Verändert Cannabis das genetische Profil von Spermien?

Männer im zeugungsfähigen Alter sind am besten vorsichtig mit Cannabis: Eine US-amerikanische Studie zeigte bei Nutzern der Droge Veränderungen im Erbgut ihrer Spermien. Ob diese Veränderungen von Dauer sind und auf ihre Kinder übertragen werden, ist jedoch unklar.

Neue Forschungsergebnisse der Duke University in North Carolina deuten darauf hin, dass die aktive Substanz in Cannabis, Tetrahydrocannabinol (THC), Spermien verändert. Untersuchungen an 24 Männern und auch Tierversuche mit Ratten ergaben, dass sich die Veränderungen auf die Struktur und Regulation von Genen für zwei wichtige Stoffwechselvorgänge in den Zellen auswirken, die für eine normale Entwicklung erforderlich sind. Je mehr THC im Urin der Männer vorhanden war, umso größer waren die genetischen Veränderungen. Unklar ist bislang noch, ob und welche Effekte diese Veränderungen bei der Zeugung für die Kinder haben könnten.

"Die Tatsache, dass immer mehr junge Männer im zeugungsfähigen Alter Zugang zu Cannabis haben, sollte uns zu denken geben", sagt Studienleiter Scott Kollins, Professor für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften bei Duke Health. Zuvor hatten nationale Untersuchungen ergeben, dass die Gefahr von regelmäßigem Marihuana-Konsum immer geringer eingeschätzt wird.

Mehrere hundert Gene wurden von THC beeinflusst, viele von ihnen standen mit zwei Prozessen im Zusammenhang: Einer von ihnen wirkt daran mit, dass die Körperorgane ihre vollständige Größe erreichen, der andere reguliert das Wachstum während der Entwicklung. Bevor man Genaueres weiß, empfehlen die Autoren vorsichtshalber, den Konsum von Cannabis nach Möglichkeit sechs Monate vor der Zeugung eines Kindes einzustellen.

ZOU

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