Corona-Impfung: Spontan einen Impftermin erhalten – Heilpraxis

Spontan gegen das Coronavirus impfen lassen? Die Impfbrücke soll das ermöglichen, was in anderen Ländern bereits umgesetzt ist.

Jeden Tag bleiben Impfstoffe gegen das Coronavirus in den Impfzentren übrig, weil einige ihre Impftermine nicht einhalten. Der Impfstoff muss allerdings noch am gleichen Tag aufgebraucht und darf nicht wieder erneut gekühlt werden. Das hat sich bereits herumgesprochen, weshalb sich mancherorts Menschentrauben am frühen Abend vor den Zentren bilden. Doch in den meisten Fällen werden die Impfwilligen wieder nach Hause geschickt.

In Duisburg hat ein Pilotprojekt namens “Impfbrücke” begonnen, das spontane Impfungen ermöglichen soll. Auch in Hannover, Wuppertal, Gießen und Frankfurt am Main wurde in der vergangenen Woche das Projekt gestartet.

Personenkreis für Spontanimpfungen soll ausgeweitet werden

In Hannover können Kurzentschlossene noch am gleichen Tag eine Corona-Schutzimpfung auf dem Messegelände in Laatzen erhalten. Bisher gilt diese Regelung nur für bestimmte Gruppen. Nach Angaben des Ordnungsdezernenten Axel von der Ohe gegenüber der “Hannoverschen Allgemeinen Zeitung” könnte dieser Personenkreis schon in naher Zukunft ausgeweitet werden.

Die Firma “LitLabs” hat hierfür eigens eine Softwarelösung für Impfzentren entwickelt, die es ihnen erlaubt, unkompliziert und kurzfristig Impfwillige zu mobilisieren. Impfstellen erhalten einen Zugang zu einer passwortgeschützten Webseite, auf der sie unkompliziert die Daten der ihnen bereits bekannten Impfwilligen eingeben können. Dies geschieht über den Import von Excel-Tabellen, in denen lediglich Impfgruppe und Mobilnummer verzeichnet sein müssen.

Über den gleichen Zugang lassen sich dann Suchmeldungen absetzen. Dazu werden Zeitfenster und Anzahl der Impfdosen zusammen mit dem Standort der Impfstelle in ein Formular eingegeben.

Noch am gleichen Tag einen Impfertermin

Das System wählt dann, unter Berücksichtigung der Impfgruppen, nach dem Zufallsprinzip Kandidaten aus und benachrichtigt sie per SMS über die Möglichkeit, sich spontan impfen zu lassen. Impfwillige können dann das Angebot annehmen, indem sie einfach per SMS „Ja“ antworten.

Die Impfstellen haben über ihren Zugang den Überblick über die zugesagten Impftermine, die Mobilnummern der Zusagen (z.B. für Rückfragen) und eine Identifikationsnummer, welche Impfwillige ebenfalls per SMS erhalten.

Wer also sich bereits für einen Impftermin in den Städten Duisburg oder Hannover gemeldet hat, könnte in den nächsten Tagen oder Wochen eine SMS erhalten. Doch dann heißt es schnell sein. Die Bestätigung der SMS muss innerhalb von 30 Minuten erfolgen. Wird das Zeitfenster nicht genutzt, wird automatisch der bzw. die Nächste via SMS kontaktiert. Noch am gleichen Tag werden Impfwillige spontan geimpft.

Für wen gilt das spontane Impfen?

Können sich Impfwillige anmelden, auch wenn sie nicht zu einer Prioritätengruppe gehören? Bislang ist das weder über das System “Impfbrücke” möglich noch über die Impfzentren selbst. Denn die „Impfbrücke“ ist ein Werkzeug für Impfzentren, mit denen sie die ihnen bekannten Impfwilligen per SMS über kurzfristige Termine informieren können. Bislang kommen nur Priorisierungsgruppen 1 oder 2 für eine Impfung in Frage. Auch wird meistens das Vakzin Vaxzevria der Firma AstraZeneca verimpft.

Das Impfzentrum sammelt selbst die Kontaktdaten, überprüft die Priorisierung der Impfwilligen nach der gültigen Impfverordnung und trägt sie in das System der “Impfbrücke” ein. “Eine Registrierung bei der Impfbrücke direkt ist daher aktuell leider nicht möglich”, schreiben die Initiatoren der Software. Das liegt schlicht und ergreifend auch daran, dass noch immer nicht genügend Impfstoffe für alle Bundesbürger zur Verfügung stehen.(sb)

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