwerk für bekannte Nutzer Ausnahmen bei der Durchsetzung seiner Inhalte-Regeln gemacht hatte. Das System, das dies möglich gemacht haben soll, heißt Cross-Check und bringt Facebook schon seit Wochen Ärger.

Die Generalstaatsanwälte fragen nun, ob unter den prominenten Nutzern, für die es Ausnahmen bei Cross-Check gab, auch Impfgegner mit vielen Facebook-Abonnenten waren. Speziell interessieren sie sich für das sogenannte "Desinformations-Dutzend". Das sind die wenigen Personen, von denen nach Analysen ein Großteil der Falschinformationen über Corona-Impfstoffe in den USA verbreitet wurde.

Facebook betonte stets, dass das Online-Netzwerk konsequent gegen Falschinformationen über Corona-Impfstoffe vorgehe. Die Staatsanwälte verweisen auf Fälle, in denen Beiträge von Impfgegnern auf der Plattform geblieben seien – und wollen auch wissen, ob dabei finanzielle Überlegungen eine Rolle gespielt hätten.

Das nun umstrittene System mit dem Namen "Cross-Check" wurde laut Facebook eingeführt, um Fehler beim Entfernen von Inhalten zu vermeiden. Dabei werden solche Entscheidungen in einigen Fällen einer zweiten Prüfung unterzogen – zum Beispiel um zusätzlichen Kontext oder andere Faktoren wie Nachrichtenwert zu berücksichtigen.

RKI meldet  11.518 Corona-Neuinfektionen – Inzidenz steigt weiterhin leicht

Freitag, 15. Oktober, 06.08 Uhr: Bei der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland gibt es wenig Dynamik. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Freitagmorgen mit 68,7 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 67,0 gelegen, vor einer Woche bei 63,8 (Vormonat: 77,9). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 11.518 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.21 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert bei 10 429 Ansteckungen gelegen.

Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 65 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 86 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 4 354 158 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100 000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen – den für eine mögliche Verschärfung der Corona-Beschränkungen wichtigsten Parameter – gab das RKI am Donnerstag mit 1,93 (Mittwoch 1,90) an. Ein bundesweiter Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen ist, ist für die Hospitalisierungs-Inzidenz unter anderem wegen großer regionaler Unterschiede nicht vorgesehen. Der bisherige Höchstwert lag um die Weihnachtszeit bei rund 15,5.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 4 134 100 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 94 526.

RKI: Teils sehr hohe Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen

20.54 Uhr: Das Robert Koch-Institut (RKI) registriert in einzelnen Regionen Deutschlands besonders viele Corona-Ansteckungen bei Kindern und Jugendlichen. In acht Landkreisen liege die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei den 10- bis 19-Jährigen bei mehr als 500, twitterte das RKI am Donnerstagabend zu einer Auswertung im neuen Corona-Wochenbericht. Nähere Angaben zu den Landkreisen und deren jeweiligen Zahlen wurden nicht gemacht, auf einer Karte waren Kreise aber entsprechend eingefärbt.

Bundesweit sei die Sieben-Tage-Inzidenz vergangene Woche in den Altersgruppen unter 20 Jahren allerdings im Vergleich zur Woche zuvor leicht gesunken, hieß es zusammenfassend. Die Werte bei Menschen über 20 hingegen stiegen leicht an. Das RKI sprach zudem von 636 übermittelten Schulausbrüchen für die vergangenen vier Wochen – wegen möglicher Nachmeldungen seien insbesondere die vergangenen zwei Wochen aber noch nicht zu bewerten.

 

In Hessen können jetzt auch Supermärkte Ungeimpfte aussperren

20.03 Uhr: In Hessen dürfen jetzt auch Einzelhändler und Supermärkte selbst entscheiden, ob sie die 2G-Regel umsetzen – bislang gab es in Supermärkten keine Zugangsbeschränkungen. Die hessische Staatskanzlei bestätige gegenüber "Bild", dass das „2G-Optionsmodell“ auch für den Lebensmitteleinzelhandel gelte.

Die Landesregierung hofft aber anscheinend, dass Inhaber von Supermärkten 2G nicht in Anspruch nehmen: "Wir gehen davon aus, dass diese Option eher nur tageweise genutzt wird und Geschäfte des alltäglichen Bedarfs davon keinen Gebrauch machen werden", sagte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU).

EU-Arzneimittelbehörde prüft neues Corona-Medikament Evusheld

15.05 Uhr: Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat das Prüfverfahren für ein neues Corona-Medikament gestartet. Der schwedisch-britische Hersteller Astrazeneca habe das Kombinationspräparat Evusheld entwickelt, dass eine Erkrankung mit Covid-19 bei Erwachsenen verhindern soll, wie die EMA am Donnerstag in Amsterdam mitteilte. Erste Testergebnisse wiesen darauf hin, dass das Mittel wirksam sei als Schutz vor der Krankheit.

