Chinas Sorgenkind – Steigende Infektionen trotz Sinovac-Impfung

Trotz hoher Impfquoten kommt es in vielen asiatischen Ländern immer wieder zu Infektionsausbrüchen. Sie setzten bei ihrer Impfstrategie auf den chinesischen Impfstoff Sinovac – und müssen nun umdisponieren. Die Wirksamkeit des Covid-Vakzins hält nur wenige Monate.

In Thailand, Malaysia oder in Indonesien, in Singapur, der Mongolei, Kuala Lumpur und sogar in China selbst zweifeln die Behörden an der Wirksamkeit des chinesischen Covid-Impfstoffs Sinovac.

Denn trotz der Immunisierung durch Sinovac kommt es zu steigenden Infektionszahlen und sogar zu Todesfällen unter den vollständig Geimpften. Das Fatale daran: Sinovac ist einer der weltweit am meisten verbreiteten Impfstoffe und bildet in 38 Ländern den Grundstein für deren Impfstrategien. Doch neuste Studien offenbaren, dass Geimpfte bereits nach wenigen Monaten über weniger Antikörper verfügen.

Wachsende Zweifel an Sinovacs Wirksamkeit

Der Exportschlager unter den Covid-Impfstoffen hat derzeit keinen guten Ruf. Nach Angaben des Wissenschaftsdatenspezialists Airfinity werden rund 1,1 Milliarden Sinovac-Dosen produziert und weltweit exportiert. Bereits in 63 Ländern wird der Impfstoff genutzt. Dabei bildet Sinovac vor allem in den asiatischen Schwellenländern und in Teilen Afrikas und Südamerika den Kern der lokalen Impfstrategie. Doch mehrere Länder zweifeln mittlerweile an der Wirksamkeit des Impfstoffes und ändern ihre Impfstrategien.

dpa/Silvia Izquierdo/AP/dpa Eine ältere Frau erhält in Rio De Janeiro eine Impfung mit dem Corona-Impfstoff des chinesischen Unternehmens Sinovac.  

Die Datenlage ist ungewiss

Eine Studie der thailändischen Thammasat-Universität offenbart, dass sich nach der Sinovac-Impfung die Antikörperzahl alle 40 Tage halbiert. Sie lässt jedoch offen, welche Auswirkungen dies auf die Wirksamkeit des Vakzins hat.

Der Impfstoffhersteller selbst veröffentlicht in einer Studie mit chinesischen Behörden und Forschungseinrichtungen, dass nur knapp ein Drittel aller Untersuchten über der von Forschern festgelegten Untergrenze der Antikörperzahl liegen. Der Konzern empfiehlt daher eine Auffrischimpfung. Nach der dritten Impfung sollen die Antikörper wohl auf ein Vielfaches steigen.

Die Datenlage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestätigte dem chinesischen Impfstoff im Juni noch eine Wirksamkeit zu 51% gegen symptomatische Verläufe. Möglicherweise spielen die Virusvariationen eine Rolle bei den Infektionen und Todesfällen unter den Sinovac-Geimpften.

Problematische Folgen für die Schwellenländer

Sinovacs schwache Wirksamkeit ist ein harter Rückschlag für ärmere Schwellenländer. Jetzt werden noch mehr Vakzine zur Immunisierung benötigt als gedacht, obgleich es sowieso schon durch Lieferschwierigkeiten und Produktionsengpässen an ausreichend Impfstoffdosen mangelt.

Der Epidemiologe Bejamin Cowling forscht in Hongkong und hält die Sinovac-Impfstoffe dennoch so lange für sinnvoll, bis andere Vakzine zur Verfügung stehen.

Anders sieht das der britische emeritierte Gesundheitsprofessor Mukesh Kapila. „Schlechte Impfstoffe wie Sinovac bieten nicht nur mangelnden Schutz, sie können auch zur Entstehung neuer Virusvarianten führen“, kritisiert er in der Zeitung „Handelsblatt“.

10-Jahres-Prognose von Förster lässt Lanz fassungslos zurück

FOCUS Online/Wochit 10-Jahres-Prognose von Förster lässt Lanz fassungslos zurück  

Quelle: Den ganzen Artikel lesen