Frühlingskräuter und Co: Polyphenole sind gut für den Darm und beugen Diabetes vor – Heilpraxis

Polyphenole in Frühlingskräutern: Superfood für den Darm

Sekundäre Pflanzenstoffe sind ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Ernährung. Zu diesen Stoffen gehören auch Polyphenole. Ihnen werden verschiedene gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Sie können unter anderem „gute“ Darmbakterien fördern und zur Prävention von Diabetes beitragen.

Vor allem im Frühling ist Zeit für Frisches und Buntes: Gemüse, Salate und Kräuter liefern nicht nur Geschmackserlebnisse und Vitamine, sondern auch darmfreundliche Polyphenole. Diese zählen zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen und sind ein wahres „Superfood“ für den Darm.

Antioxidative und krebsvorbeugende Eigenschaften

Wie der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) auf seiner Webseite erklärt, bilden Pflanzen Polyphenole, um Blätter, Stängel und Früchte vor Schädlingen und Fressfeinden sowie vor Schimmelpilzen und Bakterien zu schützen.

Die chemische Gruppe der Polyphenole ist groß – zu ihr gehören unter anderem Flavonoide, Anthocyane und Ellagsäure. Sie geben Pflanzen nicht nur Aroma und Geschmack, sondern auch Farbe. Daher enthalten vor allem buntes Obst und Gemüse, aber auch frische Kräuter und Nüsse nennenswerte Mengen an verschiedenen Polyphenolen.

Regelmäßig gegessen wirken diese entzündungshemmend und schützen somit vor chronischen Erkrankungen. Die antioxidativen und krebsvorbeugenden Eigenschaften der Polyphenole sind bereits länger bekannt.

Immunsystem im Darm wird unterstützt

„Heute wissen wir, dass mindestens 80 Prozent der mit der Nahrung aufgenommenen Polyphenole gar nicht richtig verdaut werden, sondern fast unverändert in den Dickdarm gelangen“, erklärt Gisela Horlemann, Ernährungsexpertin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB), in einer aktuellen Mitteilung.

„Dort fördern sie offensichtlich die positiven Darmbakterien wie beispielsweise die Gruppe der Bifidobakterien, wie klinische Studien mit Blaubeersaft ergeben haben. Polyphenole sind demnach Futter für die ‚guten‘ Darmbewohner“, so die Expertin.

„Sie können das Wachstum erwünschter Keime zusätzlich pushen und gleichzeitig die Entwicklung schädlicher Mikroorganismen hemmen. Das hilft, unsere Darmschleimhaut intakt zu halten und unterstützt unser Immunsystem im Darm.“

Eine abwechslungsreiche, pflanzenbetonte Ernährung bietet eine gute Grundlage für die Darmbewohner. Polyphenole können laut den Fachleuten das Wachstum erwünschter Keime zusätzlich „pushen“ und gleichzeitig die Entwicklung schädlicher Mikroorganismen hemmen.

Diabetes vorbeugen

Doch damit nicht genug. Eine Ernährungsweise, die reich an Polyphenolen ist, kann auch zur Prävention eines Diabetes mellitus Typ 2 beitragen. Das hat eine Studie gezeigt, wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) berichtet.

„Insbesondere die Gruppe der Flavonoide scheint sich günstig auf den Glucosestoffwechsel auszuwirken“, schreibt die Fachgesellschaft.

Polyphenolreiche Lebensmittel

Reich an Polyphenolen sind zum Beispiel farbiges Gemüse wie Karotten, Paprika, Rote Bete oder Brokkoli und Beerenfrüchte wie Heidelbeeren, Brombeeren, Kirschen, aber auch Olivenöl, Grün- und Schwarztee, Kaffee sowie Nüsse und (Wild-)Kräuter.

Jetzt im Frühjahr sprießen Kräuter im Garten und in der Flur. Löwenzahnblätter, junge Brennnesseln und Gänseblümchen ergänzen beispielsweise Feldsalat oder Spinatblätter zu einem aromatischen Salatmix, der auch noch gutes Futter für unsere Darmbakterien liefert.

Auch Bärlauch enthält Polyphenole, sein charakteristischer knoblauchartiger Geschmack kommt jedoch von schwefelhaltigen Verbindungen, die zu einer anderen Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen zählen.

Der VerbraucherService Bayern empfiehlt, frische und/oder gefrorene Kräuter zusammen mit Nüssen, Knoblauch und Olivenöl zu einem aromatischen Pesto zu mixen – ein Superfood nicht nur für den Darm. Und auch ein Wildkräutersalat liefert einen Frühlingskick für den Darm. (ad)

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