Die Experten bewerten nun fortlaufend Daten aus Tests und wägen Vorzüge und Nachteile des Präparates gegeneinander ab. Wann ein endgültiges Ergebnis vorliegen wird, ist nicht bekannt. Der Hersteller hat nach Angaben der Behörde noch keinen Antrag auf Zulassung zum europäischen Markt gestellt. Das Mittel besteht aus den Wirkstoffen Tixagevimab und Cilgavimab.

Bisher ist in der EU nur das Arzneimittel Remdesivir als spezielles Corona-Medikament zugelassen. Zurzeit laufen Zulassungsverfahren für fünf Präparate. Insgesamt drei Mittel werden derzeit noch von den Experten geprüft.

Studie zeigt: Booster funktioniert auch nach Erstimpfung mit Johnson & Johnson

12.58 Uhr: Eine Auffrischungsimpfung mit den Vakzinen von Moderna oder Biontech/Pfizer funktioniert laut einer Studie offenbar auch nach einer Erstimpfung mit dem Vakzin von Johnson & Johnson. Probanden wiesen nach einer Auffrischungsimpfung mit den beiden mRNA-Impfstoffen sogar deutlich mehr Antikörper auf als nach einer weiteren Spritze Johnson & Johnson, erklärte das US-Gesundheitsinstitut NIH am Mittwoch (Ortszeit). Gesundheitsrisiken durch die Kombination verschiedener Impfstoffe ergaben sich demnach nicht. Wolfgang Kumm/dpa Wer mit dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurde, sollte laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) eine zusätzliche mRNA-Impfstoffdosis für einen besseren Schutz erhalten.

Im Rahmen der vom NIH in Auftrag gegebenen Studie erhielten 458 Erwachsene, die mit einem der drei Impfstoffe vollständig geimpft worden waren, den selben oder einen anderen Impfstoff zur Auffrischung. Daraus ergaben sich neun Probanden-Gruppen mit unterschiedlichen Kombinationen. Erstgeimpfte mit Johnson & Johnson wiesen nach einer Auffrischung mit demselben Präparat demnach die vierfache Menge Antikörper auf. Bei einer Auffrischung mit Biontech waren es 35 Mal so viele und mit Moderna sogar 76 Mal.

Außerdem fiel auf, dass Erstgeimpfte mit Moderna in jedem Fall nach der Auffrischung mit einem der drei Vakzine mehr Antikörper aufwiesen als Erstgeimpfte mit den anderen beiden Mitteln. Die Ergebnisse sind allerdings vorläufig. Die Studie wurde bislang keinem Peer-Review-Verfahren unterzogen und die Anzahl der Teilnehmer war für statistische Schlussfolgerungen zu klein. Auch könnte die Immunreaktion sich mit der Zeit verändern.

In den USA sind bislang nur die drei von der NIH untersuchten Corona-Vakzine zugelassen. Die Studie soll der US-Zulassungsbehörde FDA beim Zulassungsverfahren für Auffrischungsimpfungen helfen. Bislang sind diese nur mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer für bestimmte Bevölkerungsgruppen möglich.

Saarland erlaubt volle Stadien ganz ohne Corona-Kontrolle – kein 3-G im Freien

10.50 Uhr: Das Saarland geht bei den Corona-Lockerungen weiter als andere Bundesländer und wird ab dem 29. Oktober volle Fußballstadien ohne jede Corona-Kontrolle erlauben. Damit fällt die bisherige 3-G-Regel weg. Das stellte die Saarbrücker Staatskanzlei gegenüber der "Saarbrücker Zeitung" klar. Demnach soll es ab Ende des Monats im Freien keine Kontrolle der 3-G-Regel mehr geben.

Bislang hatte die saarländische Corona-Verordnung verpflichtend gemacht, dass Veranstalter auch bei Freiluft-Events überprüfen, ob Teilnehmer genesen, geimpft oder aktuell negativ getestet sind. Zahlreiche Kommunen im Saarland hatten klargemacht, dass dies bei kleineren Märkten und Martinsumzügen nicht kontrollierbar sei. Diese standen vor der Absage. Mit der Lockerung habe man nun "vor allem Kinder und Familien im Blick", erklärte Hans. Tobias Hase/dpa/Symbolbild Ein Fußball liegt auf dem Rasen.

Die Änderung wir sich nach den Worten von Regierungssprecher Alexander Zeyer aber auf alle Veranstaltungen im Freien beziehen und damit auch auf Fußballspiele im Stadion. Die Neuregelung wird damit beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken erstmals am 6. November beim Derby gegen 1. FC Kaiserslautern gelten. Dafür wird ein ausverkauftes Ludwigspark-Stadion in Saarbrücken erwartet. Ein FCS-Sprecher bezeichnete dies gegenüber der Saarbrücker Zeitung als "für unsere Fans richtig gute Nachricht".

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