Model läuft Hamburg-Marathon im Bikini – dahinter steckt ein trauriger Grund

„Ich will auffallen“, sagt die 25-Jährige im Gespräch mit der MOPO gerade heraus. „Die Leute an der Strecke sollen sich fragen: Wer ist das? Warum macht sie das?“

Was auf den ersten Blick wie ein PR-Gag wirken mag, hat einen ernsten Hintergrund. Die Wahl-Münchnerin will mit der Aktion auf die Krankheit Multiple Sklerose (MS) aufmerksam machen und Spenden sammeln.

"Ich will für meine Mama kämpfen"

Eine echte Herzensangelegenheit. Marina ist persönlich betroffen. Ihre Mutter ist an MS erkrankt. „Ich will für meine Mama kämpfen. Sie ist Inspiration für mich und zugleich mein größter Fan.“ Sie wolle sich mit ihrem Engagement dafür einsetzen, dass Menschen mit MS bessere Therapien bekommen, dass weiter geforscht wird „und die Krankheit vielleicht eines Tages geheilt werden kann“.

Mehr als 30 Marathons ist die Studentin (BWL/VWL) schon gelaufen, ihren ersten 2015 in Paris, und sie kann gar nicht genug bekommen. Seit dem zweiten Marathon läuft sie neben der Herausforderung und dem Spaß auch für die gute Sache und deshalb immer in besonderen Outfits. „Ich war schon Biene, Marienkäfer, Fee, Einhorn oder Batman“, zählt Marina, die zu Beginn des Studiums nebenbei gemodelt hat, auf.

Warum jetzt ausgerechnet ein Marathon im Bikini?

Marina ist aufgrund ihrer besonderen Geschichte von einem bekannten Hamburger Bademoden- und Unterwäsche-Label als Markenbotschafterin entdeckt worden. Für ihre 42 Kilometer im Bikini spendet das Unternehmen an die Deutsche MS-Gesellschaft.

Auf die Frage, ob sie nicht fürchte, dass es ihr im Bikini (oder Monokini) zu kalt werden könnte, muss Marina laut lachen. „Nee, nee!“, winkt die Frohnatur ab. „Ich bin bei Minus 20 Grad in Sibirien auf dem zugefrorenen Baikalsee gelaufen. Ich bin hart im Nehmen.“

Ausdauerwunder und Sprachtalent

Marathon ist ihr längst nicht mehr genug. „Ich wollte mehr. Ich brauche die Herausforderung, will an Grenzen gehen“, erklärt das blonde Ausdauerwunder, das fünf Fremdsprachen spricht (Englisch, Französisch, Spanisch, Hebräisch, Mandarin). Es darf auch gern extrem sein. Ultra-Laufen. Sie ist auf vier Kontinenten durch Wüsten gerannt und auf Berge, hat den Jakobsweg im Laufschritt bewältigt.

Ihr bislang größtes Abenteuer: Die Khardung La Challenge, ein 72-Km-Lauf im Himalaya auf über 5000 Metern Höhe. „Das war echt krass.“ Der nächste große Lauf: Der Comrades-Marathon in Südafrika im Juni, stolze 90 Kilometer lang. Ihr größtes Projekt aber will sie Ende des Sommers durchziehen: „1000 Kilometer in 15 Tagen. Ich wäre dann die weltweit jüngste Frau, die das geschafft hat.“

Der Hamburg-Marathon ist ein Vorbereitungslauf, den Marina genießen und für die gute Sache nutzen will. Der Weg ist das Ziel – und dort wartet am Sonntag die stolze Mama.

Dieser Artikel wurde verfasst von Nils Weber

Quelle: Den ganzen Artikel lesen