Unzuverlässige Verhütungsmethode – Warentest lässt Zyklus-Apps reihenweise durchfallen

Jahrzehntelang war die Pille das Nonplusultra, wenn es um Verhütung ging. Inzwischen aber wenden sich immer mehr Frauen von ihr ab und setzen statt auf hormonelle Verhütungsmethoden lieber auf natürlichere Wege. Im Trend sind sogenannte Zyklus-Apps, die zuverlässig voraussagen sollen, an welchen Tagen die Frau fruchtbar ist und an welchen nicht. Aber leider tun das viele nicht. Die Stiftung Warentest hat 21 Zyklus-Apps geprüft, das Ergebnis ist erschreckend. Auf gerade einmal fünf Applikationen ist Verlass.

Mehr als die Hälfte der Zyklus-Apps basiert auf Mathematik. Leider ist der menschliche Körper aber nicht so berechenbar, wie er sein müsste, damit die Applikationen zuverlässige Prognosen liefern könnten. Der Zyklus-Rhythmus ist abhängig von vielen Faktoren – dazu gehören Stress, Ernährung, Gewicht. Stärke und Zykluslängen können von Monat zu Monat schwanken. 

Wer die fruchtbaren Tage nach Kalender oder aus Mittelwerten früherer Zyklen berechne, könne schwer daneben liegen "und etwa unverhofft schwanger werden", so Gunnar Schwan, der den Test geleitet hat. Zyklus-Apps, die mathematisch arbeiten, kann Warentest daher nicht empfehlen. Elf Apps rasseln mit der Bewertung "Mangelhaft" durch den Test.

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Keine Zyklus-App besser als befriedigend

Besser funktionieren Zyklus-Apps, bei der Frau morgens ihre Körpertemperatur misst und außerdem Veränderungen ihres Zervixschleims im Blick hat. Diese Herangehensweise nennt sich symptothermale Methode. Sowohl Temperatur als auch Zervixschleim, der im Gebärmutterhals entsteht, verändern sich während des Zyklus. Bei einigen Zyklus-Apps funktioniert die symptothermale Methode laut Warentest "solide" – aber nicht bei allen. So zeigte sich im Test, dass mehrere Apps bei ihrer Prognose der fruchtbaren Tage danebenlagen, die Methode in den Apps also nicht richtig umgesetzt wird.

Spitze ist laut Warentest keine der 21 Zyklus-Apps. Die besten sind immerhin "befriedigend". Testsieger sind die Applikationen "Lady Cycle" und "MyNFP". "Lady Cycle" ist, wenn einem die Basisversion ausreicht, sogar kostenlos – allerdings nur für Android-Nutzerinnen. Zwei der beliebtesten Zyklus-Apps sind nicht zu empfehlen. Sowohl "Flo" als auch der "Menstruations-Kalender" lieferte so unzuverlässige Prognosen, dass sie von den Testern mit der Note 5,5 abgestraft wurden.

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