Arzt rät Frau zu Nasendusche – ein Jahr später stirbt sie an den Folgen

Es begann mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung: Weil eine 69-jährige Frau im US-Bundesstaat Washington diese nicht loswurde, riet ihr Arzt zu Nasenspülungen. Statt das empfohlene sterile Wasser oder eine Salzlösung füllte die Patientin einem Bericht in der aktuellen Ausgabe des Fachblattes „International Journal of Infectious Diseases“ (IJID) nach jedoch mit einem Wasserfilter gefiltertes Leitungswasser in ihre Nasendusche. Rund ein Jahr später starb die Frau an einer Infektion ihres Gehirns.

Die behandelnden Ärzte gehen laut Artikel davon aus, dass diese Hirninefektion durch Bakterien verursacht wurde, die über das Leitungswasser und die Nasenspülungen in den Kopf der Frau gelangten und sich in der Folge dort ausbreiteten. Einen Monat nachdem die Frau mit den Spülungen begonnen hatte, bildete sich demnach roter Ausschlag auf ihrer Nase, der zunächst für eine Hauterkrankung gehalten wurde. Eine endgültige Diagnose gab es jedoch nicht, die Behandlung blieb erfolglos. 

Infektionen mit „Balamuthia mandrillaris“ verlaufen fast immer tödlich

Ein Jahr nach dem Beginn der Spülungen wiederum hatte die Frau einen Krampfanfall im linken Arm, außerdem begann ihre linke Körperseite zu zittern. Bei einer Computertomographie wurde eine Läsion in ihrem Gehirn entdeckt. Die Ärzte vermuteten zunächst eine Krebserkrankung, schlossen diese Möglichkeit jedoch nach der Untersuchung einer Zellprobe aus. Weitere Scans zeigten, dass sich die Masse im Hirn der Frau immer weiter ausbreitete.

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Daraufhin öffneten die Ärzte bei einer neuerlichen Operation ihren Schädel und entdeckten darin die bakterielle Infektion. Obwohl unverzüglich ein Spezialmedikament vom „US Centers for Disease Control and Prevention“ angefordert und eingesetzt wurde, fiel die Frau nach rund einer Woche ins Koma und starb schließlich.

Bei den Bakterien, die die Infektion im Gehirn der Amerikanerin ausgelöst haben, handelt es sich laut IJID um die Amöbe „Balamuthia mandrillaris“. Den Namen erhielten die Erreger, weil sie 1986 erstmals im Gehirn eines Mandrill-Affen entdeckt wurden. Weil Ansteckungen mit diesen Amöben schwer zu diagnostizieren und die verursachten Infektionen äußerst schwer sind, liegt die Todesrate bei „Balamuthia mandrillaris“ bei nahezu hundert Prozent.

Quelle: „International Journal of Infectious Diseases“


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