Juul stoppt Verkauf bestimmter aromatisierter E-Zigaretten

Der umstrittene US-Anbieter Juul Labs hat den Verkauf aromatisierter E-Zigaretten mit Fruchtgeschmack in den Vereinigten Staaten gestoppt. Nachdem das Unternehmen den Vertrieb an den Einzelhandel unter hohem Druck von Aufsehern bereits ausgesetzt hatte, stellte es am Donnerstag auch den Online-Verkauf über seine Website vorerst ein. Juul kommt damit der Aufsichtsbehörde FDA zuvor, die derzeit wegen einer E-Zigaretten-Epidemie unter US-Teenagern und Todesfällen im Zusammenhang mit den Produkten Maßnahmen vorbereitet. 

Die Geschmäcker Mango, Frucht, Gurke und Creme würden vorerst nicht mehr angeboten, teilte Juul Labs am Donnerstag mit. Weiter verkauft werden sollen aber die Geschmäcker Tabak, Minze und Menthol.

Die US-Gesundheitsbehörden arbeiten an neuen Vorschriften für E-Zigaretten. Präsident Donald Trump hatte bereits „sehr strenge“ Vorschriften angekündigt und die Nutzung von E-Zigaretten als „großes Problem“ bezeichnet. Die US-Regierung hat ein Verbot von aromatisierten Flüssigkeiten für E-Zigaretten angekündigt. In Kraft getreten ist es bislang nicht.

E-Zigaretten im Visier

Juul erklärte, die Branche müsse „das Vertrauen der Gesellschaft“ gewinnen und mit Behörden und Politik zusammenarbeiten, damit Minderjährige nicht zur E-Zigarette greifen.

Elektrische Zigaretten, bei denen unter anderem nikotinhaltige Flüssigkeit verdampft wird, haben in den vergangenen Jahren weltweit enorm an Beliebtheit gewonnen. Zuletzt wurde jedoch in den USA eine Reihe von Lungenerkrankungen und Todesfällen mit dem Rauchen von E-Zigaretten in Verbindung gebracht. Die US-Behörden sprechen inzwischen von mindestens 33 Todesfällen und fast 1500 Erkrankungen. Die Ursache für die Lungenschäden sei nach wie vor unklar, heißt es in einer Mitteilung der US-Gesundheitsbehörde CDC. Alle Patienten hätten jedoch angegeben, E-Zigaretten oder sogenannte „Vaping“-Produkte benutzt zu haben. Zuletzt hatte es Hinweise gegeben, dass THC-Produkte eine Rolle spielen könnten. THC (Tetrahydrocannabinol) steckt in Cannabis und ist hauptsächlich für die berauschende Wirkung der Droge verantwortlich.

In Deutschland und auch europaweit ist bislang kein ähnlicher Anstieg von Lungenschädigungen bekannt. Die Beschwerden scheinen sich weiterhin fast ausschließlich auf Benutzer in den USA zu beschränken – aus Kanada wurden vereinzelte Fälle genannt. In Deutschland sind die Zusammensetzungen der Wirkstoffe von E-Zigaretten strenger reguliert als in den USA.

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